Kelkheim (ju) – Was die Stadt Kelkheim im Kleinen anbietet, nämlich die Unterstützung erneuerbarer Energien durch finanzielle Unterstützung beim Kauf eines Balkonkraftwerks, machen Torsten Bielmann und Alaittin Cifci im großen Stil. Sie bieten mit ihrer Firma Bi-Ci – Tec Komplettlösungen für Photovoltaikanlagen, ganz nach dem Motto: von der Sonne bis zur Energie im Wohnhaus und für das E-Auto.
Klimawandel
Dass der Klimawandel unser Leben immer stärker beeinflusst, ist nicht mehr von der Hand zu weisen. Die täglichen Meldungen in der Presse von Tornados, Überschwemmungen, Waldbränden, steigenden Meeresspiegeln und schmelzenden Polen zeigen, dass unser Klima zu kämpfen hat und wir mit ihm. Der Wandel ist für uns alle spürbar, und deshalb haben es sich Torsten Bielmann und Alaittin Cifci zur Aufgabe gemacht, hier proaktiv einzuschreiten. Denn Photovoltaik ist eine nachhaltige und umweltfreundliche Alternative, um aus Sonnenenergie Strom zu erzeugen. Angetrieben von der Herausforderung unserer Zeit und im Gleichschritt mit dem CO2-Fußabdruck entstand die Firma BiCi – Tec GmbH, die jetzt von Hofheim nach Kelkheim gezogen ist.
Die Nachfrage ist groß, denn mit den steigenden Strompreisen durch Krieg und dem immer größeren Bedarf denken viele Menschen darüber nach, autark zu werden, ihre Energie umweltschonend zu produzieren und den Überschuss ins bestehende Netz zu speisen oder selbst zu speichern. Und sie sind froh darüber, jetzt direkt vor Ort einen kompetenten Ansprechpartner zu haben, denn das Gespräch ist wichtig.
Wer sich für eine Anlage interessiert, bekommt von den beiden erstmal einen Fragebogen zugeschickt, der zum Beispiel die Lage des Objektes, die Ausrichtung und die vorhandenen, nutzbaren Flächen abfragt. Erst danach gibt es einen Vor-Ort-Termin, an dem sich die beiden Fachmänner die Begebenheiten anschauen, Interessen abfragen, Möglichkeiten erschließen und auftauchende Fragen beantworten.
Kindheitstraum
Die Firmengründer Torsten Bielmann und Alaittin Cifci kennen sich aus Kindheitstagen und sind in Kelkheim-Ruppertshain im Taunus aufgewachsen. Schon in der Schulzeit hatte die beiden die POWER der elektrischen Energie gereizt. Der eine aus der Elektronik-, der andere aus der Dachbranche – was liegt da näher, als gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Jetzt sind die Sandkastenfreuen Geschäftspartner, wollen etwas verändern und sehen sich dabei in erster Linie als Berater. „Wir sind jetzt nicht die klassischen Verkäufer, die von Haustür zu Haustür tingeln. Nein, wir wollen aufklären und die Menschen durch schlüssige Argumente davon überzeugen, auf erneuerbare Energien umzusteigen“, beschreibt es Torsten Bielmann. Die meisten ihrer Kunden kämen proaktiv auf sie zu, ihr guter Ruf eilt ihnen voraus. Das liegt zum Teil auch daran, dass sie ihren Prinzipien treu bleiben. Um den eigenen CO2-Fußabdruck nicht übermächtig werden zu lassen, nehmen die beiden nur Kunden aus der näheren Umgebung an, um lange Fahrten zu vermeiden. Sie arbeiten mit lokalen Handwerkern zusammen, da auch in diesem Bereich viel Schindluder getrieben wird. Immer wieder höre man von Betrügern, die bei Haustürgeschäften weit überteuerte Kostenvoranschläge unterbreiten und häufig eine sofortige Unterschrift verlangen.
Ihr Stamm aus Mitarbeitern ist klein, aber fein. Sechs feste Mitarbeiter unterstützen die beiden Geschäftsführer, dazu kommen Montagetrupps, mit denen Cifci schon lange zusammenarbeitet und auf die er sich verlassen kann. Und dass sie das können, haben sie schon bewiesen. Das noch junge Unternehmen stellte einen Rekord auf, den es so in Deutschland noch nicht gab. Mit acht Mitarbeitern errichteten sie in sechs Tagen ein 1MW-Projekt auf den Hallendächern des Unternehmens Denora in Rodenbach. 2.500 SmartFlex Module wurden installiert. Der Clou dabei: Die Module sind faltbar und werden ohne großen technischen Aufwand auf den Dächern ausgeklappt und miteinander verbunden. Trotzdem eine große Herausforderung, der sich Bi-Ci – Tec stellte und mit Bravour bewältigte.
„Einstiegsdroge“ Balkonkraftwerk
Hier in Kelkheim und Umgebung werden allerdings kleinere Brötchen gebacken. Los geht es hier mit den Balkonkraftwerken, die von beiden liebevoll genannte „Einstiegsdroge“ in die Photovoltaik. Der Run ist groß, können Bielmann und Cifci bestätigen; sie sind gut vorbereitet, haben viel Material auf Lager und können so eventuellen Lieferengpässen entgegenwirken. „Haben die Leute erstmal ein Gefühl dafür bekommen, wie Solar funktioniert, kommen viele auf uns zu und interessieren sich dann für große Anlagen auf ihren Hausdächern“, so Cifci.
Doch vor allem steht in Deutschland noch eine große, für Laien häufig fast unüberwindbare Hürde: die Bürokratie. „Vieles macht sie entweder unmöglich oder verzögert“, wissen die beiden und rollen mit den Augen. In den Niederlanden zum Beispiel müsse man nur ein DinA4-Formular ausfüllen und dann geht alles seinen Weg. Davon ist Deutschland meilenweit entfernt. Doch entmutigen gilt nicht, die Firma übernimmt für ihre Kunden die gesamte bürokratische Abwicklung, immer mit dem einen Ziel vor Augen – weg von fossilen Energieträgern hin zu grünem sauberen Strom.
Und wenn es weiterhin so gut läuft, dann möchten die beiden mit ihrem Unternehmen gern wachsen. Und ausbilden – zum Solarteur. Ein Beruf, der sicher Zukunft hat!