KVB-Klinik, Kur, Königsteiner Kampagneorden

Eine Klinik voller Narren – das kann in Königstein schon passieren, als Ergebnis der guten Zusammenarbeit von Kur und Vereinen. Fotos: privat

Königstein (hhf) – Auch in einer Gesellschaft, die zunehmend vom Ehrenamt getragen wird, ist eine gewisse Anerkennung für geleistete Dienste ein wichtiges Thema, wenn auch kein neues. Schon der Staat, ob von Kaiser oder Kanzler geleitet, hat diese Notwendigkeit seit langem erkannt, so lange, dass kaum noch zu klären ist, ob ein Faschingsorden vom Ursprung her nun Persiflage auf hoheitliches Geschehen ist, oder reine Auszeichnung der Helfer. Zum Glück können beide Intentionen nebeneinander bestehen, so dass das edle Metall nicht weiter diskutiert werden muss – seine Beschaffung hingegen schon, denn vom Staat kommt diese Medaille nicht.

Es gehört also zu den nicht übermäßig lustigen Aufgaben auch der Plasterschisser, für jedes Jahr einen neuen Sponsor zu finden, der im Gegenzug auf ein speziell gestaltetes Unikat hoffen darf.

Manchmal funktioniert das aber auch ganz einfach, vor allem, wenn man seine Pappenheimer kennt, so wie Rainer Kowald, letztes aktives Gründungsmitglied im Verein und seit 1972 Sitzungspräsident. Ihm war die Geschäftsleitung der KVB (Klinik Königstein der Krankenversorgung der Bundesbahn) direkt ins Netz gegangen, als sie im vergangenen Jahr die große Kostümsitzung im Haus der Begegnung besuchten. Dazu muss man wissen, dass der „Königsteiner Narrenclub 1971/79 e.V.“ seit über 30 Jahren in der KVB neben anderen Programmpunkten eine stets gut besuchte Patientensitzung veranstaltet, in diesem Jahr am Mittwoch, 7. Februar um 19.11 Uhr. Diese Aktion ist ein Überbleibsel aus der Zeit, als Rainer Kowald die hiesige Kur-GmbH leitete. Kur und Klinik waren sich schnell einig gewesen, an einem Strang zu ziehen, um das Unterhaltungsangebot in der Kurstadt zu vernetzen, da eine Stärkung des Standortes beiden nutzt.

So kam es, dass der zuständige Verwaltungsleiter der KVB, Thilo Kruse, die Vorzüge der Faschingszeit lieben gelernt hat, obwohl er aus Norddeutschland stammt, wo die fünfte Jahreszeit kaum begangen wird. Bei ihm rannten die Narren offene Türen ein, als sie mit der Ordens-Idee kamen, der natürlich das Logo der Klinik deutlich sichtbar trägt. Gemeinsam mit dem Sponsor komponierte Klaus Kroneberger, Erster Vorsitzender der Narrenzunft, höchstpersönlich das kleine Kunstwerk, in dem ein Herz Stadt, Verein und Herz-Kreislauf-Klinik verbindet. Es ist in grün gehalten, was zum einen die Kur symbolisiert, aber auch die Hoffnung auf Genesung, die vermutlich durch die funkelnden Strass-Steine noch unterstützt wird.

Nachdem nun also die Trophäen für die laufende Saison bereit liegen, praktizieren die Königsteiner Narren derzeit ihr ganz eigenes Herz-Kreislauf-Training, denn die Vorarbeiten und Proben laufen auf Hochtouren. Am Samstag, 27. Januar, – am Abend vor der Bürgermeisterwahl – ist die Kostümsitzung im HdB angesetzt, es folgen ebendort am Freitag, 2. Februar, die Weiberfastnacht und am Sonntag, 4. Februar, die Kinderfastnacht.

Karten gibt es bei Tabakbörse Glässer in der Hauptstraße 35, am hinteren Ende der Fußgängerzone.

Den großen Orden – wieder ein Unikat – kann man sich nur verdienen, eine abgespeckte Version als Pin ist auch käuflich zu erwerben.

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