Das Juni-Wetter von Oliver Mollière: die Durchschnittstemperatur steigt

Die Temperaturen im Juni sind in den vergangenen Jahren gestiegen.Foto: pixabay.com

Kelkheim (kez) – Um den vergangenen Juni wettertechnisch zu beurteilen, möchte ich mal etwas tiefer ausholen.

Ich hatte vor zwei Jahren schon einmal aufgeführt, wie extrem sich der erste Sommermonat in den letzten Jahren verändert hat. Damals ging es um den extrem starken Anstieg der Sonnenscheinstunden. Diesmal möchte ich mich auf die Durchschnittstemperatur beschränken:

Ich betreibe meine Wetterstation hier in Fischbach seit Juni 2006. In den Jahren zwischen 2006 und 2016 gab es keinen einzigen Juni-Monat über 18 °C. Dann muss Irgendeiner oder Irgendeine den Schalter umgelegt haben. Denn zwischen 2017 und 2025 waren fast alle Juni-Monate nicht nur wärmer als 18 °C Grad, sondern sogar gleich wärmer als 19 °C im Durchschnitt. Zwei davon sogar über 20 °C! Welch ein Sprung. Nur der Juni vom vergangenen Jahr war mit 17,3 °C ähnlich „kühl“ wie die Juni-Monate zwischen 2006 und 2016. Und der von 2017 blieb mit 18,9 °C nur ganz knapp unter der 19 °C-Marke hängen. Noch ein Vergleich: Gab es in den 10 Jahren zwischen 2006 und 2015 insgesamt ganze 7 Hitzetage (> 30 °C) zu verzeichnen, so lag die Anzahl dieser in den darauffolgenden 10 Jahren von 2016 bis 2025 bei 23!

Der Juni 2025 war mit 19,7 °C um +3,8 °C wärmer als die Perioden 1961-1990 und um +2,5 °C als 1991-2020.

Es gab 5 Sommer- und 6 heiße Tage bei einem Höchstwert von 31,7 °C am 22. des Monats. Am kühlsten war es mit 4,8 °C am 9.

Der vergangene Monat war zumindest hier in Fischbach, was vielleicht etwas überraschend ist, insgesamt zu nass. 86 l/m² an Regen sind immerhin 11 l/m² mehr als im langjährigen Mittel. Das war bei Weitem nicht überall der Fall, denn mehr Niederschlag als hier gab es letzten Juni deutschlandweit fast nirgendwo. Allein in den ersten 8 Tage fielen 70 l/m², 27 l/m² sogar an einem einzigen Tag (6.). In Fischbach lagen wir einige Male voll im Epizentrum von heftigen Schauerstaffeln, während es gleichzeitig sogar schon im nahen Kelkheim völlig trocken blieb.

Von den Sonnenstunden her gab es, wie so oft in den letzten Jahren, eine fette Ausbeute: Knapp 290 Sonnenstunden sind fast 1/3 mehr, als man erwarten konnte.



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