Internationale Ballett Gala mit weihnachtlichem Tanz

Die Tänze, die die verschiedenen Ballettschulen auf der Bühne des Hauses der Begegnung zeigten, waren ebenso spannend wie abwechslungsreich. Foto: Photografic/Dietrich Milde

Königstein (js) –Es weihnachtet sehr. Das war dieser Tage auch in der Königsteiner Ballettschule zu spüren, die sich für das Jahresende etwas ganz Besonderes hatte einfallen lassen. Mit der zum Jahresabschluss stattfindenden internationalen Ballett Gala stand für die frischgebackene Leiterin Andreea Radu und ihre Ballettschüler, im wahrsten Sinne des Wortes, ein Highlight der Extraklasse ins Haus. Eine besondere Ehre war es für die Königsteiner Ballettschule, sich als Gastgeber präsentieren zu dürfen, wobei es für die neue Inhaberin gleichzeitig eine Premiere war, diese Veranstaltung ausrichten zu dürfen. Bereits im Januar hätten die umfangreichen Vorbereitungen begonnen, so die überaus engagierte Ballettlehrerin, die stets mit viel Energie und Herzblut bei der Sache ist. Dass zu der Vorbereitungsarbeit weit mehr gehört als das bloße Einstudieren von Tänzen, konnte man selbst als Laie bei der Aufführung bemerken, wo nichts dem Zufall überlassen wurde. Perfekt abgestimmt waren auch dieses Mal wieder Musik und Outfits auf die einzelnen Choreografien, welche Andreea Radu zusammen mit dem ihr in der Tanzschule zur Seite stehenden Tanzlehrer Cornel Bercea zusammengestellt hatte.

Für einen herrlichen Auftakt sorgte des Weiteren wieder Moderatorin Margit Lieverz, die ehemals selbst Ballettstunden an der Königsteiner Ballettschule genommen hatte und sich dadurch jener bis zum heutigen Tage so verbunden fühlt. Tanz sei das stärkste Ausdrucksmittel der menschlichen Seele, zitierte Margit Lieverz den deutschen Kaufmann, Maler und Schriftsteller Thomas Niederreuther, der damit vor allem die oftmals so unterschätzte Bedeutungskraft des Tanzes mehr in den Fokus rücken wollte. An diesem Abend bedurfte es allerdings gar keiner großen Worte, vermittelte doch das umfangreiche Programm mehr als nur einen kurzen Eindruck von der tiefen Aussagekraft des Tanzens, der sich in einem wahrhaft beeindruckenden Facettenreichtum an Tanzstilen widerspiegelte.

Vertreten waren die Länder Italien, Deutschland und Japan, die mit jeweils mehreren Ballettschulen verschiedener Städte an den Start gingen. Dabei war das gemeinsame Anliegen nicht nur Ballettkunst zu zeigen, sondern auch ein Stück weit Individualität zu präsentieren, die sich vor allem in dem so genannten Charaktertanz zeigte, der stets ein Mix aus Ballett und Volkstanz darstellt. Hierdurch erhalte er eine individuelle Note, so die Leiterin, die sich selbst seit der frühesten Kindheit dem Ballett verschrieben hat.

So spannungs- und abwechslungsreich wie die Tänze selbst waren jedoch auch die in ihnen zum Ausdruck gebrachten Stimmungen. Recht imposant war der beispielsweise an den Anfang gestellte so genannte „Lustige Tanz“, in dem kleine Primaballerinas und Clowns mit gekonntem Tanz überzeugten. Mal etwas fetziger und vor allem anders als das klassische Ballett war der so genannte „Flex“, bei dem eine Solotänzerin, statt in klassischem Tutu in dunklem Zweiteiler zu schnellen Beats über die Bühne fegte und eleganten, modernen Tanz präsentierte.

Natürlich durften aber auch die klassischen, immer wieder anmutig wirkenden Tänze nicht fehlen, die sich zum Beispiel in dem „Tanz der Feen“ oder dem „Polka Tanz“ mit der darauf abgestimmten Musik von Tschaikowsky manifestierten. Eine andere, ebenfalls vertretene Tanzrichtung war zudem die Neoklassik, die vor allem den zweiten Teil der Aufführung determinierte. Mit viel Emotion und Talent wurden hier tänzerisch Märchenszenen aus „Esmeralda“, „Dornröschen“ oder den „Meerjungfrauen“ mit viel Geschick und Präzision dargeboten. Aber auch die Kleinsten gaben ihr Bestes. Welch großes Talent in ihnen steckt, bewiesen aber auch die Jüngsten, die mit ihren gerade mal drei Jahren als kleine Marienkäfer in ihren rot-schwarz gepunkteten Kostümen zusammen mit Ballettlehrerin Andreea Radu grazil mit einstudierten Schritten und fast ohne Lampenfieber gleichsam wie kleine Federn über die Bühne schwebten. Geradezu putzig waren zudem die in rosa gekleideten Miniprinzessinnen mit Krönchen, die sich schnell in die Herzen des Publikums getanzt hatten, das in solch großer Zahl vertreten war, dass die Sitzplätze kaum ausreichten und der eine oder andere sogar mit einem Stehplatz auf der Empore vorliebnehmen musste.

Da es aber schließlich auch eine weihnachtliche Vorstellung war, durfte freilich auch die weihnachtliche Komponente nicht zu kurz kommen. So erschienen dann auch gleich zu Beginn der zweiten Hälfte ganz viele, in silbrig glänzende Kleidchen gehüllte, kleine Engelchen, die mit Teelichtern eifrig um die Wette tanzten. Gar nicht so einfach war der Tanz mit den Lichtchen, den die Kids jedoch mit Bravour meisterten. Überhaupt war das Talent und die an den Tag gelegte Professionalität der großen und kleinen Tänzer überaus beachtlich.

Kein Wunder also, dass die Zuschauer unentwegt um Zugaben baten. Auch Ballettschulinhaberin Andreea Radu zeigte sich sehr zufrieden und stolz über die hervorragenden Leistungen ihrer großen und kleinen Schützlinge, die mit so viel Begeisterung bei der Sache gewesen wären. Ein herzliches Dankeschön möchte sie an dieser Stelle aber auch nochmals all denjenigen, darunter vor allem den engagierten Eltern aussprechen, die die Kids so tatkräftig hinter der Bühne betreut und unterstützt haben.



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