Noch im 19. Jahrhundert brütete der Habichtskauz (Strix uralensis) im Bayerischen-, Böhmer- und Oberpfälzerwald. Heute sind Vorkommen in Deutschland nur aus dem Bayerischen Wald bekannt. Neben anderen zoologischen Gärten beteiligt sich das Kronberger Freigehege bereits von Anfang an mit seinen Nachzuchten an einem Projekt, den Habichtskauz auszuwildern.
Dreizehn Jungvögel hat der Opelzoo dafür zur Verfügung gestellt Dieses Jahr macht sich Zootierärztin Dr. Uta Westerhüs mit drei jungen Habichtskäuzen auf den Weg nach Nordbayern. Die Vögel werden zunächst in Volieren vier Wochen lang eingewöhnt, bevor sie dann endgültig über Ausflugsluken ins Freiland entlassen werden. Etwa zwei Wochen vor der Auswilderung erhalten sie neben Frostfutter, vorbereitete Küken und Wachteln auch lebende Mäuse, um ihr Jagdverhalten zu trainieren. Nach der Auswilderung wird den Käuzen an Futtertischen weiterhin Nahrung angeboten, die teilweise bis in den Dezember hinein regelmäßig angenommen wird.
Der Habichtskauz ist in Nordbayern seit etwa 100 Jahren ausgestorben und soll nun möglichst innerhalb von zehn Jahren als sogenannte ‘Leitart‘ für zahlreiche Pflanzen- und weitere Tierarten zurückgebracht (wiedereingebürgert) werden. Den Zoologischen Gärten wie dem Opel-Zoo kommt dabei die Rolle zu, diesen mit einer Größe von 60 Zentimeter und einer Flügelspannweite von 1,25 Metern größten Kauz zu züchten und die Jungvögel in das Projekt zu geben.
Das Bild zeigt einen jungen Habichtskauz (Ästling) im Opel-Zoo:
Foto: Archiv Opel-Zoo“