Kelkheimer Sicherheitsberater informieren über alte und neue Betrugsmaschen

Das Team der Kelkheimer Sicherheitsberater für Senioren: Michael und Dagmar Lörzer, Günther Bredefeld, Petra Krause, Susanne Herr, Ute Meyerdirks und Koordinator Helmut Loos (v.li.) Foto: Moog

Die Kelkheimer Sicherheitsberater für Senioren informierten während des Wochenmarkts am Möbelbrunnen in der Stadtmitte Süd über Betrugs- und Diebstahlsdelikte, mit denen ältere Menschen immer wieder konfrontiert werden.

Neben den Betrugsmaschen am Telefon wie Enkeltrick, falsche Polizisten, falsche Gewinnversprechen und Schockanrufe sowie an der Haustür mit falschen Handwerkern, Ausnutzen der Hilfsbereitschaft, unseriösen Haustürgeschäften und Corona-Betrügereien ging es um Taschendiebstahl und Geldwechseltricks im öffentlichen Raum und in Geschäften. Nicht zu vergessen die Betrügereien im Internet.

Ein weiterer Schwerpunkt der Aufklärung waren die aktuellen WhatsApp-Betrügereien, die seit Jahresbeginn auch im Main-Taunus-Kreis grassieren und denen leider schon zahlreiche Senioren, auch in Kelkheim, zum Opfer fielen. Die Konversation startet meist mit „Hallo Mama“ oder „Hallo Papa, das ist meine neue Nummer. Ich habe mir ein neues Smartphone gekauft, es liest meine alte SIM-Karte nicht, deshalb habe ich diese neue Nummer.“ Faktisch läuft hier der klassische Enkeltrick, meist verbunden mit einer Schocksache oder der unbedingt notwendigen Überweisung einer fälligen Rechnung. Leider überprüfen die Geschädigten nicht, ob es sich tatsächlich um ihren Angehörigen handelt und überweisen das Geld. Da die WhatsApp-Betrügereien und die Schockanrufe derzeit im Main-Taunus-Kreis besonders häufig vorkommen und das leider auch erfolgreich, bereitet der Präventionsrat Main-Taunus-Kreis eine Gegenkampagne vor.

Die Polizei appelliert ebenfalls vehement, bei solchen Nachrichten äußerst sensibel zu reagieren und sich nicht zu übereilten Geldüberweisungen überreden zu lassen. Sollte eine Rufnummer nicht bekannt sein, am besten nicht antworten und die Nummer blockieren. Misstrauen sei angebracht, sollte der angebliche Verwandte von einer „neuen Rufnummer“ berichten. Dies sollte erst bei weiteren Verwandten abgeklärt werden. Im Zweifel sollte die Polizei verständigt werden. Darüber hinaus wird in den meisten Fällen eine persönliche Rückversicherung bei den tatsächlichen Familienangehörigen, Verwandten oder Freunden Klarheit bringen.

Eine weitere Masche sind die sogenannten „Schockanrufe“. Auch hier raten nicht nur die Sicherheitsberater, sondern auch die Polizei zu besonderer Vorsicht. Die Täter, welche sich in den meisten Fällen als Polizisten, Staatsanwälte und Richter ausgeben, versuchen mit dieser perfiden Masche die Angerufenen zu „schocken“ und zur Übergabe von hohen Geldsummen und Wertsachen zu bewegen. Nicht am Telefon unter Druck setzen lassen und einfach den Hörer auflegen. In keinem Fall sollte man sich zu übereilten Geldübergaben überreden lassen. In den meisten Fällen wird eine Rückversicherung bei den tatsächlichen Verwandten, Freunden oder Arbeitskollegen Klarheit bringen.
Ganz wichtig
: Diese Hinweise an ältere Menschen, an Eltern und Großeltern weitergeben. Je mehr Menschen über die Maschen aufgeklärt werden, umso schwieriger haben es die Täter. Die Sicherheitsberater informierten natürlich nicht nur, sondern berieten die Leute und gaben Tipps, wie man die Betrugsversuche vermeidet. Gerne wurden das einschlägige Infomaterial und auch sinnvolle Präventionsutensilien wie Warnpfeifen, RFID-Blocker, Reflektoren oder auch die Schilder und Aufkleber „Vorsicht, aufmerksame Nachbarn“ mitgenommen.



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