Heilklima als Pluspunkt für die Gesundheit

In eine optimistische Zukunft hinsichtlich der Entwicklung und den Fortbestand der Kurorte blicken die Vertreter des Heilklimaverbandes (v. li.), Michael Krause (Geschäftsführer), Almut Boller (stellvertretende Vorsitzende), Max Hillmeier (1. Vorsitzender) und Rainer Kowald. Foto: Schnurawa

Königstein (js) – Urlaub kann man ja bekanntlich überall machen, aber wenn dann der Ort auch noch positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat, ist das schon perfekt. Königstein ist so ein Ort. Dank seines besonderen, reizarmen Heilklimas (Mittelgebirgsklima), das auf den charakteristischen Luftaustausches sowie den um zwei bis drei Grad kälteren Temperaturen, intensiverer Sonneneinstrahlung zurückzuführen ist, liefert er perfekte Bedingungen für den Organismus und sorgt gleichermaßen für Stimulation und Schonung.

Seit nunmehr 75 Jahren darf sich Königstein mit dem Prädikat „Heilklimatischer Kurort“ rühmen und ist damit nicht nur einer von insgesamt 61 Orten deutschlandweit, die jene Bezeichnung mit großem Stolz tragen, sondern fällt zudem auch noch unter die 16 deutschlandweiten Plätze, welche die Zusatzbezeichnung „Premium Class“ mit sich führen. Dieses Alleinstellungsmerkmal jedoch erst mal bekommen und dann weiterführen zu dürfen, stellt eine noch größere Herausforderung hinsichtlich der Ansprüche an Service und Gastlichkeit dar. Aber auch die Führung der Bezeichnung „Heilklimatischer Kurort“ setzt die Erfüllung bestimmter Kriterien wie beispielsweise eine weitgehend pollenarme, sauerstoffreiche wie unbelastete Luft sowie des Weiteren die Vorkommnis Heilquelle, Moor oder eben Heilklima voraus. Dies alleine gewährleistet allerdings noch nicht zwangsläufig die Verleihung einer solchen Zertifizierung. Der Kurort muss sich in regelmäßigen Abständen (alle zehn Jahre) einer Qualitätssicherung in Form von permanenten Messungen der Luftqualität unterziehen und anderen wiederholten Überprüfungen unterziehen. Darüber hinaus müssen zahlreiche Kriterien erfüllt werden, die sich mit den allgemeinen hygienischen Voraussetzungen, den Unterkunftsmöglichkeiten und gastronomischen Betrieben, der ärztlichen Betreuung, gesundheitsfördernden Maßnahmen sowie dem Veranstaltungsprogramm befassen. All dies wird über ein sogenanntes Prädikatisierungsverfahren mit den „Begriffsbestimmungen-Qualitätsstandards für die Prädikatisierung von Kurorten, Erholungsorten, Luftkurorten und Heilbrunnen“ geregelt, die der Deutsche Heilbäderverband in Berlin in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Tourismusverband herausgibt.

In Anbetracht der bereits beschriebenen vielschichtigen Kontrollsysteme wie Maßnahmen stehen die Vertreter der Kur-und Bäder GmbH sowie Touristinformationen ganz Deutschlands in regelmäßigen Austausch und finden sich zudem zu Mitgliederversammlungen zusammen. Als diesjähriger Gastgeber konnte Königstein Vertretern anderer Kurorte, zugegen waren u.a. der erste Vorsitzende Max Hillmeier und Geschäftsführer Michael Krause, bestens Einblicke in das breite Spektrum an Angebotsvielfalt wie zum Beispiel Heilklimawanderungen sowie Gesundheits- und Freizeitprogramme gewähren sowie zum Informationsaustausch nutzen. Für Königstein und seinen Stadtteil Falkenstein sei nun bereits ein erneutes Überprüfungsverfahren seit 2012 aufgenommen worden, das im kommenden Herbst abgeschlossen sein werde , so Almut Boller, stellvertretende Vorsitzende, zufrieden über den bisherigen Überprüfungsverlauf hinsichtlich der schon abgeschlossenen Luftmessungen. Aktuell sei noch eine Vermessung der Terrainkurwege vorgesehen, welche wieder verstärkt in das Angebot miteinbezogen werden sollen. Was in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben sollte, ist die Tatsache, dass Königstein als Teil des ersten Heilklimaparks (im Vorder-und Hochtaunus) ein absoluter Vorreiter war. Dabei punktet dieser durch eine hohe Luftqualität, leistungsphysiologisch vermessenen Wegen aller Schwierigkeitsgrade und therapeutisch anwendbarem Klima. „Ich bin sehr optimistisch, dass wir unseren hohen Qualitätsstandard halten können und auch dieses Mal wieder eine Prädikatisierung (die von der offiziellen Delegation des Fachausschusses beim Regierungspräsidium Kassel vergeben wird) bekommen werden, gab die stellvertretende Vorsitzende hoffnungsvoll zu verstehen.

Ein wichtiges Konzept, auf das gerade auch Königstein setzt, ist der nachhaltige Umgang sowie der Erhalt von Natur, der dem Gast durch sein Angebotsspektrum einen möglichst naturnahen und sanften Tourismus bieten soll.

Qualitätsbestreben allein reicht jedoch keinesfalls aus, um den gesundmachenden Urlaub an den Mann oder die Frau zu bringen. „Wissen über Heilklima muss noch stärkere Verbreitung finden“, so das Ziel des ersten Vorsitzenden, der hier vor allem Werbung als wichtiges Instrumentarium sieht. Dabei sollten die Leute nicht nur Klima körperlich erfassen, sondern sich vielmehr ganz bewusst auch mit dem Thema auseinandersetzen. Bedauerlicherweise wüssten gerade die Einwohner oftmals ihren Kurort nicht mehr richtig zu schätzen, weiß Max Hillmeier. Hier sei vor allem der Heilklima-Wanderführer ein wichtiges Verbreitungsmedium, da er in umfangreichen Maße über „Heilklima-Wandern“ und seine wissenschaftlichen Hintergründe informiere.

Am Ende des Tages ist das angestrebte Ziel eines Kurortes und insbesondere eines Premium-Class-Kurortes eine stetige Weiterentwicklung, um Gästen und Bürgern immer abwechslungsreiche wie vielfältige Angebote anbieten zu können. „Wir haben noch viele Ideen, die wir umsetzen möchten“, verriet Almut Boller schon mal.



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