Beton-Grundsteinlegung für Betreuungszentrum Falkenstein

Betreuungsleiterin Andrea Weinhold, Landrat Ulrich Krebs und Grundschuldirektorin Julia Lehmann verfolgen mit sichtlichem Vergnügen die Szene, wie Bürgermeister Leonhard Helm den Hebel umlegt, damit der Beton fließt.
Foto: S. Puck

Falkenstein (pu) – „Die schwer kalkulierbaren Bedarfe für Kinderbetreuung wachsen exorbitant, vor allem der Anteil der Kinder, die eine Nachmittagsbetreuung benötigen, daher freue ich mich sehr, dass wir gemeinsam mit dem Landkreis eine unkomplizierte und schnelle Lösung gefunden haben und die Dinge nun sichtbar vorangehen“, unterstrich Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) dieser Tage anlässlich der Grundstein-Betonierung für das neue Betreuungszentrum der Grundschule Falkenstein.

Mit diesem offiziellen flüssigen Startschuss wird endgültig ein Schlussstrich unter anfängliche Diskussionen um den Standort gezogen. Wie der Rathauschef in Erinnerung rief, stand kurzzeitig zur Debatte, das Betreuungszentrum auf dem Kleinsportfeld entstehen zu lassen, doch schließlich sei dieser Gedanke zugunsten der jetzigen Lösung wieder fallengelassen worden.

Nach der für Kinder wenig interessanten Phase der üblichen notwendigen Vorbereitungsarbeiten ist für die aktuell 56 Betreuungskinder samt Betreuungsleiterin Andrea Weinhold, die momentan noch in aus allen Nähten platzenden Grundschulräumlichkeiten untergebracht sind, die Zeit angebrochen, in den kommenden Monaten mit eigenen Augen und voller Vorfreude die Fortschritte der Bauarbeiten zur Fertigstellung des eingeschossigen Gebäudes in Modulbauweise, das dem Hochtaunuskreis für die Nachmittagsbetreuung zur Verfügung gestellt wird, direkt live verfolgen zu können.

Nach aktuellem Stand der Dinge soll, sofern alles planmäßig verläuft, die neue Einrichtung schon in einem halben Jahr eröffnet werden. „Auf 100 Quadratmetern entstehen ein großer, in zwei Zimmer teilbarer Raum, ein Büro, WCs für Kinder und Betreuungskräfte sowie ein Technikraum“, erläuterte Architekt Sankerow David aus Wehrheim den zu früher Morgenstunde Erschienenen von Kreis, Stadt, Baufirmen und Presse.

Kosten

Das Bauprojekt wird nach aktuellem Finanzierungsplan mit rund 440.000 Euro zu Buche schlagen. 300.000 Euro davon waren als Mittel aus dem Kommunalinvestitionsprogramm in den Haushalt eingestellt, 80.000 Euro wurden erst im August als überplanmäßige Ausgabe von der Stadtverordnetenversammlung genehmigt, nachdem sich die Baumaßnahme aufgrund der vorliegenden Angebote verteuerte und zusätzlich rund 60.000 Euro aufgewendet werden mussten, um den Kanal umzulegen, wie Fachdienstleiter Joachim Helsper vom Fachbereich IV Fachdienst Bauen, aufschlüsselte. Letzteres sei im Vorhinein nicht absehbar gewesen, „dass da noch etwas im Boden war.“

Nun hoffen alle, von weiteren unangenehmen Überraschungen verschont zu bleiben, damit das zwischen Waldkindergarten und Grundschule entstehende schlüsselfertige Gebäude so rasch wie möglich mit Leben erfüllt werden kann. Für den Bürgermeister eine weitere Etappe in seinem Bestreben, die „zu den vielen kommunalen Aufgaben zählende Kinderbetreuung“ sukzessive voranzubringen.

Landrat Ulrich Krebs (CDU) begrüßte die Initiative der Stadt und lenkte in diesem Zusammenhang den Blick darauf, dass Königstein zu den Städten zähle, wo noch in jedem Ortsteil eine wohnortnahe Grundschule vorhanden sei.

Kurze Wege für kurze Beine

Diese Prämisse „kurze Wege für kurze Beine“ spiele nachweisbar eine wichtige Rolle für Eltern bei der Wohnortentscheidung und demzufolge auch für die Stadt als attraktive Adresse für Familien. „Heute gehört eine Betreuung zu einer modernen Grundschule dazu“, unterstrich Krebs.

Neben Betreuungsleiterin Andrea Weinhold verlieh auch Grundschuldirektorin Julia Lehmann ihrer großen Vorfreude Ausdruck, dass die Zeiten der Übergangslösungen in zwei Schulräumen bald der Vergangenheit angehören werden. „Ich bin froh, dass es Formen annimmt und das jährliche Zittern vor Schuljahresbeginn, ob wir alle Kinder, deren Eltern uns um Aufnahme ersuchen, auch tatsächlich aufnehmen können, bald ein Ende hat!“

Intensive Lösungssuche

Nach den Worten des Landrats sind nach Realisierung des Betreuungszentrums Falkenstein in der Burgenstadt sämtliche Betreuungsmöglichkeiten „langfristig gelöst“. Die einzige Ausnahme bilde die seit Langem heiß diskutierte Grundschule Mitte, doch auch in diesem Fall hat es den Anschein, allmählich käme man einer Entscheidung näher. Sowohl der Landrat als auch Bürgermeister Helm machten jedenfalls deutlich, in Bezug auf die Grundschule Mitte werde aktuell intensiv nach einer Lösung gesucht.

Die Ansicht von Westen auf das Dreierensemble
Grafik: Architekturbüro Sankerow David

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