„Ich hatte Lust auf ein neues Abenteuer“ Eik Elstner radelt wieder für krebskranke Kinder

Vor zwei Jahren radelte Eik Elstner bis nach Portugal, sammelte insgesamt 17.000 Euro für die Stiftung Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt. Dieses Jahr geht es an der Küste Italiens entlang – er möchte den gesamten Stiefel abfahren.Fotos: Eik Elstner

Kelkheim (ju) – Als der Kelkheimer Eik Elstner vor zwei Jahren auf sein Rennrad stieg und sich auf den Weg nach Portugal machte, ahnte er noch nicht, was ihm diese Tour abverlangen, aber auch nicht, wieviel er davon mitnehmen würde. Gleich an Tag eins stürzte er, zum Glück nicht so schlimm, dass er seine Tour abbrechen musste, „aber ich musste schon durch den Schmerz radeln“, erinnert er sich heute. Während der rund 3.000 Kilometer langen Tour berichtete er regelmäßig auf Instagram von seinen Erlebnissen, von seinen Fahrbegleitern und den Umständen in den einzelnen Ländern – denn ihm begegneten so einige Kuriositäten auf der Strecke. „In Spanien darf man als Radfahrer zum Beispiel die Autobahn queren, es sei denn, es ist ausdrücklich verboten“, erzählt er grinsend. Auf den Weg gemacht hatte sich Elstner, weil er Spendengelder für die Stiftung „Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e.V.“ sammeln wollte. Schon während der Tour konnte er live auf der Spendenseite der Stiftung nachverfolgen, wie die Summe stetig stieg – bis am Ende knapp 17.000 Euro zusammenkamen.

Unterstützung für den Verein

Seine Tour hatte einen ernsten Hintergrund. Eik Elstner erkrankte in jungen Jahren selbst an Krebs, kämpfte dagegen an, erhielt Unterstützung vom Verein „Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e.V.“. Das hat ihn geprägt. Er wollte ein Zeichen setzen. Ein Zeichen, dass es sich lohnt, zu kämpfen. „Hoffnung geben, über sich hinauswachsen, das sind wichtige Aspekte im Kampf gegen den Krebs“, fasst er die Intension für die damalige Tour zusammen. Die Stiftung liegt ihm deswegen auch besonders am Herzen. Ehrfürchtig schaut er auf die Arbeit des stetig gewachsenen Vereins, dessen Motto „Wir HELFEN. Wir HEILEN. Wir FORSCHEN.“ die vielfältige Arbeit zusammenfasst. In engster Zusammenarbeit mit der Kinderkrebsklinik Frankfurt verbessert er die Lebenssituation in schwerer Zeit, unterstützt die medizinische und therapeutische Versorgung und treibt die Forschung in der Klinik voran. Die Vision des gemeinnützigen Vereins ist eindeutig: Jedes an Krebs erkrankte Kind wird gesund und hat die Chance auf eine Zukunft ohne Spätfolgen.

Nach zwei Jahren wird es für Eik Elstner jetzt wieder Zeit auf’s Rad zu steigen und ein neues Abenteuer anzugehen. „Ich hatte einfach wieder Lust. Letztes Jahr war ich beruflich ziemlich eingebunden, kam auch nicht soviel zum Radfahren. Nach meiner ersten Tour möchte ich mich jetzt nach Bella Italia wagen. Pizza, Pasta, Aperol, Sonne, Meer … und noch etwas Gutes tun. Ja, zu all diesen Dingen.“ Heißt für ihn jetzt wieder: Vorbereitung, Vorbereitung, Vorbereitung. Eine Tour mit Freunden durch die Vogesen soll die Muskeln stählen und die Kondition trainieren. „Ich bin nicht auf dem Stand von damals, aber davon lasse ich mich nicht abschrecken“, erklärt der Radfan.

Italien ruft

Der Plan für die Tour steht. „Ich möchte in Venedig starten und immer am Meer bleiben. Erst Adriatisches Meer, dann Ionisches Meer und letztendlich am Tyrrhenischem Meer entlang. Heißt: Runter bis zur Hacke, weiter bis zur Fußspitze und mal schauen, wie weit ich wieder hochradel. Insgesamt drei Wochen voller Spaß, circa 2.000 Kilometer und 15.000 Höhenmeter. Anstrengend, aber mit der Unterstützung aller, die meine Tour verfolgen, wird es ein Klacks“, ist sich Elstner sicher. Am 21. September ist offizieller Start.

Bitte gutes Wetter

Bei seiner Tour hofft der Kelkheimer natürlich auf gutes Wetter, die Jahreszeit ist perfekt. Mit etwas Schaudern erinnert er sich noch an die Wetterkapriolen vor zwei Jahren. „Es war wirklich alles dabei, von 5 Grad bis 35 Grad, Überschwemmungen, Flutkatastrohe in Spanien, staubtrockene Passagen …“ Damals hatte es ihm die Schweiz besonders angetan, mit den anspruchsvollen Bergen und der reizvollen Landschaft. Aber auch die Grenzübergänge waren etwas besonderes und emotionales. „Wieder ein Stück geschafft, wieder dem Ziel ein Stück näher.“ Die Herausforderung in Italien sieht er im Frühstück. „Die Italiener trinken einen Kaffee und essen einen Keks – that’s it. Damit komm ich aber nicht weit, wenn ich 7 bis 8 Stunden Rad fahren will“, weiß Elstner. Um die Radfahrbedingungen in dem europäischen Land macht er sich keine Sorgen. „Wurde man in Portugal noch schräg angeguckt, ist das Verständnis in Italien ein anderes. Hier gibt es den Giro d’ Italia, die Italiener sind radverrückt.“

Ganz allein ist Eik Elstner auch diesmal nicht unterwegs. Seine Eltern werden mit dem „Begleitfahrzeug“ dabei sein und er selbst hofft wieder auf ein paar Mitfahrer, die das Erlebnis zu einem gemeisamen machen. Seine Tour kann auch in diesem Jahr auf Instagram verfolgt werden. Diesmal ist Elstner vorbereitet und weiß, was auf ihn zukommt. „Ich hatte damals völlig unterschätzt, wieviel Zeit Social Media frisst. Da war ich etwas blauäugig.“ Und natürlich hofft er auch wieder auf jede Menge Spenden auf der Stiftungsseite, die extra für die Tour freigeschaltet ist. „Ich freue mich über jeden Betrag, welcher selbstverständlich zu 100 Prozent direkt dem Verein für krebskranke Kinder zu Gute kommt. Alle meine Kosten (Übernachtungen, Verpflegung, etc.) trage ich selbst und werde mich im Anschluss der Tour ebenfalls noch beteiligen“, verspricht Elstner. Für ihn ist die Summe, die zusammenkommt das Eine, auf der anderen Seite sei etwas noch viel wichtiger: Das Bewusstsein für die Erkrankung, aber auch für die Arbeit der Stiftung zu schärfen.

Folgen und unterstützen

Wer Eik Elstner auf seiner Italien-Tour begleiten möchte, kann dies über seinen Instagram-Account: cycling4life2024 tun. Spenden können direkt über https://www.kinderkrebs-frankfurt.de/spenden/eigene-aktion/?cfd=yga89 geleistet werden.

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