„Red Flag“ heißt der Song, mit dem die Kelkheimerin Pia Baris die Musikwelt erobern möchte und hört man ihr zu, wenn sie von ihrem liebsten „Hobby“ erzählt, versteht man ganz schnell, mit wieviel Herzblut, Ausdauer und Vehemenz sie daran arbeitet.
Die 16-Jährige singt eigentlich schon solange sie denken kann. Ihre Eltern entdeckten früh das Talent das da schlummerte und förderten sie in jeglicher Hinsicht. Überhaupt ist die Familie eine wichtige Stütze für die Schülerin. Abgesehen von den Fahrdiensten und Investitionen sind die Eltern und die große Schwester nicht nur ihre größten Fans, sondern auch die Menschen, die Anstoß, Kritik und Mut geben.
Vom Kinderchor zum Soloauftritt
In der 5. Klasse kommt der Aufruf der Oper Frankfurt, sich beim Kinderchor zu bewerben, wie gerufen. Pia geht hin, singt vor und ist seitdem mit dabei. Inzwischen singt sie in einzelnen Produktionen mit und hat in diesem Jahr in der Oper „A MIDSUMMER NIGHT‘S DREAM“ ein Solo. „Das ist absolut aufregend und nochmal etwas ganz anderes, als wenn man mit mehreren zusammen singt“, erklärt Pia und man merkt ihr die Vorfreude vor diesen Auftritten an.
Während der Zeit beim Kinderchor nimmt Pia auch Gesangsunterricht, um ihre Stimme zu trainieren. 2020 bewirbt sie sich beim Dr. Hoch’s Konservatorium, einer Musikakademie in Frankfurt, und startet die klassische Gesangsausbildung. „Das hat mich unglaublich weitergebracht“, ist sie überzeugt. „Die Stimmbildung steht im Vordergrund und man singt sich durch jedes Genre – von Musical über Pop bis hin zur Klassik.“ Auch während der Pandemie bleibt sie am Ball, erhält online Einzelunterricht und verbringt viel Zeit am Klavier.
Ihre Songs schreibt Pia selbst. Sie verarbeitet darin Eindrücke und Erlebnisse, möchte aber auch Botschaften an ihre Generation vermitteln. „Es kommt immer darauf an, wie ich mich gerade fühle. So sind dann auch die Songs. Eben wie das Leben mit seinen ups und downs“, beschreibt die Sängerin sehr weise ihre Gefühlswelt. „Auf jeden Fall möchte ich, dass sich jeder Zuhörer in meinen Songs wiederfinden kann.“
Inspiration und Vorbilder
Fragt man Pia nach ihrer Inspiration und den Vorbildern, dann fallen Namen wie Miley Cyrus, Ariana Grande, Adele und Billie Eilish, alles junge Frauen, die zielstrebig an ihrem Erfolg gearbeitetund an sich geglaubt haben. „Miley Cyrus und Ariana Grande wurden durch Serien bei Disney und Nickelodeon bekannt und gingen dann erfolgreich ihren Weg als Sängerinnen weiter. Das imponiert mir“, gesteht Pia und nimmt sich die Sängerinnen als Vorbilder. „Und Billie Eilish, die macht einfach ihr eigenes Ding. Schlägt neue Wege ein, das gefällt mir.“
Der Gedanke, sich eventuell mal bei der überaus beliebten und anerkannten Show „The Voice Kids“ zu bewerben, poppte auch bei Pia zwischenzeitlich mal auf, doch dann kamen Patrick Gold (Produzent) und MICAR (DJ/Musiker/Produzent) auf sie zu, nachdem Pia ihnen einen Demo Song geschickt hatte. MICAR erkannte sofort das Talent und der angestrebte Fernsehauftritt trat in den Hintergrund. Stattdessen fuhr Pia ins Studio nach Berlin und nahm dort ihren ersten Song auf. Ein Traum wurde wahr. „Das war schon ziemlich aufregend mit zwei so versierten Musikern und Produzenten zusammenzuarbeiten“, erinnert sich Pia. „Hat aber gar nicht so lange gedauert, den Song einzusingen.“
Da geht noch was
Was kann jetzt noch kommen? „Das Ziel ist ein eigenes Album und vielleicht auch noch ein Videodreh zu einem Song. Das wäre großartig“, so die Träume von Pia. So wie sie daran arbeitet, besteht kein Zweifel, dass sie nicht auch diese noch in die Tat umsetzt. Hat sie überhaupt noch Zeit für andere Teenagerdinge? „Meine Freunde sind sehr wichtig für mich. Sie unterstützen mich und holen mich auch mal runter. Auf die könnte ich nie verzichten“, gesteht sie. Außerdem kennen sie Pia eigentlich nur singend, denn auch in der Schule ist Pia fester Bestandteil von Aufführungen. Neben Musik, Schule und Klavierunterricht tanzt Pia auch noch HipHop. „Früher habe ich Ballett gemacht, bin dann aber zum HipHop gewechselt.“ Man könnte meinen, ihr Tag hat auf wunderliche Weise mehr als 24 Stunden.
Im nächsten Jahr wartet erstmal das Abitur auf die Schülerin. Und dann? Pia zuckt mit den Schulter. „Einen Plan habe ich noch nicht wirklich. Aber eines weiß ich: Ich möchte mich auf die Musik fokussieren, denn da sehe ich meine Zukunft.“