DPSG feiert ihr Jubiläum in Königstein

So ein Pfadfinder-Jubiläum feiert man nicht alle Tage und sie durften in der Konrad-Adenauer-Anlage dabei sein. Foto: Pfeifer

Königstein (pit) – 30 Jahre Deutsche Pfadfindergemeinschaft Sankt Georg in Königstein (DPSG) – so ein Jubiläum ist schon eine kleine Feier wert. Schauplatz war hierfür originellerweise der Kurpark, was allerdings auf einem Zufall beruhte. „Wir hatten während des Kreuzfestes am Tag zuvor bei der Bewirtung geholfen“, berichtete Jutta Schultejans vom Vorstand des Vereins. Naheliegend sei es daher gewesen, die bereits errichteten Jurten einfach stehen zu lassen und sie dann für die interne Feier zu nutzen. Intern war daher allerdings ein eher relativer Begriff. Gekommen waren neben Bürgermeister Leonhard Helm und Hermann-Josef Lenerz, Leiter des Jugend- und Sozialamts, auch zahlreiche Angehörige der hiesigen Pfadfinder.

Doch zunächst war es an Jutta Schultejans, einige wenige offizielle Worte an die Festgemeinde zu richten und mit dem Lied „Wir sind im Lager“, das einmal während einer gemeinsamen Freizeit gedichtet wurde, auf die Grundwerte des Vereins hinzuweisen, die anschließend von ihrem Vorstandskollegen Martin Gerock näher erläutert wurden. „Unsere Grundfrage nach so vielen Jahren war es: Warum machen wir das eigentlich.“ Die Erklärungen waren ebenso simpel wie grundsolide. Die Kinder und Jugendlichen hätten bei den Pfadfindern die Möglichkeit ihre Stärken einzusetzen und – andererseits – ihre Schwächen zu kalkulieren. In diesem basisorientierten Gemeinschaftsgefüge könnten sie ihre Position finden und sich entsprechend einbringen.

Die Zauberformel für 30 Jahre DPSG schließlich laute: „Wir sind zusammen unterwegs.“ Große und kleine Menschen würden hier ein Familiengefühl entwickeln. Eine weitere Losung: „Jeder ist wichtig, denn vieles kann man nicht alleine machen.“ Daher gebe die Gemeinschaft auch die Möglichkeit, Dinge auch mal anders machen zu dürfen. „Jeder ist wichtig, Vieles kann man nicht alleine machen“, so Martin Gerock.

Kinder lernten hierbei, Konflikte untereinander zu lösen, würden dessen bewusst werden, dass sie auch Grenzen haben. Doch gerade solche Lösungen zu suchen und schließlich auch zu finden, schweiße ganz besonders zusammen und führe dazu, ein gemeinsames Ziel anzusteuern.

Aber auch die einzelnen Gruppen trugen zu einer besseren Einsicht in das Vereinsleben bei. So verrieten die „Wölflinge“, die Jüngsten des Vereins, etwas über ihre Vorlieben: „Wir finden es cool, Feuer zu machen und zeigen das mal.“ Und schwupps flammte es da in ihren Händen auf.

Von den Jung-Pfadfindern 2012 hörten die Versammelten, dass sie eigentlich schon seit 2010/11 zusammen unterwegs sind, und dass „jeder von uns etwas kann, was der andere nicht kann“. Gesellschaftlich engagiert hätten sie sich schon bei Sponsorenrennen, Müllsammel-Aktionen oder beim Verkauf von Waffeln während des Weihnachtsmarktes – letztgenannte dient schließlich der Aufbesserung des Inhalts der Gruppenkasse. Aber eines blieb nicht verhohlen: „Wir wissen auch, wie man anderen einen Streich spielen kann.“

Seit Jahren erfolgreich unterwegs sind auch die frisch gebackenen „Padis“ und die Rovers hätten sich sogar zwei Jahre überlegt, was sie zu diesem Jubiläum eigentlich sagen könnten. „War aber alles Quatsch“, so Sebastian Riedel, der lieber ein Quiz vorbereitet hatte, an dem jeweils ein Vertreter jeder Generation der DPSG-Angehörigen teilnehmen konnte – nach Vorbild von „Wer wird Millionär“ bekamen aber auch die Zuschauer Zettel mit den Buchstaben A bis D für die Abstimmung in die Hand gedrückt.

Interessant, was bei der Suche nach dem Super-Pfadfinder über die Internas des Vereins bekannt wurde. Zum Beispiel sind die Käsebomber das Leibgericht der Rover (viele Gnocchi, Sahne und mindestens sieben verschiedene Käsesorten, damit man satt wird) oder dass es bisher nur an einem Stammeslager ein Mal geregnet hat – und zwar von Mittwoch bis Sonntag. „Danach hatten wir alle das Seepferdchen und haben und anschließend die große Jurte gegönnt“, schmunzelte Sebastian Riedel. Besonders vereinsbezogen war die Frage nach dem Red Arrow, der sich schließlich als eine Pfadfinderprüfung herausstellte, die es nur in Königstein gibt: „Sie ist sehr beliebt und hart umkämpft.“

Als Gewinner dieses kurzweiligen Wettkampfes konnte Marc Franja hervorgehen, der zwar in Köln lebt, doch immer noch gerne an den Zeltlagern des Vereins teilnimmt - wie übrigens viele der „Ehemaligen“. Als Belohnung gab es nicht nur tüchtig Applaus, sondern auch den neuen Stammesaufnäher, den er als erster in Empfang nehmen konnte.

Nachdem Leonhard Helm und Hermann-Josef Lenerz die GeoCasher überreicht bekamen, die künftig in der Kur- und Stadtinformation zur Ausleihe zur Verfügung stehen, damit interessierte Königsteiner und ihre Gäste die GeoCash-Touren abwandern können, die von den Pfadfindern ausgearbeitet wurden, war es an Gründer Bernd Becker, einen Blick zu den Anfangsjahren des Vereins zu riskieren.

Er hatte sich hierzu einen kleinen Sketch ersonnen, der ihn mit Bundeskanzlerin Angela Merkel telefonieren ließ. Während dieses Gesprächs skizzierte er nicht nur sanft die Entstehungsgeschichte der DPSG Königstein, sondern auch ihre Qualitäten – und wenn man seinen Worten Glauben schenken möchte, so dürfte „sein“ Verein in Kürze in weiteres prominentes Mitglied haben… Zumindest wenn es den „Red Arrow“ besteht.



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