Schüler-Idee: Der Main-Taunus-Kreis im Brettspiel

Es wird immer wieder darauf hingewiesen: In Deutschland gibt es zu wenig weibliche Mitglieder in den Vorstandsetagen großer Betriebe, vor allem keine weiblichen Vorstandsvorsitzenden. Das kann nicht stimmen. Denn allein Kelkheim lieferte in den letzten Tagen ein Beispiel dafür, wie eine Firma „weiblich“ geführt werden kann und sich auf den Weg zum Erfolg gemacht hat. Ob sich der Erfolg dann endgültig einstellte, wurde gestern bekannt...

Die Rede ist von der Schülerfirma der Eichendorff-Schule „REGamesS Main Spiel“, den ein aktiver weiblicher Vorstand in der Buchhandlung Pabst vorstellte. Es ist eine weitere Firma in der Reihe von Schulfirmen der EDS, die von Roland Struwe betreut wurden und von denen es immerhin eine (waren es mehrere?) nach der Qualifikation in Hessen bis nach Berlin brachte. Zum deutschlandweiten Sieg und internationalem Wettbewerb reichte es bisher nicht, aber – in diesem Jahr winkt Malta als Ziel für die europäische Endausscheidung und was bisher nicht war. kann ja noch werden.

Grundlage sind die JUNIOR Schülerfirmenprgramme der Deutschen Wirtschaft, in denen junge Menschen die Grundprinzipien unternehmerischen Handelns lernen. Durchschnittlich 10 bis 15 Schüler der Sekundarstufe 1 gründen hierbei Schülerunternehmen. Hier können sie lernen, wie sich unternehmerisches Denken und Handeln wirtschaftlich, sozial und ökonomisch auswirkt.

Jetzt kam die Idee: spielerisch die Heimat entdecken und zwar mit einem Brettspiel über den Main-Taunus-Kreis.

Das Spiel ist ein Brettspiel, bei dem sich die Spieler auf eine Rundreise durch den MTK begeben und Fragen über den Kreis beantworten. Neben Schätzfragen und Multiple-Choice-Fragen gibt es für die Kleinsten aus der Familie extra Kinderfragen, die teilweise durch genaues Betrachten des Spielbretts beantwortet werden können. Wer als erstes eine bestimmte Anzahl an Fragen richtig beantwortet hat, gewinnt das Spiel. Doch auch ein wenig Glück ist vonnöten. Weitere Spielregeln sorgen für Spaß und Abwechslung.

Mit der Einreichung ihres Geschäftsberichts hat die Schülerfirma sich für den JUNIOR-Landeswettbewerb am gestrigen 10. April in Kassel qualifiziert und musste sich nun mit den besten Schülerfirmen Hessens messen. Bewertet werden neben dem Bericht auch ein Messestand und eine Bühnenpräsentation sowie ein Interview durch die Jury. Der Sieger repräsentiert das Bundesland auf dem Bundeswettbewerb in Berlin.

Bei der Vorstellung in der Buchhandlung Pabst gingen bereits die ersten Brettpsiele über die Ladentheke. „MainSpiel“ wird weiter in der Buchhandlung Pabst, aber auch in anderen Kelkheimer Buchhandlungen für 22 Euro verkauft. Auch auf dem Stadtmarkt soll ein Stand eingerichtet werden.

Finanzielle Grundlage für die Firmengründung war der Verkauf von 90 Aktien im Wert von zehn Euro, das Startkapital.

Dann kam die Arbeit, mit allen Rückschlägen, die man bei einem solchen Projekt verkraften muss.

So trafen die Spiele erst am Vorabend der Vorstellung in der Buchhandlung Pabst beim Vorstand ein. „Das schönste Geburtstagsgeschenk“ übrigens für die Vorstandsvorsitzende, Nicola Krug, die gerade an diesem Tag 16 wurde. Und mit dem Blick auf das Sektglas in der Hand: „Seit gestern darf ich das“.

Unter den Gästen des Abends befand sich neben den Eltern und anderen Spielekäufern auch Stadtrat Alexander Furtwängler: „Ich war spontan von der Idee begeistert und bin auch sofort Aktionär geworden.“ Und für den Vertrieb, und nicht nur darauf bezogen, gab er den Rat: „Wenn Ihr zur Haustür rausgeworfen werdet, müsst Ihr zur Kellertür wieder reinkommen. Wer so etwas auf die Beine stellt, verdient Applaus“.

Alexander Furtwängler sprach von einem anspruchsvollen Spiel, denn er habe auch nicht auf Anhieb alle Fragen über den Main-Taunus-Kreis lösen können.

Es gab viele Dankesworte der Vorstandsvorsitzenden: Die galten Rüdiger Simon, der für die Vorstellung des Spiels sofort die Buchhandlung Pabst zur Verfügung stellte. Und vor allem Roland Struwe (auf dem Bild unter der Vorsitzenden beim Öffnen der Sektflaschen): „Er war für uns zu jeder Zeit erreichbar und bereit zu helfen“. Auch Roland Struwe, der das Projekt als Lehrer betreut: „Die Schüler haben da etwas Tolles auf die Beine gestellt. Das gehört in jeden MTK-Haushalt.“

Und zum Abschluss: Um den Druck vorfinanzieren zu können, wurden die Schüler von 18 regionalen Firmen unterstützt. Im Gegenzug werden 2,50 Euro pro Spiel für einen guten Zweck an die Stiftung „Kinder Lachen“ gespendet, die Flüchtlingskinder im MTK unterstützt.

Hier die Erklärung zum Titel: der Name REGames steht für Regional Experience Games – Sammle spielerisch Erfahrungen in deiner Region.

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