Königstein (el) – Begleitung auf dem letzten Stück Weg des Lebens – eine schwierige Aufgabe, die viel Einfühlungsvermögen und Fachkompetenz erfordert. Beides ist in der Person von Diana Milke, der neuen Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes der Hospizgemeinschaft „Arche Noah“ mit Verwaltungssitz in der Königsteiner Herzog-Adolph-Straße 2 vereint. Als Nachfolgerin von Dagmar Finger, die neue berufliche Aufgaben angenommen hat, pflegt sie den Kontakt zu Angehörigen und Patienten sowie zu den sie betreuenden Ehrenamtlichen. Sie ist ein wichtiges Rädchen im Getriebe der „Arche Noah“, die sich die Begleitung Sterbender zur Aufgabe gemacht hat und dieser sowohl im ambulanten Bereich – 15 Ehrenamtliche kommen zu den Patienten nach Hause oder aber alternativ ins Alten- und Pflegeheim – als auch auf dem stationären Sektor, im Hospiz in Niederreifenberg, nachzukommen.
Der Wunsch anderen selbstlos zu helfen, ist sowohl für Diana Milke, die zuvor als Fachkrankenschwester für Anästesie und Intensivpflege auf der Intensivstation an der Frankfurter Uni-Klinik tätig war, als auch für die von ihr betreuten Ehrenamtlichen die wichtigste Triebfeder und Motivation zugleich.
„Ich schaue ganz genau, wer in die Situation hineinpasst und führe Betreuer und Betreute dementsprechend zusammen“, berichtet Milke, die sich im Laufe ihres bisherigen beruflichen Lebens mit Tod und Sterben auseinandersetzen musste. „Mitfühlen, aber nicht mitleiden“ – das bedeutet für die Mutter zweier kleiner Kinder stets den Spagat zwischen guter und beherzter Arbeit zu leisten, ohne die oftmals bewegenden Schicksale abends mit nach Hause zu nehmen. „Hier geht es um die Menschen, es muss eine Herzenssache sein, aber man darf sich selbst nicht dabei vergessen“, sagt sie und steht allen, die sie in ihrem Büro in der Herzog-Adolph-Straße aufsuchen möchten, montags, dienstags und freitags von 10 bis 12 Uhr zur Verfügung.
Übrigens werden noch Ehrenamtliche gesucht, die nicht vor der verantwortungsvollen, aber durchaus lohnenden Aufgabe zurückschrecken, einen schwerstkranken Menschen zu betreuen. Zwar wird hierfür kein Honorar bezahlt, außer das Fahrtkosten und Schulungen übernommen werden, doch diese Aufgabe kann das eigene Leben bereichern. Wer sich dieser Herausforderung stellen möchte, der durchwandert zuerst eine entsprechende 60-stündige Qualifikation. Die Schulungen, die von März bis Oktober stattfinden, sind Teil eines gemeinsamen Schulungsprogramms verschiedener Hospizvereine und wird in diesem Fall von Bad Homburg aus durchgeführt. Offen mit dem Thema Sterben und Tod und dem Beistand, den die Hospizgemeinschaft dabei geben kann, umzugehen, bedeutet auch, dass man Angebote nach außen transportiert und sich der Öffentlichkeit präsentiert und vorstellt, sagt Heidelore Wehner, kaufmännische Geschäftsleitung der Arche Noah. Der „offene Trauerkreis“ ist so ein Angebot, das von Menschen von außerhalb genutzt wird, die ihren Schmerz verarbeiten wollen. Ein Mal im Monat finden hier die Treffen statt, an jedem vierten Dienstag um 18.30 Uhr in der Herzog-Adolph-Straße 2. „Wir wollen bekannter werden, man soll mehr auf uns schauen“, sagt Wehner und weist schon mal auf den demnächst geplanten Vortrag von Dr. Dieter Hausmann und Wolfgang Hülsen zu den Themen „Patientenvollmacht“ und „Patientenverfügung“ hin.
286 Mitglieder fördern derzeit die Arbeit der Hospizgemeinschaft, die bei einem jährlich zu entrichtenden Mindestbeitrag von 40 Euro auf Spenden und Sponsoren von außerhalb angewiesen ist, denn ein Aufenthalt im Hospiz wird zu 90 Prozent von den Kranken- und Pflegekassen übernommen, während „Arche Noah“ als Träger der Einrichtung die restlichen zehn Prozent schultern muss. Für die Hospizgäste entstehen keine Kosten.
Die Geschäftsstelle des ambulanten Begleitdienstes unter der Leitung von Diana Milke ist telefonisch unter 06174/639 66 92 und mobil unter 0172/676 88 88 zu erreichen.