Neues Buch von Taunusautorin Almuth Link: „Flüsternde Zeit“

In ihrem neuen Buch taucht Almuth Link in ihre Kindheitserinnerungen im Taunus ein. Allerdings handelt es sich um ein fiktives Buch, in das sie einige ihrer eigenen Erinnerungen eingeflochten hat.

Königstein/Hochtaunuskreis (el) – Nicht nur die kürzlich im Fernsehen gezeigte und viel diskutierte Fernsehsendung „Unsere Mütter, unsere Väter“ zeigt: Das Interesse an den Menschen, die den Zweiten Weltkrieg und die folgenden Jahrzehnte nicht nur aus den Geschichtsbüchern kennen, sondern selbst miterlebt haben, ist ungebrochen. Nicht nur der Generation der um 1935 Geborenen, die diese Zeit als Kinder und Jugendliche erlebt haben, wird dabei häufig mit Unverständnis und dem Vorwurf der Angepasstheit begegnet. Und immer wieder stellt sich die Frage aller Fragen: Wie war es eigentlich wirklich für diejenigen, die „dabei waren“?

Almuth Link , die ihr Talent zum Schreiben ihrer Tochter, der bekannten Autorin Charlotte Link, vererbt hat, erzählt in dem Generationenroman „Die flüsternde Zeit“ mitreißend aus der Vergangenheit einer fiktiven Biografie aus der Region, die für viele Angehörige dieser Generation charakteristisch ist: Ursula Berkum wird 1935 in Frankfurt am Main geboren, wächst in Weilburg an der Lahn auf, erlebt das Aufkommen der NS-Ideologie und schließlich die Verheerungen des Zweiten Weltkriegs, muss danach ins Waisenhaus, verbringt ihre Schuljahre in Königstein und studiert schließlich in Frankfurt am Main Medizin. In den 60er-Jahren, die Studentenrevolte nimmt allmählich an Fahrt auf, sieht sich Ursula, inzwischen Oberärztin an einer Frankfurter Klinik, eines Tages in einem Café

ganz unverhofft ihrem jüdischen Freund Simon aus Kindertagen gegenüber. Der erneute Beginn einer großen Liebe, die jedoch von Simons Vergangenheit überschattet wird …

Dabei sei vieles, dass sie in den Buch behandele, auch eigene Erfahrungen, aus der eigenen Biografie heraus, die eingeflossen seien, berichtet Almuth Link im Gespräch mit der Königsteiner Woche. Link, die die Kriegsjahre in Weilburg verbracht hat, kann sich noch gut daran erinnern, als in jenen Jahren alles in einem „flüsternden Ton“ wiedergeben wurde, was ihr als Kind sehr unheimlich vorgekommen sei und sie nicht aus ihrer Erinnerung streichen könne. Jedes Mal war dies auch indirekt verbunden mit der Frage, mit der sich die Menschen damals konfrontiert sahen: Auwandern oder bleiben?

Das Buch habe sie als ehemalige Ursulinenschülerin auch der Direktorin Marta Rabana gewidmet, einer unglaublich guten Schulleiterin, an die sich Link gerne erinnert. Ebenso geht die Autorin gerne an jene Orte zurück, die sie als Kind aufgesucht hat...wie zum Beispiel das Café Kreiner in Königstein, das sogar jüngst als Drehort in einem Tatort zu sehen war.



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