Moment mal!
Und es geht doch …
Erinnern Sie sich noch an das vergangene Jahr, als ich mich ein wenig wütend und ernüchtert über die Kelkheimer Weihnachtsbeleuchtung ausgelassen habe? Gerade der wunderschöne Baum in der Stadtmitte war mir und vielen, vielen Kelkheimern ein Dorn im Auge. Ein toller Baum ohne Ausstrahlung. Bis zum 29. November. Da ist was passiert.
Wie jedes Jahr kamen die Krippen- und Kindergartenkinder aus den umliegenden Einrichtungen, um mit ihrem selbstgebastelten Weihnachtsschmuck dem Nadelgehölz aus dem Odenwald ein buntes Gewand zu verpassen – selbstverständlich auf Kinderhöhe. Diesmal war aber auch der Bauhof anwesend, der mit einem Hebekran vom GL Verleih in luftige Höhe aufstieg, um auch den oberen Zweigen ein fröhliches Aussehen zu „verpassen“. Mit sichtlich viel Spaß waren die Mitarbeiter dabei, beratschlagten, wo noch Schmuck hinsolle. Zuvor hatten die fleißigen „Stadtbienchen“ schon 144 Kerzen im Baum verteilt, sodass es nicht nur an der Spitze „funzelte“, sondern die ganze Tanne glitzerte und funkelte. Ganz spontan kam noch eine Spende von zehn goldenen Kugeln dazu, die sogleich im Tannengrün verteilt wurden. Bei warmem Kakao und Donuts, genau richtig bei den frostigen Temperaturen, erfreuten sich die Kids und Vorbeikommende an dem tollen Anblick. Just in dem Moment bog eine Abordnung der Seniorenresidenz um die Ecke, im Gepäck selbstgebastelte Sterne und Weihnachtsbäumchen, die ebenfalls ihren Platz am Baum fanden. Ein generationenübergreifendes Schmücken – wie toll.
Ein wunderschön geschmückter Weihnachtsbaum in der Stadtmitte ist weit mehr als nur eine Dekoration – er ist ein Symbol der Gemeinschaft, Hoffnung und Freude. In der dunklen Jahreszeit, wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, strahlt der Baum hell und erinnert uns daran, dass selbst in der Dunkelheit Licht und Wärme existieren. Er zieht Menschen an, die innehalten, staunen und für einen Moment die Hektik des Alltags vergessen.
Der Weihnachtsbaum wird zum Herzstück der Stadt, ein Ort, an dem Generationen zusammenkommen – Familien, Freunde und Fremde, die gemeinsam Lächeln und Erinnerungen teilen. Seine Lichter spiegeln die Hoffnung wider, die das Fest mit sich bringt, und seine festliche Pracht erzählt von der Liebe und Fürsorge, die wir in dieser besonderen Zeit füreinander empfinden.
Er schafft einen Raum der Verbundenheit inmitten der Kälte, eine Bühne für Begegnungen und Freude. In einer oft hektischen Welt erinnert uns der Baum daran, innezuhalten, zu träumen und den Zauber der Weihnacht zu spüren – als Stadt, als Gemeinschaft, als Familie.
Judith Ulbricht