Auf der Kelkheimer Tennisanlage am Reis ist immer was los. Kleine Kinder wuseln auf dem Tennisplatz hin und her, ihre Tennisschläger in der Hand. „Ausholen, schwingen, schlagen“, erklärt Trainer Benjamin Müller, „und vor allem den Ball treffen.“ Es klappt schon ganz gut. Und es macht allen viel Spaß.
Wer hier spielt oder spielen lernt, das ist der aktuelle Nachwuchs des KTEV: circa zehn sechs- bis achtjährige Kinder. Eines davon ist Rosha (8). Es ist ihre dritte Tennisstunde beim KTEV. Und sie ist begeistert dabei.
Rosha ist ein Flüchtlingskind aus dem Iran. Im letzten Jahr hat sie mit anderen Flüchtlingskindern an Tonis Ballschule teilgenommen. Und weil sie dabei schon einiges Geschick beim Umgang mit dem kleinen gelben Ball zeigte, darf sie dieses Jahr ganz offiziell beim KTEV trainieren – als Mitglied und Schülerin der Tennisschule.
Möglich macht dies die Initiative „TENNIS FOR ALL“, eine Kooperation des KTEV und der „Tools for Life“-Stiftung der Firma Rothenberger. Im letzten Jahr fiel der Startschuss für die Zusammenarbeit, mit der Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien oder mit Behinderung über den Tennissport stärker integriert werden sollen. „Es war schon länger unser Wunsch, als Sportverein auch soziales Engagement zu zeigen und uns für die Einbeziehung benachteiligter Menschen einzusetzen“, sagt KTEV-Chef Dr. Wolfgang Drossard. Sportarten wie Tennis sind in besonderer Weise dafür geeignet, denn sie verbinden Menschen verschiedenster Art und Herkunft. Und ein Verein bietet die ideale Plattform dafür.
Das gesamte Programm für 2021 steht natürlich noch nicht, denn coronabedingt war eine konkrete Planung bisher schwierig. Aber es geht voran: So nehmen in diesem Sommer vier behinderte Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren an der KTEV-Ballschule teil. Ballschulleiter Toni Malachow freut sich über die neue Herausforderung. Und auch zu den Feriencamps des KTEV jeweils in den ersten oder letzten beiden Ferienwochen sind wieder Kinder aus Flüchtlings- oder auch sozial schwachen Familien herzlich eingeladen, mitzumachen. Im Herbst wird sich „TENNIS FOR ALL“ dann erneut am Aktionstag der Interkulturellen Woche der Stadt Kelkheim beteiligen.
Partner und Akteure
Zu den Partnern der Kampagne zählen die Stadt Kelkheim, die Initiativen „Sport & Flüchtlinge Kelkheim“ und „Miteinander leben in Kelkheim“, die sich für die Integration von Flüchtlingen einsetzen sowie Institutionen der Behindertenhilfe wie die „Lebenshilfe Main Taunus“, das Haus Walburga und der „Familienunterstützende Dienst, FUD, Hofheim“.
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