Leserbrief

In der gegenwärtigen Diskussion um das Baugebiet „Schlämmer“ wird als Alternative immer wieder pauschal als „Alternativlösung“ auf eine Nachverdichtung hingewiesen. Allerdings bleiben konkrete Vorschläge aus. Das verwundert nicht. Denn die entsprechenden unbebauten Innenbereichsflächen sind ebenso wie die Flächen ehemaliger gewerblicher Flächen mit Wohnungsbau realisiert. So wurden in den vergangenen 20 Jahren folgende innerstädtischen Flächen im Stadtzentrum für den Wohnbaubau entwickelt:

Stadtmitte-Nord, Ärztezentrum, Buchsbaum-Gelände, Frankfurter Straße (Fa. Zerwes) Waldplateau, Vario-Gelände, Varta-Gelände, Festplatz „Im Stückes“, Gagenring (gegenüber Künstlerwiese), Weilbacher Straße. Zudem sind weitere Bebauungen in Planung: Parkplatz VOBA, ehemaliges Feuerwehrgebäude Zeilsheimer Straße, Gärtnerei Buchsbaum.

Eine beeindruckende Bilanz. Denn damit hat die Stadt in vorbildlicher Weise den planerischen Grundsatz der „Innenbereichsentwicklung“ vor der „Aussenbereichsentwicklung“ beherzigt. Damit sind die relevanten Nachverdichtungspotenziale erschöpft!

Eine weitere quantitative und qualitative Wohnbebauung ist daher nur mit einer sorgfältigen Entwicklung der Außenbereichsflächen möglich. Der regionale Flächennutzungsplan weist für unsere Stadt rund 40 Hektar Wohnbauflächen aus. Mit anderen Worten: Die Stadt allein bestimmt mit einem Bebauungsplan den Umfang der Bebauung. Für das Baugebiet „Schlämmer“ sind 8 Hektar ausgewiesen. Jetzt will die parlamentarische Mehrheit von CDU/SPD/FDP 3,6 Hek-tar ausweisen. Die Restfläche wird wieder aus dem Regionalen Flächennutzungsplan gestrichen und verbleibt für Flora und Fauna. Mit dieser reduzierten Planung bleibt Kelkheim seiner organischen Weiterentwicklung treu.

Thomas Horn, Bürgermeister a.D., CDU-Stadtverordneter, Kelkheim



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