ALK fordert Temperatursenkung im Kurbad, um Gas zu sparen

Königstein (kw) – Mit ihrem bereits im Mai eingereichten Antrag zur Senkung der Energiekosten im Kurbad hatte die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) auf die kritische Gasversorgungslage reagiert. „Dass der ALK-Vorstoß zur Senkung der Wassertemperatur im Kurbad um 2 °C bei der jüngsten Haupt- und Finanzausschusssitzung keine Mehrheit fand, überraschte dann doch, vor allem, da am selben Tag Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/ Die Grünen) die zweite von drei Stufen des Notfallplans Gas ausgerufen hatte“, kritisiert ALK-Co-Fraktionsvorsitzende Nadja Majchrzak.

Was andernorts im ganzen Land zur Einsparung und Speicherung von Erdgas für den kommenden Winter unternommen werde, stieße in Königstein „leider auf wenig Verständnis, sondern auf Ablehnung.“ Nur die Vertreterin der Grünen hätte dem ALK-Antrag zugestimmt.

Die Initiative der unabhängigen Wählergemeinschaft basierte auf Informationen der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB). Diese habe vorgerechnet, dass eine Senkung der Wassertemperatur um zwei Grad zu erheblichen Einsparungen führen könne, so ALK-Stadtverordneter Andreas Colloseus. Ziel des Antrags sei es, den Kurbadbetrieb mit geringen Komforteinbußen weiterzuführen und trotzdem einen Beitrag zum Gassparen zu leisten. Inzwischen richteten die Bundesregierung, die Bundesnetzagentur und Gasversorger dringende Sparappelle an alle Verbraucher und Unternehmen.

Das Kurbad ist nach Kenntnis der ALK eines der wärmsten Bäder im weiteren Umkreis. Die Ablehnung des Antrags durch die Ausschussmehrheit und Bürgermeister Helm (CDU) ist für die ALK daher nicht nachvollziehbar. Begründet worden sei das Nein mit einer notwendigen Temperatur im Innenbecken von 29 °C für Therapiezwecke, ohne näher darauf einzugehen, wie und wann diese stattfinde. Eine Temperatur von 27 °C im Innenbereich sei den Gästen allgemein nicht zuzumuten. Die Temperatur im Außenbecken könne man, so die ALK, laut Helm aus Frostschutzgründen nicht von 32 auf 30 °C senken. Eine „nicht einfache Physik“ führe nach Aussage Helms dazu, dass es dann zu Frostschäden am Mauerwerk kommen könne. „Dass der Winter noch lange nicht in Sicht und das Gefrieren von Wasser bei 30 °C nicht plausibel ist, fand weder bei Helm noch bei den Vertretern der anderen Fraktionen Gehör“, kritisiert Colloseus. Trotz des Gegenwinds im Ausschuss setze die ALK auf ein breiteres Einsehen der Stadtverordnetenversammlung. Bei einer sofortigen Senkung der Temperatur in den Becken um zwei Grad bleibe das Kurbad immer noch eines der wärmsten Bäder der Region. Auch sind die ALK-Vertreter davon überzeugt, dass die Besucher des Kurbads die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme nachvollziehen könnten und mittragen würden.



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