Königstein – „Die Kolpingfamilien in Deutschland und das Internationale Kolpingwerk feiern alljährlich am ersten Sonntag im Dezember den Kolping-Gedenktag und gedenken des Todestages ihres Gründers Adolph Kolping, der am 4. Dezember 1865 starb.
In diesem Jahr wird seines 150.Todestages gedacht. Adolph Kolping wurde nur 51 Jahre alt. Doch bis dahin hatte er für sein Werk, die Gesellenvereine, eine stabile Organisation aufgebaut, die nicht mehr von seiner Person abhängig war. Er hat vieles aufgebaut und noch mehr angestoßen, das heute noch aktuell ist. Als Handwerker und später als Priester hat Adolph Kolping es unmittelbar selbst erlebt, was man um die Mitte des 19. Jahrhunderts die „Soziale Frage“ nennt. Es ist die Arbeiterfrage und bezeichnet die große wirtschaftliche Notlage der unteren und mittleren Bevölkerungsschichten. Für ihn war der christliche Glaube eine Vorbedingung für die Lösung der sozialen Probleme. Sozialer Wandel durch Veränderung des Menschen – in dieser Formel wird gewöhnlich die Zielsetzung Kolpings zusammengefasst. Die Gründung der Gesellenvereine war ein Mittel, um an der Lösung der sozialen Fragen Anteil zu haben. Eine Gemeinschaft Gleichgesinnter, um miteinander und füreinander tätig zu werden. So schufen die ersten Gesellenvereine Vereinssparkassen und Krankenunterstützungskassen, die Anfänge unserer heutigen sozialen Sicherungssysteme.
Adolph Kolping hat durch seine Impulse für die Entstehung des katholischen Verbandswesens die kirchliche und sozialpolitische Entwicklung in Deutschland maßgeblich beeinflusst. Er steht für die erste geglückte große katholische Sozialinitiative in der Moderne. Seine eindringliche Forderung, die Kirche dürfe sich nicht von der sozialen Frage zurückziehen, ist auch heute angesichts der globalen Herausforderungen sowie der Umbrüche in Familien, Arbeitswelt und Bildung in neuer Weise aktuell.
Seit Gründung der Pfarrei Maria Himmelfahrt im Taunus, zu der auch die Kolpingfamilien aus Königstein, Kronberg-Schönberg, Oberhöchstadt und Mammolshain gehören, feiern diese Kolpingfamilien gemeinsam den Kolping-Gedenktag. In diesem wird allerdings aus organisatorischen Gründen der Kolpinggedenktag vorverlegt auf Sonntag (1. Adventsonntag), 29. November.
Der Gedenkgottesdienst wird in Kronberg gefeiert und beginnt um 11 Uhr in der Ortskirche St. Peter und Paul. Nach dem Gottesdienst treffen sich die Mitglieder der Kolpingfamilien im Bischof-Muench-Haus (katholische Gemeindezentrum) zu einem geselligen Beisammensein und einem mittäglichen Imbiss. In den Begegnungen im Gottesdienst und dem anschließenden Treffen wollen sich die Mitglieder dieser benachbarten Kolpingfamilien nicht nur näher kennen lernen, sondern in solchen Begegnungen soll auch das Bewusstsein, einer gemeinsamen Pfarrei anzugehören, gefördert, vertieft und gefestigt werden.
Die Mitglieder sind herzlich eingeladen, sowohl am Gottesdienst als auch am anschließenden Treffen teilzunehmen.