Kelkheims ‘gute Stube‘ ist um eine Attraktion reicher

Georgi Mundrov, Dirk Hofmann, Dr. Beate Matuschek, Dr. Hildegard Bonczkowitz, Francisco Rodriguez (Leiter Kommunalmanagement bei der Mainova AG) und Bürgermeister Albrecht Kündiger (v.li.) sind stolz auf ‘ihre‘ Anschaffung. Fotos: Judith Ulbricht

Kelkheim
(ju) – Wer kennt ihn nicht, den alten Schlager „Man müsste Klavier spielen können, wer Klavier spielt hat Glück bei den Frauen ...“. Der Stadt Kelkheim liegt aber nicht nur das Glück der Frauen am Herzen, sondern auch das der Männer und Kinder und hat aus diesem Grund einen eigenen Konzertflügel für die Stadthalle angeschafft.

Dr. Beate Matuschek, Kulturreferentin der Stadt, konnte sich mit dem Kauf des Flügels einen lang gehegten Wunsch erfüllen. „In den letzten beiden Jahren haben Kulturveranstalter, Vereine und das Kulturreferat der Stadt aufgrund der damaligen Coronaverordnungen vermehrt Konzertveranstaltungen in den großen Saal der Stadthalle verlegt“, erklärt Matuschek. Was immer fehlte, war ein Konzertflügel. Dieser musste nicht nur während Corona, sondern in den vergangenen 20 Jahren, extern angemietet, transportiert, versichert und darüber hinaus technisch verstärkt werden. Ein Zustand, den sich die Kulturreferentin nicht länger anschauen wollte.

Vor diesem Hintergrund wurden auf ihre Initiative hin, zu Beginn dieses Jahres, vergleichbare Angebote bei zwei Pianohäusern eingeholt. Musikschulleiter Christoph Seidel und der Konzertpianist und Kulturförderpreisträger Georgi Mundrov ließen es sich nicht nehmen, die Instrumente auf Herz und Nieren zu prüfen. Die Wahl fiel auf einen YAMAHA Konzertflügel, Baujahr 1994/95 zu einem Preis von 22.000 Euro (inklusive Klavierbank, Garantie, Stimmung, Wartung und Transport) aus dem Pianohaus Doppelstein in Kassel. Das gute Stück gehörte einer Musikliebhaberin und war kaum bespielt worden. „Das ist ein echter Glücksgriff“, freute sich Georgi Mundrov. „Einen so gut erhaltenen Flügel für den Preis zu bekommen, da muss man wirklich drauf stoßen.“ Blieb die Frage: Wer bezahlt? Der Haushalt der Stadt hätte das nicht hergegeben, gaben Bürgermeister Albrecht Kündiger und Erster Stadtrat Dirk Hofmann, der gleichzeitig auch Kämmerer ist, zu. Doch davon lässt sich eine Kulturreferentin wie Beate Matuschek nicht abschrecken. Sie machte sich auf die Suche nach Sponsoren und fand sie – der Ankauf erfolgte mit Förderung der Mainova AG in Höhe von 10.000 Euro, der Taunussparkasse in Höhe von 10.000 Euro und der Bürgerstiftung Kelkheim in Höhe von 2.000 Euro. Auf die Sponsoren weist eine dezente Beschriftung auf zwei Seiten des Flügels hin. „Frau Bonczkowitz kennt meine Überfälle schon“, schmunzelte Matuschek bei der Präsentation der neuen Attraktion in der ‘guten Stube‘ Kelkheims, wie Dirk Hofmann die Stadthalle liebevoll betitelte. Die Vorsitzende der Bürgerstiftung zeigte sich ebenfalls sehr angetan von der Neuanschaffung. „Ich sah und sehe in unserer Beteiligung eine sinnvolle Unterstützung, denn schließlich wird der Flügel vielfältig genutzt werden, sei es für Veranstaltungen oder die Musikschule. Es ist eine Investition in die Zukunft.“

Georgi Mundrov, der es sich nicht nehmen ließ, die Tasten klimpern zu lassen, freut sich schon auf die offizielle Einweihung des „guten Stücks“. „So ein Flügel ist bei guter Pflege unverwüstbar und kann noch die nächsten 100 Jahre hier stehen.“ Das sind rosige Aussichten für das kulturelle Leben in Kelkheim.

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