Taunuswandertag 2017 mit verdienten Ehrungen

Mit dem langen Text über die gesammelten Verdienste von Hedwig Groß (rechts) im Taunusklub mühten sich Bertram Huke (links) und Ulrich Krebs reichlich ab, bevor sie die Urkunde übergeben konnten. Fotos: privat

Falkenstein – Zu ihrem alljährlichen „Familientreffen“, dem Taunuswandertag, kamen annähernd 200 Wanderer aus dem gesamten Taunus Mitte Juni ins Falkensteiner Bürgerhaus. Der Mitgliedsverein Königstein war Gastgeber des diesjährigen Treffens.

Die meisten Wanderer kamen – natürlich – zu Fuß, über den Arbeiterweg, durchs Reichenbachtal oder durch den Falkensteiner Hain. Die Königsteiner Tauniden hatten sich ins Zeug gelegt und den großen Saal mit vielen helfenden Händen schon am Tag vorher einladend vorbereitet. Allein das Schleppen von 70 Tischen und 200 Stühlen hatte im Vorfeld Kopfzerbrechen bereitet. Schließlich sind neben wenigen Männern vor allem „ältere Damen“ die Stütze des Vereins. Aber dann fanden sich doch viele Helfer, auch aus einem benachbarten Zweigverein und – durch Vermittlung der Stadt – aus dem Kreis der Königsteiner Asylsuchenden. Da man nie weiß, wieviele gewandert kommen, gelten die Erfahrungswerte aus den vergangenen Jahren, und mit ihrer Schätzung von 200 lagen die Königsteiner genau richtig. So fanden alle Tauniden Platz, die in Gruppen mit ihren

Vereinswimpeln gewandert kamen, und erholten sich zunächst beim Mittagessen und anschließend bei Kaffee und Kuchen von der großen Theke. Viele Vereinsmitglieder hatten eifrig gebacken und bedienten die Wanderfreundinnen und -freunde.

Der „Alleinunterhalter“ Franz Grimm aus Bad Soden gestaltete den musikalischen Hintergrund. Die „akademische Feier“ eines Taunuswandertages ist in der Regel ziemlich überschaubar: Der oder die örtliche Vorsitzende begrüßt Wanderer und Gäste – unter ihnen diesmal auch Landrat Ulrich Krebs und den Oberurseler Stadtkämmerer Schorr –, und ihm oder ihr folgt die Ansprache des Präsidenten, aktuell Bertram Huke, der ja in Königstein als langjähriger Bürgermeister kein Unbekannter ist. Diese Reihenfolge wurde dieses Mal aber unterbrochen, weil die Königsteiner Vorsitzende, Hedwig Groß, die versammelten Tauniden zunächst zum Singen einlud. Zur Melodie von „Das Wandern ist des Müllers Lust“ hatte sie spezielle Taunusklub-Verse geschrieben und auf den Tischen verteilt. Dort heißt es unter anderem: „Im Taunus wandern, das ist schön“ und „denn Wandern, ja, das hält uns jung und gibt den alten Knochen Schwung“. Und die bekannte Melodie bedurfte keiner Einübung, auch wenn der „Chor“ etwas kräftiger hätte sein können.

Nach den Grußworten vom 1. Stadtrat Walter Krimmel für die Stadt Königstein, Landrat Krebs, Stadtkämmerer Schorr und Kurt Nachtsheim für den Vereinsring Königstein, in dem der Taunusklub Mitglied ist, ehrte der Präsident langjährige verdiente aktive Mitglieder aus verschiedenen Zweigvereinen mit der silbernen oder auch goldenen Ehrennadel des Verbandes. Und dann kam die große Zugabe: Der Landrat rief die Vorsitzende der Königsteiner Tauniden, Hedwig Groß, und den Präsidenten, Bertram Huke, auf die Bühne und überreichte ihnen – zur großen Überraschung für beide – den von Ministerpräsident Volker Bouffier verliehenen Ehrenbrief des Landes Hessen für „langjährige ehrenamtliche Leistungen“.

Groß ist seit 2006 Vorsitzende des Taunusklubs Königstein und im Gesamtvorstand Pressewartin und für Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Darüber hinaus ist bzw. war sie schon seit ihrer Jugendzeit vor allem in Kirchengemeinden ehrenamtlich engagiert, aber auch in anderen Vereinen, z.B. im Partnerschaftskomitee in Falkenstein. Der Taunusklub Königstein erfreut sich unter ihrer Leitung offensichtlich einer gewissen Beliebtheit, denn der Verein hat – nicht wie viele andere Vereine – keine „Nachwuchssorgen“, auch wenn der Nachwuchs oft die 60 schon überschritten hat.

Bertram Huke ist seit 1995 Präsident des Taunusklubs, und dieser hofft, dass er es noch lange bleibt. Sein freundlicher und freundschaftlicher Umgang mit „seinen“ Tauniden, seine Liebe zur Natur und zum Wandern – oft in Begleitung von Frau und Hund –, sowie sein Eintreten für Natur- und Umweltschutz an den entsprechenden Stellen, wissen diese hoch zu schätzen. Aber nicht nur im Taunusklub, sondern in noch zahlreichen anderen Ehrenämtern engagiert er sich „im Dienst für die Gemeinschaft“, wie es im Ehrenbrief heißt.

Neben Urkunden und Abzeichen gab es noch Blumen und Wein, eine Menge Fotos – und sehr spontane Dankesworte der Geehrten. Ein Taunuswandertag schließt traditionell mit dem Singen des im gesamten Deutschen Wanderverband, dem Dachverband der organisierten Wanderer in Deutschland, bekannten Wanderliedes „Ein Wandervolk, ein einig Volk“. Nicht allen Tauniden ist dieses Lied sehr geläufig, aber die älteste Wandertags-Teilnehmerin, bereits 90 Jahre alt, Elisabeth Rittau vom Stammklub in Frankfurt, traute sich, es am Mikrofon zu singen. Nach dem großen Aufbruch der Wanderer auf den Heimweg folgte für die Königsteiner und dankenswerterweise einige eifrige Helfer vom Stammklub das Auf- und Wegräumen, um den Saal wieder ordnungsgemäß übergeben zu können.

Ein zufriedenes „Dankeschön“ gebührt allen Helferinnen und Helfern. Im nächsten Jahr 2018 begeht der Taunusklub sein 150-jähriges Bestehen und wird dieses wichtige Jubiläum an den Gründungsplätzen, auf dem Großen Feldberg und in Frankfurt, feiern.

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