Von den Besten lernen: Enkelmanns Nikolaus-Kongress 2018

Die Psychologin und Psychotherapeutin Professor Dr. Elisabeth Lukas (links) war eine der bekannten Referenten, die Dr. Claudia Enkelmann auf dem Nikolaus-Kongress begrüßen konnte. Foto: Institut Dr. Enkelmann

Königstein/Bad Soden (Gastbeitrag von Nadia Saadi) – Wie sieht die Zukunft der Liebe aus? Was verrät der Handschlag über uns? Woran scheitern Menschen? Diese und andere spannende Fragen beantwortete der Enkelmann-Kongress, der am Samstag, den 10. März im H+ Hotel, Bad Soden, stattfand.

Referenten wie der weltbekannte Pantomime Samy Molcho, Zukunftsforscher Matthias Horx oder die Bergsteigerin Evelyne Binsack inspirierten und begeisterten das Publikum. Höhepunkt der Veranstaltung war sicherlich die Verleihung des Inspirational Life Awards an die Psychotherapeutin, Psychologin und „Mutter“ der Logotherapie Prof. Dr. Elisabeth Lukas.

Knapp 500 Besucher lauschten ergriffen, applaudierten minutenlang und erhoben sich schließlich aus ihren Sitzen. Einige von ihnen hatten Tränen in den Augen. Die Rede der österreichischen Psychotherapeutin und Psychologin Elisabeth Lukas hatte wohl ins Schwarze getroffen – oder besser gesagt – mitten ins Herz.

Talente wollen gelebt werden

Lukas hielt unter anderem ein ergreifendes Plädoyer für einen besseren Umgang mit einer kostbaren Ressource: Unserer Lebenszeit. Dabei lud sie ihre Zuhörer zu einem Gedankenexperiment ein. „Wenn sie heute Abend ins Bett gehen, stellen Sie sich vor, die Uhr ihres Lebens bleibt um Mitternacht stehen, ihr Leben endet. Dann stellen Sie sich zwei grundsätzliche Fragen: Erstens: Worüber bin ich so froh und glücklich, dass ich es erleben durfte, dass es in meinem Leben stattgefunden hat? Zweitens: Worum täte es mir leid, dass ich das nicht mehr in Angriff nehmen kann?“ Ihr Credo: Talente wollen gelebt werden. Das Wichtige im Leben nicht aufschieben, sondern möglichst sofort angehen und verwirklichen. „Damit sie zurückblickend sagen können, es war schön, gelebt zu haben. Mein Leben hatte einen Sinn“, so die Abschlussworte der Autorin von mehr als 50 Büchern.

Elisabeth Lukas ist die bekannteste Schülerin von Viktor E. Frankl, der als Begründer der sinnzentrierten Logotherapie und Existenzanalyse gilt. Vor ihrer Rede wurde die Professorin mit dem Inspirational Life Award ausgezeichnet. Der Preis wurde vor acht Jahren vom Institut Dr. Enkelmann, dem Magazin „Der erfolgreiche Weg“ sowie der Zeitschrift „Network-Karriere“ ins Leben gerufen.

Überreicht wurde die Auszeichnung von Dr. Claudia E. Enkelmann, die von Lukas in ihrer Rede in besonderer Weise gewürdigt wurde: „Sie war eine meiner Schülerinnen und ich bin so stolz auf sie.“

Der größte Schwätzer aller Zeiten

Schon am Morgen begann der Kongress mit einer lebenden Legende. Professor Samy Molcho, gefeierter Experte für Körpersprache, weihte seine Zuhörer in die Geheimnisse der nonverbalen Kommunikation ein. „Der Körper sendet ununterbrochen Informationen. Ich nenne ihn den größten Schwätzer aller Zeiten“, erklärte Molcho. Das Auge sei schneller als das Denken. Der Körper reagiere eher auf das, was er sehe als auf das, was er höre. Durch eine bewusst gewählte Körpersprache aber ließe sich das Auftreten eines Menschen verändern, was der Pantomime an einigen Beispielen ausdrucksstark veranschaulichte. Molcho bleibt dem Enkelmann-Institut treu. Am Freitag, 7., sowie Samstag, 8. September findet in Königstein sein Seminar „Alles über Körpersprache“ statt.

Der Arzt als Betreuer der Gesunden

Viel Anklang fand auch das Referat des Arztes und Bestseller-Autors Dr. Michael Spitzbart.

Spitzbart, der in Lauf an der Pegnitz einst Deutschlands erste Praxis für Gesunde eröffnete, geht mit der modernen Medizin hart ins Gericht: „Medikamente werden oft verschrieben, als seien sie Haribo. Behandelt wird aber hauptsächlich das Symptom, nicht die Ursache.“ Vor allem den immens zunehmenden Volkskrankheiten Burnout und Depression stehe die Medizin oft hilflos gegenüber. Mit den richtigen Untersuchungen jenseits des großen Blutbildes aber ließen sich schon im Vorfeld viele Krankheiten verhindern. Wertvolle essentielle gehirnaktive Aminosäuren etwa verbesserten die Produktion unserer Glücks- und Antriebshormone. Insbesondere über die Ernährung könnte man viele Mängelzustände ausgleichen und Krankheiten vorbeugen. „Der erfolgreiche Arzt der Zukunft wird eher ein Betreuer für die Gesunden als ein Behandler der Kranken sein“, so Spitzbart.

 

Die 3 Säulen des Misserfolgs

Nach der Mittagspause nahm der erfolgreiche Autor und Unternehmer Alexander A. Gorjinia seine Gäste mit auf eine gedankliche Entspannungsreise. „Zehn Minuten Entspannung sind erholsamer als zwei Stunden Schlaf“ erklärte der Experte. Dann würdigte er seinen verstorbenen Schwiegervater und Mentor Nikolaus B. Enkelmann, mit dem er gemeinsam das Buch „Hemmungslos“ verfasst hatte. „Wer von Ihnen hat seinen Erfolg oder vieles im Leben Nikolaus Enkelmann zu verdanken?“ Viele Hände gingen in die Höhe, sie kannten den Gründer des Instituts Dr. Enkelmann noch persönlich von Seminaren oder Vorträgen.

Erfrischend anders war Gorjinias Ansatz, Erfolgsgesetzen auf die Spur zu kommen. Statt die Regeln des Erfolges zu beschreiben, erklärte er die 3 Säulen des Misserfolgs: 1. Glauben Sie an den Blitzerfolg 2. Geben Sie anderen die Schuld 3. Hören Sie auf zu trainieren.

Die Liebe zum Roboter

Über die Zukunft der Liebe referierte Matthias Horx. Tenor seines Vortrages: „Die Liebe ist ein lebendiges System, das sich mit der Evolution weiterentwickelt.“

Werden wir zukünftig Roboter lieben? „Das wird sehr wahrscheinlich nicht der Fall sein“, so der Zukunftsforscher. „Menschen sind auf andere Menschen angewiesen. Die Liebe ist vielleicht das, wofür es am wenigsten einen Ersatz gibt.“ Horx hatte noch eine gute Nachricht für seine Zuhörer: Auch im digitalen Zeitalter bestehe noch Hoffnung für die lebenslange Liebe: Diese setze die Fähigkeit zur lebenslangen (Selbst)-Veränderung und gemeinsamen Reifung voraus.

 

Lieber ein Tag Tiger als lebenslang Schaf

Evelyne Binsack war die erste Schweizerin, die den Mount Everest bestieg. Weitere Expeditionen führten sie an den Nord- und Südpol. Eiswüsten bei Minus 40 Grad überwand sie ebenso wie die wahnsinnigen Kopfschmerzen einer Höhenkrankheit. Auf ihrer Reise zum Südpol sah sie sogar dem Tod ins Auge. Völlig entkräftet und auch mental am Ende, schien es keinen Ausweg zu geben. Binsack bekam Hilfe vom Expeditionsteam – und überlebte. „Man muss immer wissen, wie weit man zu weit gehen kann. Wo ein Wille da ein Weg, aber wo ein Überwille da der Tod“, erklärte die Extremsportlerin in ihrem Vortrag.

In ihrem Bestseller „Grenzgängerin – ein Leben für drei Pole“ überträgt sie ihre Erfahrungen aus Extremsituationen auf das normale Leben. „Lieber ein Tag als Tiger als das ganze Leben als Schaf“, lautet dabei ihr Leitsatz. „Die meisten Menschen tun nicht das, was sie tun möchten, sondern das, was sie tun müssen. Sie begeben sich freiwillig ins Hamsterrad. Ein Hamsterrad aber bedeutet Eintönigkeit und die führt zu einer diffusen Unzufriedenheit.“ „Gut leben heißt gut navigieren. Gut navigieren heißt ergo gut zu leben“, so die Erkenntnis der Bergführerin, Helikopterpilotin und Buchautorin. Dabei sei es wichtig, eine klare Linie vor Augen zu haben und sich Etappenziele zu setzen.

Von den Besten lernen

In den Pausen unterhielten sich die Besucher lebhaft. Viele schienen sich bereits von anderen Enkelmann-Veranstaltungen zu kennen. Die Stimmung war ausgelassen, fast wie auf einer Familienfeier. Insgesamt war der Tag wohl ein voller Erfolg: „Ich finde die ganze Atmosphäre total kurzweilig und entspannend“ – „Jeder Autor ist für sich ein Höhepunkt“ – „Die Vorträge gehen ans Herz“ – „Ich kann mein Wissen hier auffrischen“, so die Besucherstimmen.

Dr. Claudia Enkelmann führte souverän und humorvoll durch den Tag. Dabei würdigte sie immer wieder ihren Vater, Nikolaus B. Enkelmann. Der 2017 verstorbene Gründer des Enkelmann-Instituts galt als der bekannteste Erfolgsphilosoph und Rhetoriktrainer im deutschsprachigen Raum. Gut 50 Jahre lehrte er das System zum Erfolg in der von ihm gegründeten Akademie in Königstein, brachte so unzählige Menschen aus der ganzen Welt in die beschauliche Stadt im Taunus und warb bei jeder Gelegenheit für Königstein.

Claudia Enkelmann trat in seine Fußstapfen und leitet nun das Institut gemeinsam mit ihrem Mann Alexander A. Gorjinia. Sie schrieb ihre Doktorarbeit in Soziologie, Psychologie und Pädagogik an der Universität Augsburg und gehört mittlerweile zu den wenigen weiblichen Top-Trainerinnen Deutschlands. Bereits während ihres Studiums suchte sie nach dem Geheimnis des Erfolges. Ihr Rat: Lerne stets nur von den Besten!



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