319 bedürftige Kinder hoffen auf ein Geschenk unterm Weihnachtsbaum

Hinter den Masken verbergen sich von links: Jürgen Becker (Initiatorenteam), Alexander Bommersheim (Verlagshaus Taunus), Carsten Pittelkow (Autohaus Marnet), Uwe C. Lahmann (Bovet & Lahmann Sehzentrum), Petra Becker (Initiatorin), Carola Herr (Kita Oberreifenberg), Ursula Grobien (Katholische Kirchengemeinde St. Marien) sowie Nicole Claus und Marco Dünte (Frankfurter Volksbank) Foto: Puck

Glashütten/Königstein/Kronberg
(pu) – Weihnachten – das Fest der Hoffnung – ist 2020 coronabedingt durch ganz besondere Begleitumstände geprägt. Naturgemäß werden die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie je nach persönlicher Betroffenheit von jedem Einzelnen unterschiedlich empfunden. So oder so – die Frage, ob sie völlig sorgenfrei sind, dürften in diesen außergewöhnlichen Monaten vermutlich die Wenigsten mit einem klaren „Ja“ beantworten. Andererseits hat der eine oder andere durch die jüngsten Ereignisse womöglich stärker als zuvor ein Leben in Gesundheit und ohne größere finanzielle Einbußen schätzen gelernt. Mehr oder weniger schmerzliche Abstriche sind jedoch in der Regel kein Vergleich zur nochmalig verschärften Situation all derer, die schon zuvor am absoluten Existenzminimum lebten. Und dieser Kreis ist traurigerweise durch die Corona-Krise erneut gewachsen, da es aus heiterem Himmel einige traf, die nicht im Mindesten damit rechnen mussten.

Die Schwächsten im Blick

Derartige Schicksale vor Augen, initiierte die Glashüttenerin Petra Becker vor mittlerweile 15 Jahren eine Weihnachts-Wunschkarten-Aktion, die aktuell in die 14. Runde gegangen ist. Deren Nutznießer sind im Sinne der Nächstenliebe die Schwächsten in der Bevölkerungsstruktur. Kinder, die in einem Elternhaus aufwachsen, das von einem Leben am Existenzminimum bestimmt ist. Als Existenzminimum (auch: Notbedarf) bezeichnet man laut Wikipedia die Mittel, die zur Befriedigung der materiellen Bedürfnisse notwendig sind, um physisch zu überleben; dies sind vor allem Nahrung, Kleidung, Wohnung und eine medizinische Notfallversorgung. An den Kauf von Weihnachtsgeschenken ist unter diesen Rahmenbedingungen verständlicherweise nicht zu denken.

Vorlauf

Für Fälle dieser Art kommt Petra Becker mit ihrer Aktion ins Spiel. Sie arbeitet eng mit dem Sozialamt der Stadt Königstein zusammen, erhält auf diese Weise Kenntnis von bedürftigen Kindern und eröffnet diesen die Möglichkeit, einen innigst gehegten Weihnachtsgeschenkwunsch auf einem mit einem Engel verzierten weiß-lila Kärtchen zu notieren. Die gesammelten Karten wurden am letzten Montag von fleißigen, mit im Aktionsboot befindlichen Unterstützern an die an verschiedenen Standorten aufgestellten Weihnachtsbäume gehängt, in der Hoffnung, dass sich viele Menschen mit Herz angesprochen fühlen, als Wunscherfüller tätig zu werden. Im Dienst der guten Sache kann die Organisatorin, bei der einmal mehr alle Fäden zusammenlaufen, wiederum auf die Frankfurter Volksbank, das Autohaus Marnet, das Bovet & Lahmann Sehzentrum, die Katholische Pfarrei Maria Himmelfahrt und die Katholische Kindertagesstätte St. Georg in Oberreifenberg zählen, an deren jeweiligen Standorten auch die Weihnachtsbäume zu finden sind. Besonderheit im Vergleich zu den Vorjahren: Das Autohaus Marnet hat erstmals sowohl in der Sodener Straße als auch in der Wiesbadener Straße 68 Christbäume stehen, weil aus nachvollziehbaren Gründen dieses Mal das Königsteiner Rathaus nicht als Anlaufstation dabeisein kann. Bekanntlich ist die Stadtverwaltung weitgehend für Publikumsverkehr geschlossen, ein dortiger Aufenthalt funktioniert ausschließlich nach vorheriger Anmeldung. Das Verlagshaus Taunus mit dem Ehepaar Annette und Alexander Bommersheim an der Spitze begleitet die Aktion von der ersten Stunde an durch redaktionelle Berichterstattung.

Die Karten hängen

Soweit zur hinter der Aktion steckenden Idee und den Vorbereitungsarbeiten. An dieser Stelle sind Sie, liebe Bürger*innen, explizit angesprochen! Sie dürfen eine oder gern auch mehrere der insgesamt 319 mit den Christfestwünschen der Kinder versehenen Karten abhängen, Wünsche im Wert von jeweils circa 20 Euro erfüllen und Päckchen packen. Sind die Wünsche zu groß, darf es auch ein Gutschein sein. Die Päckchen können Sie dann wiederum bei einem der beteiligten Unterstützer abgeben.

Spenden kommen eins zu eins an

Letzter möglicher Abgabetermin ist Donnerstag, 10. Dezember. Die bei den Unterstützern eingegangenen Päckchen holt Petra Becker dort ab und übergibt sie noch rechtzeitig vor Weihnachten den Institutionen Kinder und Jugendhilfe Usinger Land (KIWI), Verein Perspektive, Sozialamt Königstein und Kinderhilfe Kronberg zur Weiterleitung an die Kinder.

Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Spenden eins zu eins ankommen. „Es ist immer wieder eine Freude, die liebevoll verpackten Päckchen zu sehen, zu verteilen und zu wissen, dass die Geschenke den Kindern ein Strahlen ins Gesicht zaubern und sie für einige Momente ihre schwierige Situation vergessen können“, fasst die Organisatorin ihre Gefühle in Worte.

„Durch die Corona-Krise sind in diesem Jahr besonders viele Kinder betroffen, umso mehr hoffe ich auf die Beteiligung zahlreicher Menschen an dieser Aktion!“

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