Namhaftes Starterfeld verspricht Spannung beim Radklassiker am 1. Mai

In Mammolshain „spielt die Musik“. Wenn die Topfahrer Emanuel Buchmann (li.), John Degenkolb (Mitte) und Alexander Kristoff (ganz rechts) die Höchstschwierigkeit bezwingen, herrscht Volksfeststimmung. Foto: GfR/Roth

Kelkheim (as) – Das Herz des Radklassikers Eschborn–Frankfurt am 1. Mai schlägt wieder im Taunus, genauer gesagt am Mammolshainer Berg. Der Scharfrichter des Rennens, die Straße „Am Steinbruch“, wird die Profis auf ihrer 203,8 km langen Strecke wieder drei Mal fordern – und neben dem Feldberg, der zwei Mal von den verschiedenen Seiten erklommen werden muss, zumindest für eine deutliche Selektion sorgen. 2023 wurde das Rennen nach vielen Sprintentscheidungen in den Jahren zuvor sogar zwischen Mammolshain und dem Königsteiner Kreisel entschieden, als sich eine achtköpfige Gruppe 32 km vor dem Ziel entscheidend absetzen konnte.

Auch in diesem Jahr ist im Taunus wieder mit einem spektakulären Duell zwischen Ausreißern und Sprinter zu rechnen, das namhafte Starterfeld schürt zumindest diese Erwartung. 19 Teams, darunter erstmals 14 Mannschaften der UCI WorldTour, haben ihre vorläufigen Fahrer für die 63. Auflage (darunter zwei Absagen) von Eschborn-Frankfurt nominiert. Der Däne Søren Kragh Andersen führt die vorläufige Startliste an. Der Gewinn der Radklassiker-Trophäe war für den 29-Jährigen das Highlight der vergangenen Saison. In diesem Jahr dominiert sein Team Alpecin-Deceuninck die großen Klassiker und konnte einen Hattrick bei den Radsport-Monumenten erzielen. Ob die Mannschaft nach 2021 (Jasper Philipsen) und 2023 jetzt auch das Radklassiker-Triple einfährt, wird sich im Taunus und auf dem Zielstrich an der Alten Oper zeigen.

Die deutschen Radsport-Fans können mehr als einem Dutzend heimischer Profis die Daumen drücken. Nils Politt (UAE Team Emirates) fährt ein überragendes Frühjahr, das mit dem Podium der Flandern-Rundfahrt (3.) und Platz 4 bei Paris-Roubaix gekrönt wurde. Emanuel Buchmann (BORA-hansgrohe) präsentiert das Meistertrikot am 1. Mai und möchte sich beim Radklassiker den Feinschliff für den Giro d‘Italia holen, der nur drei Tage später beginnt. Für seinen Teamkollegen Maximilian Schachmann wird die Fahrt durch den Taunus sogar zur Premiere: Noch nie stand der zweifache Paris–Nizza-Gewinner beim Radklassiker am Start. Georg Zimmermann (Intermarché-Wanty) war einer der deutschen Fahrer, die im letzten Jahr am besten mit dem neuen Kurs zurechtkamen. Mit dem Schwung der Ardennen-Klassiker reist der Augsburger nach Eschborn. Dagegen wird es für Pascal Ackermann (Israel-Premier Tech) ein Renn-Comeback, genau sechs Wochen, nachdem er sich in De Panne in Belgien das Schlüsselbein gebrochen hat.

Durch das sturzträchtige Frühjahr sind auch die beiden aussichtsreichen Hessen nicht ungeschoren gekommen. Während Jonas Rutsch (EF Education-EasyPost) aus Erbach im Odenwald nach einer Auszeit nach seinem Sturz bei Paris-Roubaix wieder fit sein sollte, ist die Lage bei Routinier John Degenkolb (Team dsm-firmenich Post NL) schwieriger. Die Knieverletzung, die der Oberurseler ebenfalls von den französischen Kopfsteinpflastern mitgebracht hat, verhinderte zuletzt jegliches Radtraining.

Neben Titelverteidiger Kragh Andersen sowie den deutschen Siegern Degenkolb (2011) und Ackermann (2019) haben sich auch der Gewinner von 2022, Sam Bennett (Irland/Decathlon AG2R La Mondiale Team) und der viermalige Gewinner Alexander Kristoff (Norwegen/Uno-X Mobility) angesagt. Weitere spannende Namen sind Marc Hirschi (Schweiz/UAE Team Emirates), der im letzten Jahr das Podium nur knapp verpasst und im Frühjahr unterstrichen hat, dass ihm Klassiker mit Höhenmetern liegen, sowie der in diesem Jahr ins Rampenlicht gefahrene Belgier Maxim van Gils (Lotto Dstny), der nach Platz sieben Platz bei Mailand–Sanremo zuletzt bei den schweren Ardennen-Klassikern Wallonischer Pfeil und Lüttich–Bastogne–Lüttich die Ränge drei und vier bleget hat. Beide sind weit mehr als nur Außenseiter-Tipps für den 1. Mai.

„Die vorläufige Startliste zeigt, dass sich viele Teams auf den neuen Kurs eingestellt haben. Vor einem Jahr hat das Plus an Höhenmetern für ein Plus an Spannung gesorgt. Das Rennen wurde offensiv ausgefahren, wir haben viele Gruppen mit namhaften Fahrern gesehen und bis zum Schluss war nicht klar, ob die Ausreißer ihren Vorsprung halten können. Für die Fans war das super und ich bin gespannt, ob wir in zwei Wochen einen der Allstars oder einen neuen Namen ganz oben auf dem Podium begrüßen können“, sagt Fabian Wegmann, Sportlicher Leiter von Eschborn-Frankfurt.

Viele weitere Rennen

Neben den vielbeachteten Elitefahrern werden mehr als 10.000 Radsportler den 1. Mai zu ihrem persönlichen Feiertag machen. Das größte Kontingent stellen bei der Skoda Velotour rund 9.500 Hobbysportler, die auf der langen Strecke ebenfalls einmal über den Mammolshainer Berg müssen. Die lizenzierte U23-Klasse fährt zwar auch erstmals ein zweites Mal über den Feldberg (von Glashütten aus), kommt aber nicht in Königstein vorbei.

Zudem fahren auf dem Rundkurs in der Frankfurter Innenstadt mit Festgelände auf dem Opernplatz alle Nachwuchsklassen von der U11 bis zur U17 ihre Rennen. Es gibt Schnupperwettbewerbe für Kinder und Jugendliche, ein Laufradrennen für die Kleinsten und ein Inklusionsrennen für Schülerinnen und Schüler mit geistigen Beeinträchtigungen. Eschborn–Frankfurt schafft es immer wieder, ein inklusives Sportereignis zu sein.

Die Durchfahrtzeiten (ca.):

Elite:

Feldberg 13.18 / 15.00

Oberems 13.31 / 15.20

Glashütten 13.35 / 15.24

Schloßborn 13.41 / 15.30

Kelkheim 14.00 / 15.50

Mammolshain 14.21 / 14.43 / 16.10

Königstein 14.24 / 14.46 / 16.14

Kronberg 14.28 / 16.17

U23:

Feldberg 13.38 / 14.05

Oberems 13:51 / 14.25

Glashütten 13.55 / 14.29

Schloßborn 14.35

Kelkheim 14.55

Skoda Velotour (jeweils von – bis)

Feldberg 10.02–11.52

Oberems 10.14–12.10

Glashütten 10.19–12.20

Schloßborn 10.26–12.30

Kelkheim 10.43–12.57

Mammolshain 11.05–13.31

Königstein 11.11–13.40

Kronberg 11.13–13.43

Die Sperrungen:

Feldberg 9.32–15.07

Glashütten mit Ortsteilen 9.49–15.34

Kelkheim mit Ortsteilen 10.13–16.00

Kö. Mam. bis Kreisel 10.35–16.24

Kö. B8 bis Rotes Kreuz 12.30–15.07

Kronberg 10.43–16.27

Zu diesen Zeiten kann die Rennstrecke nicht befahren werden. Kurzzeitige Schleusen zum Überqueren der Strecke öffnen die Polizei und die Ordnungskräfte vor Ort.

Die Ein- und Anfahrt zum Opel-Zoo ist generell bis 10.30 Uhr möglich, anschließend nur über Kronberg (Falkensteiner Stock) och von 13.45 bis 14.15 und von 14.40 bis 15.55 Uhr.

Die Veranstalter stehen für Fragen zu Streckensperrungen und Umleitungen bis 30. April unter der Adresse anwohner[at]eschborn-frankfurt[dot]de zur Verfügung.

Für alle, die eine telefonische Beratung wünschen, steht ab dem 29. April auch ein Info-Telefon zur Verfügung, 0800 589 2007

29./30. April: 9 bis 17 Uhr

1. Mai: 7 bis 18.30 Uhr

Weitere Informationen:

https://www.eschborn-frankfurt.de/de/verkehr

In Mammolshain „spielt die Musik“. Wenn die Topfahrer Emanuel Buchmann (li.), John Degenkolb (Mitte) und Alexander Kristoff (ganz rechts) die Höchstschwiergikeit bezwingen, herrscht Volksfeststimmung. Foto: GfR/Roth

Hier geht‘s lang: die Strecke der Elite bei Eschborn–Frankfurt am 1. MaiGrafik: GfR

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