TSG–Handballer machen es perfekt: ein Aufstiegskrimi in zwei Akten

Wie sich die Bilder gleichen: zwei Wochen nach dem Oberligaaufstieg erneuter Aufstiegsjubel bei der TSGFoto: TSG Münster

Kelkheim (kez) –Nur zwei Wochen waren vergangen, seit die TSG Münster die Rückkehr in die Oberliga perfekt gemacht hatte, da schickte sich die zweite Herrenmannschaft der Münsterer Handballer an, in der Aufstiegsrelegation zur Landesliga gegen die TG Friedberg erneut für Aufstiegsjubel bei der TSG zu sorgen. Was den Zuschauern in Friedberg und in der Eichendorffhalle in den zwei Aufstiegsspielen geboten wurde, war an Spannung nicht zu überbieten und beste Werbung für den Handballsport.

Bereits am Vatertag trafen sich in Friedberg beide Mannschaften in der Sporthalle am Seebach vor einer stimmungsvollen Kulisse zum Hinspiel einer denkwürdigen Aufstiegsrelegation. Mit einer schweren Hypothek im Gepäck kehrte das Team von Trainer Christian Albat aus Friedberg zurück, und so recht wusste niemand bei der TSG, ob sich nach der 31:38-Hinspielniederlage überhaupt noch eine Aufstiegschance ergeben würde. Am vergangenen Samstag dann das Rückspiel in einer vollen Eichendorffhalle. Lautstark angefeuert von ihren Fans schenkten sich beide Mannschaften nichts. Eine schnelle 5:2-Führung der TSG konnten die Gäste aus Friedberg noch in der Anfangsviertelstunde ausgleichen (8:8). In einer kämpferischen und ausgeglichenen Partie vermochte sich zunächst keine der beiden Mannschaften entscheidend abzusetzen. In einer hektischen Schlussphase der ersten Halbzeit waren es dann die Gäste, die die sich bietenden Torgelegenheiten zum 15:17-Halbzeitstand zu nutzen wussten. Mit den sieben Toren aus dem Hinspiel war der Rückstand für die TSG vor den letzten 30 Spielminuten auf neun Tore angewachsen, und nur die kühnsten Optimisten setzten noch einen Pfifferling auf die Münsterer Handballer.

Aber Münster wäre nicht Münster und Handball nicht Handball, wenn nicht bis zur letzten Sekunde alles für den Erfolg gegeben würde. Sechs Minuten benötigte die Mannschaft um TSG-Kapitän Fabian Frank in der zweiten Halbzeit, um zumindest das Rückspielergebnis wieder ausgeglichen zu gestalten (20:20). Nach Toren von Alexander Molzahn und Dominik Winzer Manso ging die TSG nun ihrerseits in der 41. Spielminute mit zwei Toren in Führung (25:23), und mit einer offensiven Abwehrformation unterbrachen die Münsterer den Spielfluss im Aufbauspiel der Friedberger. Ein sechs-Tore-Lauf, den auch eine Auszeit durch Gästetrainer Michael Razen nicht unterbrechen konnte, war bis fünf Minuten vor Abpfiff die Folge (33:26). Fünfzehn Minuten reichten der TSG in der zweiten Halbzeit, um das Hinspielergebnis zu egalisieren. Die Eichendorffhalle glich einem Tollhaus, und als Stefan Mollath vierzig Sekunden vor Schluss das 37:29 erzielte, kannte der Jubel unter den TSG-Fans keine Grenzen. Das scheinbar Unmögliche war geschehen. Zwar sorgten die Gäste fünf Sekunden vor Schluss noch für das 37:30-Endergebnis, doch das eine mehr erzielte Auswärtstor sollte den Münsterer Handballern für den Aufstieg reichen. Ausgelassener Jubel auf der einen, völliges Entsetzen auf der anderen Seite. Am Samstagabend wurde einmal mehr deutlich, wie eng Freud und Leid im Sport beieinanderliegen.

Nach dem doppelten Aufstieg wird Münster auch in der kommenden Saison in der Landesliga Mitte vertreten sein. Nur ein Jahr nach dem Oberligaabstieg ein sportlicher Erfolg, den man bei der TSG ganz besonders zu genießen weiß.



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