Heulte nachts ein Wolf im Wald bei Falkenstein?

So sieht ein Wolf aus .... Foto: Pixabay

Falkenstein (gs) – Lauscht man einer Audioaufnahme, die aus dem Fenster eines Wohnhauses in der Nähe des alten jüdischen Friedhofs in Falkenstein aufgenommen wurde, so sind darauf mehrere Tiere zu hören, die zu nächtlicher Stunde „knurren und heulen“ – aufgenommen in der Nacht vom 8. auf den 9. September um 2 Uhr nachts. Nach Aussage der aufnehmenden Person waren die Laute über längere Zeit deutlich zu hören.

Katzen können als Urheber definitiv ausgeschlossen werden, allerdings kämen auch ggf. Hunde, Füchse, Waschbären oder auch Dachse für die Geräusche in Frage.

Eine abschließende Einordnung des markanten „heulens“ wird wohl nur ein Sachverständiger des hessischen Wolfszentrums abgeben können. Trotzdem stellt sich die Frage, ob es möglich wäre, dass es tatsächlich Wölfe waren, die des Nachts in Falkenstein zu hören gewesen sind.

Keine Sichtung bekannt

Der Hochtaunuskreis erklärte auf Anfrage, dass von Seiten des zuständigen Fachbereichs keine Kenntnis darüber besteht, ob es in dem betreffenden Gebiet (Falkenstein) Wölfe gibt. Recherchen haben ergeben, dass bereits Wölfe im Hochtaunus (Umgebung Königstein) gesichtet und auch fotografiert worden sind. So wurde am 8. Mai ein Tier bei Wehrheim, am 19. Mai eines bei Bad Homburg und am 24. Mai eines in der Nähe von Rosbach gesichtet (Quelle: Hess. Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie).

Fakt ist, dass mit der Zunahme der Wolfspopulation auch die Verbreitung der Tiere zunimmt. In Hessen leben mittlerweile einige Rudel und Einzeltiere. Auf der Suche nach neuen Revieren legen die Tiere oft lange Strecken zurück und kommen so auch in den Taunus. Bereits seit Dezember 2022 steht fest, dass mindestens ein Wolf längerfristig im Gebiet des Hochtaunuskreises lebt.

Wie erkennt man einen Wolf?

Nicht alles, was aussieht wie ein Wolf, ist auch einer. Wölfe sind hochbeinig, besitzen eine eher quadratische Körperform und eine fast waagerechte Rückenlinie. Die Umgebung des Mauls ist fast weiß, das Fell ist grau oder bräunlich-ockerfarben bis rötlich. Sein gerader Schwanz hängt meist herab und hat eine schwarze Spitze. Die Ohren sind kleiner (Quelle: hochtaunuskreis.de).

Verhalten bei Kontakt

Als allererstes: Ruhe bewahren! Wölfe sind im allgemeinen scheu und ziehen sich zurück, wenn sie Menschen wahrnehmen. Ansonsten gilt es, Abstand zu wahren und das Tier nicht zu bedrängen.

Sollte sich das Tier nicht entfernen, sollte man Lärm machen und versuchen, das Tier „einzuschüchtern“, indem man sich „groß macht“. Meistens handelt es sich bei Begegnungen um neugierige und unerfahrene Jungtiere. Niemals dürfen die Tiere jedoch gefüttert werden, denn die Tiere merken sich „Futterstellen“ und kehren zu ihnen zurück.

Wer meint, einen Wolf gesehen zu haben (und vielleicht auch ein Foto von der Begegnung hat), kann sich mit seiner Sichtung an die Wolfshotline wenden, um näheres zu der Begegnung zu erfahren (Wolfshotline: 0641-20009522).



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