Königstein (gs) – Halloween ist auch in Königstein für die Kinder zu einem willkommenen Anlass geworden, in der Nachbarschaft gruselig verkleidet auf die Jagd nach Süßigkeiten zu gehen und dabei ahnungslosen Mitmenschen einen gehörigen Schrecken einzujagen. Bevor die kleinen Geister am Dienstag erneut ausschwärmten, konnten sich die Hexen, Zauberer, Zombies und Skelette am Samstag schon mal auf das große Event einstimmen und sich auf der Burgruine Königstein stilecht gruseln.
Wie auch in den vergangenen acht Jahren hatten die Königsteiner Landfrauen keine Mühen gescheut, die Burgruine ihrer tatsächlichen, schaurigen Bestimmung zugeführt und sich für die feierfreudigen, kleinen Königsteiner Geister und Gespenster eine tolle Kulisse mit spannenden Spielstationen ausgedacht. Mit Unterstützung von Lupus Alpha, Königsteiner Musikkonzepte e.V. und der Aktion Kinderspielplätze hatten sie die Königsteiner Burg für die Kinder mit spannenden und gruseligen Spielideen bestückt, die es mithilfe einer „Laufkarte“ zu besuchen galt. Gleich nach Betreten der Burgruine zeigten Wegweiser den kleinen und großen Gästen je nach Nervenstärke den Weg.
Die meisten Monstergestalten waren mutig und wagten sich schon zu Beginn in die Gruselzone und damit in den Gewölbegang „Dunkler Bogen“, aus dem ihnen mystischer grüner Nebel entgegen waberte sowie schaurige Klänge. In dieser „Kammer des Schreckens“ tasteten sich unerschrockene Geister und Gespenster durch das nebelige Dunkel, begleitet von schaurigen Geräuschen, wackelnden Wänden und furchterregenden Monstern, die auf leichte Beute lauerten. Die Atmosphäre in dem Gewölbe war grandios schaurig, die Spukmonster richtig gruselig geschminkt und die Mädels unter den mutigen Geistern konnten hier mal aus Leibeskräften richtig laut kreischen, sodass einem das Blut in den Adern gefror. Wer diesen „Horrortrip“ (zur Not auf Papas Arm) überstanden hatte, auf den wartete gleich hinter dem Ausgang des Schaudertunnels in einer dunklen Gruft die grüne Hexe, um den Kindern aus Tarotkarten die Zukunft vorherzusagen oder sich einfach die Sorgen kleiner Mithexen anzuhören. Nicole Hülsmann, so der bürgerliche Name der grünen Hexe, weissagte und tröstete nach Kräften – wobei sie dem Ansturm kaum Herr werden konnte. Durch die weissagenden Hexe mental wieder aufgebaut, lockte ein Besuch auf dem Gräberfeld, um sich ein bisschen die Beine zu vertreten und dabei zu erfahren, dass „Jack The Ripper“ offenbar auf Burg Königstein ruht und gruselige Ungestalten in alten Zeiten ebenfalls Wert auf ihr Äußeres legten und „die Haare schön“ hatten. Wenn man bedenkt, dass die Königsteiner Landfrauen diese tolle Burgdekoration in Eigenarbeit und -regie erdacht und gebaut haben, kann man sich vorstellen, wie viel Herzblut und auch Arbeit in diesem Projekt steckt. Christine Kipp von den federführenden Königsteiner Landfrauen berichtete, dass die Vorbereitungen für das Halloween-Event bereits Mitte des Jahres beginnen und Anfang Oktober in die heiße Phase übergehen. Der Oktober steht bei den Damen dann ganz im Sinne des Bastelns und Organisierens. Die Ideen, die dabei entstanden, waren wirklich toll. Da gab es „Rollende Augen“, wo mittels eines Strohhalmes ein „Auge“ (Tischtennisball) durch einen Parcours gepustet werden musste, oder der heiße Draht, an dem die Monster und Gespenster ihre Geschicklichkeit beweisen mussten. Auch Monster müssen essen und so war auf der Burg für kreatives Gespensterfutter gesorgt. Gruselige Muffins und Gespenstertorten für die süßen Kleinen und Grillwürstchen oder Pommes (gerne blutig Ketchup-Rot) für die Großen. Das Geschehen auf dem sehr gut besuchten Halloweenspektakel zog sich über das gesamte Burggelände. Im oberen Teil der Burgruine saß in einem Keller die schwarze Hexe, um den Kindern aus einer Glaskugel ebenfalls die Zukunft vorher zu sagen. Dabei stellte sich durchaus heraus, dass Tarotkarten und Glaskugel unterschiedliche Ansatzpunkte für die Zukunft vertreten können – aber wen stört das schon? Ein echter Hingucker war auch der Gruselclown, der das „Spinnennetz“ betreute, an dem kleine Geister Klettbälle auf ein schauriges Spinnennetz werfen mussten, um den begehrten Stempel zu erhalten. Der Protagonist dieser Spielstation machte dem aktuellen Filmclown alle Ehre, verfügte ebenfalls über einen roten Luftballon und jagte so auch manchem Erwachsenen einen Schauder über den Rücken.
Die Hexe, die den „Hexenkessel“ betreute und darin eine gruselige Suppe aus Augen, Spinnen und sonstigem Getier kochte, sah sich durchaus investigativen Fragen der Kinder ausgesetzt. Fragen wie „Frisst du auch Kinder?“, „Wo ist denn dein Besen?“ oder „Bist du echt?“, sprachen für die tolle Kostümierung und verlangten nach kreativen Antworten. Liebevoll und mit einem Augenzwinkern wurden alle Fragestellungen beantwortet und die Hexe zauberte den Kindern ein zufriedenes Lächeln auf das Gesicht. Dass das Halloweenspektakel ein Fest für die ganze Familie war, zeigten auch die vielen verkleideten „Gruselfamilien“, die geschlossen kostümiert auf der Burgruine ihr Unwesen trieben. Auf die Kinder, die die gruseligen Spielstationen furchtlos absolviert hatten, wartete am Ende ein kleines Geschenk für den bewiesenen Mut und für viele die Erkenntnis, dass dieses wunderschön gruselige Halloweenspektakel doch „affenscharf“ war und im nächsten Jahr an Halloween wieder auf dem Programm stehen wird. Ein schöneres Lob konnten die Königsteiner Landfrauen und ihre Mitstreiter für die Fülle an kreativen Ideen wohl nicht erwarten.