In sechs Broschüren viel Wiessenswertes über Kelkheim

Sie wohnt inzwischen mehr als fünfzig Jahre in Kelkheim. Als sie dieser Tage sechs nobel aufgemachte Broschüren aus der Hand legte, war sie überrascht, was sie in den vergangenen fünfzig Jahren noch nicht in Kelkheim gesehen und zur Kenntnis genommen hat. Die Rede ist von sechs Broschüren, die jetzt von der Stadt Kelkheim herausgebracht wurden und frei im Rathaus erhältlich sind. Bürgermeister Albrecht Kündiger: „Ich freue mich, dass wir so etwas machen können, um die historischen Kelkheimer Sehenswürdigkeiten vorzustellen“.

Sechs Broschüren, die man bequem in der Jackentasche mitnahmen kann: „Natur- und Baudenkmale“, „Herrenhaus und Hofgut Rettershof“, „Historische Gebäude“, „Kleindenkmale“, „Die Freiherrn von Gagern“ und „Historische Kirchen“. Damit setzt Stadtarchivar Dietrich Kleipa eine Serie fort, die er 1990 begann, aber damals nur im Schwarzweißdruck.

Jede der Broschüren wird mit einem besonders prägenden Farbfoto aufgemacht. Beispielsweise mit der schönen Madonna aus dem Jahr 1685, die allerdings von auswärts aus dem Kloster Eberbach nach Kelkheim kam. In dieser Broschüre wird in knappen Formulierungen, aber doch voll ausreichend, auf die einzelnen Gotteshäuser eingegangen. Genau so liebevoll hat sich Kleipa der Kleindenkmale in Kelkheim angenommen, von den Wegkreuzen in der Feldmark bis hin zur Mariensäule in der Hornauer Straße. Dazu zählen auch die Grenzsteinsammlung im Mühlgrund wie verschiedene Brunnen in der Stadt. Mit der Broschüre in der Tasche wird man im Vorbeigehen über Geschichte und Entstehung dieser historischen Sehenswürdigkeiten informiert.

Klar, dass den Freiherrn von Gagern eine eigene Broschüre gewidmet ist. Hier finden sich Porträts, geschichtliche Entwickungen und der Blick auf das ehemalige Hofgut, das Gagernhaus und die Gagernhöhle, die im Volksmund wohl eher als Ofterdingen-Höhle angesehen wird, weil hier Minnesänger Heinrich von Ofterdingen nach dem verlorenen Sängerwettstreit auf der Wartburg gehaust haben soll. Kleipa verrät, dass die kleine Grotte Heinrich von Gagern schaffen ließ.

Dann der Rettershof mit seinem Herrenhaus und dem Hofgut Rettershof, verbunden mit den Personen und Eigentümern, die hier das Sagen hatten.

Die Geschichte reicht bis 1146 zurück, als das Kloster Retters gegründet wurde, das übrigens den Brandschatzungen im Dreißigjährigen Krieg zum Opfer fiel, nachdem es schon 1559 aufgelöst wurde. Damals fanden dort nur noch drei Nonnen eine Heimstatt. Heute befindet sich gleich nebenan das florirende Romantikhotel Schloss Rettershof. Obwohl das Feuer im letzen Jahr erheblichen Schaden anrichtete: Es ist viel Historisches geblieben.

Sintelbuchen in Kelkheim wird kaum jemand kenne und vom „Hohle Stein“ werden auch nur wenig Kelkheimer wissen. Das Naturdenkmal befindet sich am Hang unterhalb des Waldweges von Ruppertshain nach Eppstein. Auch zu diesem Naturdenkmal gibt es viele Geschichten.

Historische Gebäude gibt es in Kelkheim jede Menge. Daten dafür reichen von der Zeit des Dreißigjährigen Krieges über Bürgermeisterämter bis hin zur Jahrhundertwende 1800/1900 mit der Lungenheilstätte. Geht man an Fachwerkhäusern vorbei und nimmt die Broschüre zur Hand, erfährt man manches über die Bauten und die Zeiten, in denen sie entstanden.

Absichtlich ist man vom Format eines Flyers abgegangen und hat die Broschüre gewählt. Sicherlich teurer, aber genauso sicher Schmuckstücke, die manchem, und nicht nur Neubürgern, den Blick auf Kelkheim öffnen.

Übrigens – Kelkheim hat sechs Stadtteile. Von den damaligen Rathäusern sind noch vier vorhanden.



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