Grundsteinlegung für „Beiboot der Arche Noah“ und Benefizkonzert

„Es freut uns sehr, dass die Hospizgemeinschaft so aktiv betagte Menschen und Sterbende begleitet“, begründet das Ehepaar Hofmann seine jüngste Spende.
Foto: S. Puck

Königstein/Schmitten (pu) – Fast auf den Tag drei Monate nach dem Spatenstich stand die Grundsteinlegung für das „Beiboot des stationären Hospiz Arche Noah“ in der Brunhildenstraße 14 im Schmittener Ortsteil Niederreifenberg auf der Agenda. Demzufolge liegt die lang ersehnte und nunmehr zunehmend an Gestalt annehmbare Baumaßnahme im Plan.

Wie bereits berichtet, erhält die Arche Noah 15 Jahre nach Eröffnung des stationären Hospiz, das bisher bis zu acht Gäste aufnehmen kann, deren Lebenszeit begrenzt ist und für die keine Möglichkeit der häuslichen Pflege besteht rund eindreiviertel Jahre nach Erwerb des Gebäudes von der Gemeinde Schmitten ein standortsicherndes Beiboot. Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des durch Gerlowski 2000 in Königstein gegründeten Vereins „Hospizgemeinschaft Arche-Noah Hochtaunus zur Begleitung Sterbender und Lebensbeistand“, der gleichzeitig auch Lebensbeistand für Betroffene und Angehörige bietet. Der Hauptsitz mit Büroräumen befindet sich nach wie vor in der Herzog-Adolph-Straße in Königstein; im Jahr 2003 war man auf der Suche nach einem geeigneten stationären Haus für die letzte Reise im nahe gelegenen Niederreifenberg fündig geworden.

Wichtige Herzensangelegenheit

Rund 70 Gäste waren der aktuellen Einladung des Vereins gefolgt, an der Spitze Erster Kreisbeigeordnete Uwe Kraft (CDU) und Kreisbeigeordnete Katrin Hechler (SPD) als Vertreter des Hochtaunuskreises und Schmittens Bürgermeister Marcus Kinkel (FWG). Uwe Kraft würdigte die Arbeit des Arche Noah-Teams: „Die Begleitung von Menschen auf dem letzten Lebensweg ist für mich persönlich eine wichtige Herzensangelegenheit!“ Terminlich verhindert war dagegen Holger Bellino, parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, der jedoch Grüße und Glückwünsche ausrichten ließ. Hermann Groß, Vorstand der Stiftung Wermelskirchen, rief deren aktive Begleitung von Beginn an in Erinnerung, weil Stiftungsgründer Christof Wermelskirchen die Arche Noah sehr vertraut gewesen sei. Resultierend daraus war Groß selbstredend nicht mit leeren Händen zur feierlichen Grundsteinlegung erschienen, vielmehr hatte er eine Zusage für die Finanzierung des Dachgartens im Gepäck.

Aufzug und Pflegebad

Engelhardt Hofmann vom Architektenbüro Hofmann und Partner aus Schmitten informierte die Festgäste über die letzten abgeklärten Details zur Form des Anbaus und weckte die Vorfreude darauf, wie sich in den kommenden Monaten das Mauerwerk weiterentwickeln wird. Zum zweigeschossigen Bau mit Platz für sieben behindertengerechte Zimmer mit Nasszelle und Balkon gehört unter anderem ein ganz für die individuellen Bedürfnisse der zu Betreuenden eingerichtetes Pflegebad. Zwei Zimmer sollen im Altbau verbleiben, wovon eines davon lediglich als Pufferzimmer dient, da für das Haus insgesamt nur eine Genehmigung für den Betrieb mit acht Zimmern vorliegt. Zu den Herzstücken zählt künftig neben dem neuen Aufzug mit ausreichend Platz für den Bettentransport samt Begleitperson die von beiden Gebäuden bequem erreichbare Dachterrasse, die den Teilverlust des Gartens aufwiegt. Die Parkplätze im Hof bleiben erhalten. Im Obergeschoss des Altbaus werden künftig zwei Büroräume, ein Besprechungszimmer, ein Schwesternzimmer sowie ein Raum für Angehörige untergebracht sein. Summa summarum schlagen die Maßnahmen mit 1,5 Millionen Euro zu Buche.

Ein Traum entwickelt sich weiter

Diakon Herbert Gerlowski als „Vater“ und Leitfigur des Hospizes und Vereinsvorsitzender der Hospizgemeinschaft, informierte im Zuge der Veranstaltung über weitere positive Neuigkeiten. So fehlen nach seinen Angaben lediglich noch rund 450.000 Euro zur Komplettfinanzierung. „Es gibt so viele Menschen, die sich mit kleinen oder größeren Spenden anstecken lassen von einem sich weiterentwickelnden Traum, das ist schon imponierend, welches Potenzial dahintersteckt“, zeigt er sich mehr als dankbar. Wenige Tage zuvor hatte er einen Scheck der 2007 von Prof. Winfried und Helga Hofmann gegründeten Königsteiner Stiftung über 3.000 Euro für die Möblierung eines Zimmers entgegennehmen können, die sich ebenfalls nicht zum ersten Mal unterstützend einbringen. Nach den Worten Gerlowskis kommen zusätzlich zu den finanziellen Mitteln noch jede Menge Anregungen aus der Bevölkerung, etwa zur Außengestaltung und vielem mehr. „Es machen sich so viele Menschen wirklich Gedanken und teilen sie mit uns“, so Gerlowski.

Benefizkonzert am Sonntag

Schon am kommenden Sonntag, 16. September geht die Spendensammlung um 18 Uhr in der Katholischen Kirche Oberreifenberg mit einem Benefizkonzert mit Clemens Bittlinger und anderen Musikern zu Gunsten des Hospiz Arche Noah weiter. Spendenbescheinigungen werden selbstverständlich ausgestellt. Ein Spendenkonto ist bei der Nassauischen Sparkasse, IBAN Nr. DE70 5105 0015 0270 0520 53, unter dem Verwendungszweck: „Ein Anbau für die Arche“, eingerichtet.

Die von Torsten Jung verlötete Rolle für die Grundsteinlegung, die den Usinger Anzeiger, die Taunuszeitung, die Königsteiner Woche, Baupläne, einen Auszug aus dem Vereinsregister, Münzgeld, die Urkunde und einen Engel vom Hospiz enthält, wurde feierlich in die Mauer eingelassen und mit einer Platte verschlossen. Das rief bei Grillwürstchen, Salaten, Waffeln, Kaffee und Getränken Christoph Schwarzer auf den Plan, der spontan die Finanzierung des Hospizlogos für die Grundsteinplatte ankündigte.
Foto: privat

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