Leserbrief zum Thema Gagern- und Fischbachspange

In den letzten Wochen und Monaten war viel zu lesen zum Thema „Fischbach-Spange und Gagernspange“.

Hier ist zwingend eine Betrachtung und Zusammenfassung der diversen Mitteilungen notwendig, um die Leser der Kelkheimer Zeitung zu informieren.

Die Stadt Kelkheim plant mit dem Baugebiet Hornau-West und der Zusammenführung der Feuerwehren in diesem Baugebiet eine Verbindung des Gagernringes zur Fischbachstraße zu schaffen. Dieses unter anderem, um bei Einsätzen der Feuerwehr schnelle Wege in die entsprechenden Ortsteile sicherzustellen.

In diesem Zusammenhang ist auch eine Öffnung dieser Verbindungsstraße für alle Verkehrsteilnehmer in der Diskussion.

Hierzu gab es wegen der offensichtlichen weiteren Verkehrsprobleme ein Verkehrsgutachten.

Drei Szenarien wurden dabei beleuchtet: 1. Freigabe der Verbindung nur für die Feuerwehren und Anwohner des neuen Wohngebietes; 2. Öffnung für alle Verkehrsteilnehmer und 3. Freigabe für alle Verkehrsteilnehmer, jedoch mit Tempo 30 km/h auf dem Gagernring.

Favorisiert wird Variante 2.

Hierbei weist das Planungsbüro deutlich darauf hin, dass dies zu einem enormen Verkehrsanstieg führt. Die Hochrechnungen gehen von zusätzlichen Autofahrten (bei angenommenen 800 Wohneinheiten in diesem Baugebiet) von rund 3.600 täglich aus. Dazu kommen weitere 200 zur Feuerwehr und 40 Lkw-Touren.

Die Verkehrsprognosen für die kommenden Jahre sehen noch düsterer aus.

Durch einen weiteren Anstieg der Bevölkerung im MTK von etwa sechs Prozent wird auch der Verkehr zunehmen.

Der Pendlerverkehr nach Frankfurt wird (so die Hochrechnungen) um etwa zehn Prozent zunehmen. Lieferfahrzeuge werden um zehn Prozent (wegen des steigenden Internet- und Versandhandels) um fünf Prozent ansteigen.

Diese Fahrzeugmengen werden alle durch Fischbach geleitet. Und dann zum großen Teil auch über den Gagernring.

Bei bereits etwa 20.000 Fahrzeugen täglich, kann man sich die zusätzlichen Mengen selbst berechnen.

Die Folge: Eine weitere Zunahme des Verkehrslärms und der Abgasbelastung.

Das Planungsbüro empfiehlt bei der angedachten Variante 2, die Fortführung der B8 zur B455 (Fischbachspange) hierbei zu berücksichtigen und weiter zu verfolgen.

Nach dem derzeitigen Stand sind unseren Informationen entsprechend CDU, SPD und Freie Wähler für eine grundsätzliche Öffnung der Gagernspange. Die FDP hat noch Beratungsbedarf und die UKW ist gegen eine grundsätzliche Öffnung.

Einig waren sich alle Fraktionen, dass niemand die Fischbacher und insbesondere die Anwohner der Kelkheimer Straße stärker belasten will.

Genau das wird bei der von mehreren Fraktionen geforderten Öffnung der sogenannten „Gagernspange“ für den Gesamtverkehr passieren: Noch mehr Verkehr in Fischbach und eine dramatische Verschlechterung der Verkehrssituation auf dem größten Teil des Gagernrings.

Unserer Meinung nach wird die nächste von der EU vorgeschriebene Lärmkartierung für die Kelkheimer Straße und den Gagernring dramatische Lärmwerte ergeben und die Politik kann somit bereits damit beginnen, sich wirksame Maßnahmen für die Lärmminderung auszudenken. Auch ein möglicherweise entstehendes Wohngebiet Hornau West wird durch verpflichtende Lärmauflagen in seiner Entwicklung eingeschränkt werden.

Alle Anwohner in Fischbach und der Gagernspange, die gegen eine generelle Öffnung der Gagernspange und damit gegen eine deutliche Zunahme des Verkehrs sind, können am 17. Juni bei der nächsten öffentlichen Verkehrsausschuss-Sitzung mit ihrer Gegenwart ein deutliches Zeichen setzen.

Initiative für Fischbach.

Heike Campana, Volker Landau.

(Beide Unterzeichner sind Anwohner der Kelkheimer Straße in Fischbach.)

Dazu schreibt Winfried Klarmann, Kelkheimer Straße 12 a ergänzend: „Eins muss ich allerdings nochmal sagen: Fischerbachsprange und wie das alles sonst wie genannt wird – die beste Lösung ist die Umgehungsstraße durch die Braubach, wie ursprünglich geplant, allerdings mit Brücke.

Dies sollte nicht vergessen werden. Dass die derzeitige Kelkheimer Regierung da nicht dafür ist, ist klar, aber die bleibt ja nicht ewig an der Rathaus-Spitze.“



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