Bischof-Neumann-Schule gewann Wettbewerb des Rotary Clubs

Die Jury machte es sich nicht leicht, die diesjährige Gewinner-Schule des 3D-Druckers zu küren. Manuel Probst (Geschäftsführer Probst Maschinenbauteile UG), Jens Henninger (BNS), Olaf Acker (PwC), Stefan Pattberg (Rotary Club Königstein), Michael Schuler (SAS), Roxana Tennert (Frankfurt University of Applied Science) und Bürgermeister Leonhard Helm (von links). Foto: Scholl

Königstein (gs) – Im Januar 2020 lobte der Rotary Club Königstein einen 3D-Druckwettbewerb unter den drei Königsteiner Gymnasien aus. Für diejenige Schule, die das spannendste und erfolgreichste Projekt mit Hilfe eines vom Rotary Club zur Verfügung gestellten 3D-Druckers erstellte, winkte als „Preis“ ein entsprechender Drucker für die Schule. Ausgelegt wurde das Projekt auf insgesamt drei aufeinanderfolgende Jahre, in denen die drei Schulen ihrem Erfindergeist und ihrer Kreativität freien Lauf lassen können, um am Ende (hoffentlich) jeweils einmal als Sieger aus dem Entscheid hervorzugehen und dementsprechend einen Drucker für die Schule zu „erarbeiten“.

Dieser Tage war es dann endlich so weit – alle drei Schulen hatten ihre Projektarbeit (coronabedingt mit einem Jahr Verspätung) eingereicht und brachten mit ihrer jeweils unterschiedlichen Herangehensweise und den vollkommen verschiedenen, selbst gestellten technischen Ansprüchen die Jury zum Grübeln, denn sowohl die Art der Modelle als auch der Ansporn, diese umzusetzen, waren überraschend individuell und kreativ.

„Neben unseren vielen Aktivitäten zur Stärkung der sozial schwächeren Schülerinnen und Schüler wollen wir mit diesem Projekt bewusst diejenigen fördern, die sich für die sogenannten MINT-Fächer, also Mathematik, Informatik und Technik, interessieren und begeistern. Diese zukunftsträchtige Technologie in die Schulen zu bringen war uns ein Anliegen und dient der Unterstützung eines fortschrittlichen Schulalltags“, merkte Stefan Pattberg, amtierender Präsident des Rotary Clubs Königstein, an. Die Jury war hochkarätig besetzt und machte sich die Entscheidung für den diesjährigen Wettbewerbssieger wahrlich nicht leicht.

Zu Wahl standen drei Projekte, die in ihrer Intension wie auch der Ausführung und dem technischen Anspruch nicht unterschiedlicher hätten sein können. Mit der Konstruktion und dem Druck eines funktionierenden Schaltgetriebes hatte das Projektteam aus dem Physikkurs des Taunusgymnasiums (TGK) ganz sicher den höchsten technischen Anspruch. Was auf den ersten Blick nicht spektakulär aussah, entpuppte sich nach einer Bewertung durch die technische Jury als ein hochkomplexes Werkstück, das seine Funktion voll erfüllte, allerdings den Nachteil hatte, dass der „Umbau“ aus Zeitgründen nicht fertiggestellt werden konnte und das Projekt deshalb „im Prozess hängengeblieben“ wirkte.

Das Projektteam der St. Angela-Schule nutzte die Möglichkeit des 3D-Drucks, um einen ganz besonderen „Rennwagen“ zu konstruieren, der im vergangenen Jahr von der schuleigenen Mannschaft „Racing Angels“ am Wettbewerb „Formel 1 in der Schule“ hätte teilnehmen sollen. Hier stand ein ganzer bestimmter Zweck (Rennteilnahme) am Beginn des Projektes, weshalb auch das Ergebnis dieser Bestimmung untergeordnet war. „Eine saubere Ausführung mit ein bisschen mehr Potenzial zur Ausgestaltung“, war das Fazit der technischen und optischen Bewertung.

Die Bischof-Neumann-Schule (BNS) hatte sich ein rein dekoratives und designorientiertes Projekt ausgesucht. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler fertigten im Drucker maßstabsgetreue Modelle von architektonisch herausragenden Gebäuden in Königstein (Burgruine, Altes Rathaus und Kollegskirche) und präsentierten diese, ergänzt um eine Beleuchtung, unter einer Plexiglaskuppel, so dass der Betrachter eigentlich nur noch wartete, dass auch das Schneegestöber in der „Glaskuppel“ beginnen möge. Technisch nicht ganz so anspruchsvoll wie die Projekte der beiden anderen Schulen, bestach diese Arbeit jedoch durch ihr Arrangement und ihre liebevolle Optik.

Die Jury hatte es ganz sicher nicht leicht, ihre Punkte zu vergeben. Die Entscheidung war auch deshalb schwer zu fällen, weil es keinerlei Vorgaben für die zu fertigenden Objekte oder eine zugrundeliegende Definition der zu erfüllenden Kriterien gab. Nach langer Beratung und der einen oder anderen Diskussion musste eine Entscheidung fallen. Zum Gewinner der ersten Runde dieses interessanten Schulwettbewerbs wurde final die Arbeit der Bischof-Neumann-Schule gekürt. Mit dieser Entscheidung siegte die herausragende Optik dieses wunderschönen Projektergebnisses über den doch höheren technischen Anspruch, dem sich die beiden anderen Schulen gestellt hatten.

Für die kommenden zwei Projektjahre sind die Mitglieder der Jury zu dem Ergebnis gekommen, dass zukünftig klare Anforderungen an das zu bearbeitende Projekt gestellt werden müssten, um die entstehenden Werkstücke auf dieser Basis besser und vielleicht auch gerechter bewerten zu können.

In diesem Jahr kann sich die Schulgemeinde der BNS über einen „Ultimaker 3“ 3D- Drucker freuen. Die Preisverleihung und die Übergabe des Druckers werden zeitnah in den Räumlichkeiten der Schule stattfinden.



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