Gesundheitsstandort Hochtaunuskreis: Landrat Krebs besuchte die Asklepios Klinik

Der Ärztliche Direktor Martin Voß, der kaufmännische Leiter Andreas Häfner und Geschäftsführer Joachim Wessing zeigen Kreisbeigeordneter Katrin Hechler und Landrat Ulrich Krebs die neuen Patientenzimmer. Foto: Hochtaunuskreis

Falkenstein (kw) – Mitunter sind es vermeintlich einfache Dinge, die Probleme bereiten. Bei der Asklepios Klinik in Falkenstein ist das beispielsweise das Fehlen einer Haltestelle. „Das ist in der Tat ein großes Problem für uns“, sagte Dr. Martin Voß, Ärztlicher Direktor der Klinik, beim Besuch von Landrat Ulrich Krebs und der Kreisbeigeordneten Katrin Hechler. Landrat und Kreisbeigeordnete wollten sich vor Ort ein Bild machen über die aktuellen Herausforderungen, die die Klinik zu meistern hat, um weiterhin als neurologische Fachrehabilitations-Klinik den Gesundheitsstandort Hochtaunuskreis mitzuprägen. „Der Hochtaunuskreis gewährleistet mit den Hochtaunus-Kliniken die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung“, sagte Landrat Krebs. „Ebenso wichtig ist es aber auch, dass es im Kreisgebiet Fachkliniken gibt. Sie runden das medizinische Angebot ab und sind zudem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.“ Daher sei es wichtig zu wissen, wo Kliniken der Schuh drückt und sie bei der Lösung von Problemen zu unterstützen.

Fehlende Bushaltestelle

Doch zurück zu den Haltestellen: Die ruhige Lage am Taunushang hat nämlich den Nachteil, dass die nächste Haltestelle über 800 Meter weit entfernt ist. Und da der Weg vom Haltepunkt zur Klinik entweder steil bergab oder bergan führt, ist die Klinik nur mühsam zu erreichen, wenn man über kein eigenes Auto verfügt. Ganz abgesehen, dass es für – oftmals ältere – Besucher äußerst mühsam sei, Angehörige zu besuchen, so sei die schlechte ÖPNV-Anbindung mittlerweile sogar schon ein K.o.-Kriterium bei der Suche nach Pflegekräften und Ärzten, berichtete Voß. „Mir haben schon mehrere Personen, die eine Einstellungszusage erhalten haben, aus diesem Grund abgesagt.“ Die fehlende Haltestelle sei inzwischen ein echter Wettbewerbsnachteil.

Hochmoderne Klinikausstattung

Den wiege auch nicht auf, dass die Klinik top ausgestattet ist, ergänzte der Geschäftsführer der Asklepios Klinik, Joachim Wessing.  Die Klinik beschäftigt derzeit über 250 Arbeitskräfte, 150 Personen in der Pflege, sowie den Ärztlichen Direktor, sechs Oberärzte und acht Assistenzärzte. Die Klinik selbst ist unterteilt in eine Akut- und eine Reha-Klinik. In die Asklepios Klinik wurde zuletzt viel investiert. Alle Zimmer der neuen Akutstation verfügen über Tageslicht und sind in hellen Farben gehalten. Tageslicht sei ein wichtiger Baustein für die Therapie von Patienten mit neurologischen Erkrankungen zur Strukturierung des Tag-/Nachtrhythmus, erklärte der Ärztlicher Direktor. Alle Zimmer sind zudem mit Schleusen ausgestattet. „Das ist sonst immer wieder ein Problem, da Patienten, die einen Krankenhauskeim mit Resistenzen gegen Antibiotika in sich tragen, Probleme haben, einen Reha-Platz zu bekommen.

Neben einem Schwimmbad für Wassergymnastik gibt es auch ein Armlabor für die Revitalisierung der Armmuskulatur. Eine Besonderheit ist für Gehübungen ein Laufband, auf das durch Lichtsignale die genaue Schrittlänge für den Patienten vorgegeben wird. Sogar Hindernisse können dabei simuliert werden, so dass der Patient nicht nur das sichere Gehen über kann, sondern auch spontanes Ausweichen. Zusätzlich wird mit „augmented reality“, einer künstlichen Realität, gearbeitet.

Test der Vier-Tage-Woche

„Das kommt bei den Patienten sehr gut an“, berichtete Wessing, auch viele Bewerber seien von der Hightech-Ausstattung der Falkensteiner Klinik angetan. Zusätzlich versucht Asklepios, ungewöhnliche Wege in der Mitarbeiteranwerbung zu gehen. So soll die Vier-Tage-Woche für Pflegekräfte ausprobiert werden, auch an einen Betriebskindergarten ist gedacht. Für 15 weitere Mitarbeiter werden Wohnungen angemietet, da die Mieten im Hochtaunuskreis sehr hoch seien.

„Das aber nutzt uns nicht viel, wenn die Leute nicht wissen, wie sie zu uns kommen sollen, da wir keine vernünftige ÖPNV-Anbindung haben“, schlug Wessing den Bogen zum anfangs geschilderten Problem. Landrat Krebs sagte zu, das Thema vom Verkehrsverband Hochtaunus prüfen zu lassen. Kreisbeigeordnete Katrin Hechler versprach Unterstützung durch das neue Relocation Center des Hochtaunuskreises, das Kliniken und Pflegeeinrichtungen bei der Bewältigung der bürokratischen Anforderungen bei der Anwerbung von Ärzten und Pflegekräften aus dem Ausland hilft.  Denn auch das ist ein großes Problem. „Der bürokratische Aufwand ist enorm. Durchschnittlich dauere es sechs Monate, bis eine Arbeitserlaubnis vorliege, so Wessing. Das sei einfach zu lang.



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