Falkenstein (rb) – „O‘zapft is!“ – mit den ersehnten Worten gab Bürgermeisterin Beatrice Schenk-Motzko am Samstag den Startschuss für das alljährliche Oktoberfest des Falkensteiner Mandolinen-Clubs. Die über 200 begeisterten Anwesenden in schönsten Trachtengewändern sorgten im liebevoll geschmückten Saal des Falkensteiner Bürgerhauses für festliche Stimmung und läuteten den Beginn der zünftigen Jahreszeit gebührend ein.
Der Mandolinen-Club Falkenstein, der in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert, richtet das Oktoberfest bereits zum 17. Mal aus. „Die Leute wissen es zu schätzen“, so Michael Danzer, Erster Vorsitzender des Clubs. Ursprünglich zum Zwecke der Vereinsfinanzierung ins Leben gerufen, habe die Veranstaltung mittlerweile über die lokalen Grenzen hinaus Anklang gefunden. Die Reichweite der Veranstaltung wurde an der Vielzahl unterschiedlichster Teilnehmer deutlich. Sowohl größere Gruppen und diverse Vereine als auch motivierte Einzelpersonen aus dem Königsteiner Umkreis fanden sich ein, um samt Lederhosen und Dirndl die hessische Variante der „Wiesn“ zu genießen.
Speis und Trank in bayerischer Atmosphäre
Ob Schweinebraten mit Knödeln, Weißwurst oder Brezel mit Spundekäs – für Liebhaber traditioneller Küche war fast alles dabei, und so fühlte sich nach dem ein oder anderen Festbier manch einer schon fast wie in Bayern. Preislich hatten die Falkensteiner Festwirte den Münchnern auf jeden Fall schon etwas voraus. Im Gegensatz zu schwindelerregenden 15,80 Euro für die Maß beim Original in München kostete sie hier (nur) 9 Euro, die zudem noch einem guten Zweck dienten.
Für die passende musikalische Atmosphäre sorgten auch dieses Jahr erneut die „8 Franken“. Die Eisenbacher Blasmusikkapelle, die im Gegensatz zu ihrem Namen dieses Mal wieder mit fast der doppelten Anzahl an Musikern angetreten war, sorgte in der aufwendig im bayerischen Stil geschmückten Halle für eine grandiose Stimmung, die der auf der eigentlichen „Wiesn“ in nichts nachstand. Anschließend sorgte die Partyband „Extrem“ mit einem vielfältigen Repertoire aus Rock, Pop und Schlagern noch bis 1 Uhr nachts für „Après-Ski-Stimmung“.
Nachdem die Pforten bereits um 18 Uhr geöffnet wurden, erfolgte um 19 Uhr der feierliche Einzug der Festwirte samt Blaskapelle. Mit einem goldenen Hammer ausgestattet, verlief der anschließende offizielle Fassanstich durch die Bürgermeisterin reibungslos (und stellte für Beatrice Schenk-Motzko, die im Rahmen der Veranstaltung um 0 Uhr ihren Geburtstag feierte, sicherlich ein gutes Omen dar). Im weiteren Verlauf der Feierlichkeiten gab es für motivierte Teilnehmer auch noch zwei Wettbewerbe zu bestreiten. Wer seine Bierverträglichkeit auf die Probe stellen wollte, konnte beim Maßkrug-Wetttrinken im Team antreten, während Königsteins stärkste Männer und Frauen bei der inoffiziellen Stadtmeisterschaft im Wettsägen mit der Trummsäge ihre Kraft unter Beweis stellten. Für die Gewinner gab es auch dieses Jahr wieder einige Pokale zu holen. Raimund und Benedikt Schleicher freuten sich über den Sieg beim Wettsägen, und das Team des Königsteiner Rittervereins bewies abermals seine Trinkfestigkeit.
In der 17-jährigen Geschichte des Falkensteiner Oktoberfests waren die Ritter von Königstein mit nun insgesamt neun gewonnenen Pokalen bisher das erfolgreichste Team. Mit Unterstützung aktueller und ehemaliger Burgprominenz (an einem Tisch saßen fünf Burgfräulein) waren sie auch dieses Jahr zahlreich vertreten und übergaben im Anschluss an die Wettkämpfe als Dank noch einen Maßkrug in Bembelform an Michael Danzer.
Ungewisse Zukunft
Danksagungen und Geschenke gab es allerdings nicht nur anlässlich des 100. Jubiläumsjahr. Da das Falkensteiner Bürgerhaus nächstes Jahr zwecks Neubau abgerissen werden soll, steht die Zukunft des Oktoberfests bisher noch nicht fest. „Wir versuchen es“, so Danzer, allerdings habe man bisher noch nichts geplant. Es wäre auf jeden Fall schade, wenn solch eine beliebte Veranstaltung aufgrund mangelnder Räumlichkeiten ausfallen müsste. Man kann dem Mandolinen-Club also nur die Daumen drücken, dass die „Falkensteiner Wiesn“ auch nächstes Jahr wieder ihre Pforten öffnen wird.