Burgverein sieht „einigermaßen ruhig“ nächsten Aktivitäten entgegen

Da Präsidialrätin Ursula Althaus-Byrne im wohlverdienten Urlaub weilte nicht vollzählig, aber fleißig am Werk: das Präsidium des Burgvereins. Foto: Riedel

Königstein (pu) – Lediglich etwas mehr als eine Stunde dauerte der offizielle Teil der jüngsten Mitgliederversammlung des Burgvereins Königstein im Hotel Königshof, bis der siebenköpfige Vorstand Rechenschaft abgelegt hatte, Entlastung erteilt war und auch einige Fragen beantwortet waren. Nach Begrüßung der über 30 Anwesenden und dem Gedenken an zwei im letzten Jahr verstorbene Mitglieder blickte Präsidentin Birgit Becker zum einen auf die vergangenen zwölf Monate zurück, zum anderen weckte sie die Vorfreude auf die anstehenden Aktivitäten.

Sachstand Frühstück

In Anknüpfung an den im Januar stattgefundenen Neujahrsempfang rief sie nochmals die relevantesten Ereignisse in Erinnerung, ergänzte dies jedoch um die Information, dass noch während und nach dem Empfang „Mitglieder an uns herangetreten sind, die ihre Hilfe anboten für den Fall, dass das Burgfest-Frühstück doch eine Wiederholung erfährt.“ Wie berichtet hatte der Vereinsvorstand schweren Herzens erklärt, er könne diese letztjährige Premierenveranstaltung, die ad hoc auf zahlreiche und positive Resonanz gestoßen war, nicht nochmalig neben dem üblichen Programm stemmen. „Wir sind frühmorgens gegen 4 Uhr die letzten, die von der Burg kommen und morgens um 7 Uhr beginnt der Aufbau“, führte Hofmarschall Martin Orlopp allein die zeitliche Herausforderung vor Augen.

Da die Stadtverwaltung mit Wirtschaftsförderer Jörg Hormann an der Spitze ebenfalls nicht über die notwendigen personellen Kapazitäten verfüge, um von ihrer Seite die Organisation und Durchführung des Frühstücks allein zu übernehmen, hänge eine Wiederauflage davon ab, ob sich jemand findet, „der den Hut aufhat und sie in eigener Regie durchführt!“ Ob im Endeffekt genügend Helfer nicht nur ihre Bereitschaft im Vorfeld signalisieren, sondern im Veranstaltungsfall tatsächlich zur Verfügung stehen und anpacken, müsse ebenfalls noch abgeklopft werden. Nach aktuellem Stand der Dinge würden sich zwei Vereinsmitglieder diese Führungsrolle zutrauen, der springende Punkt war jedoch am Freitagabend, ob diese Aufgabe neben den eigenen beruflichen und privaten Verpflichtungen und Terminen in der Kürze der verbleibenden Zeit machbar wäre.

„Wir würden uns freuen, wenn das Burgfest-Frühstück erhalten bliebe“, verlieh Birgit Becker im Namen des kompletten Präsidiums ihrer Hoffnung Ausdruck. Vorerst galt der Dank allen Mitstreitern des letzten Jahres.

Mit den Erkenntnissen aus dem letzten Jahr steckt der Verein bereits mitten in den Vorbereitungen für das 70. Königsteiner Burgfest, das vom 21. bis 23. August gefeiert wird. In puncto Finanzen sieht Schatzmeister Alexander Freiherr von Bethmann den kommenden Aktivitäten „einigermaßen ruhig und ordentlich ausgestattet“ entgegen. Zu seinem Bedauern hat „die sehr positive Lage aus dem Jahr 2018 keine Fortsetzung erfahren.“ Geschuldet sei dies vielfältigen Kostensteigerungen. Als Beispiel nannte er die nach den Kartenfälschungen notwendig gewordenen Mehrkosten durch nummerierte und fälschungssichere Eintrittskarten, höhere Preise für Security und Elektrobereitschaft oder auch einige Hundert Euro-Defizit durch das Burgfest-Frühstück.

Agenda

Wie zu diesem Zeitpunkt im Jahr üblich haben die Aufgaben für das Präsidium an Fahrt gewonnen. Aktuell stehen neben der Produktion des Burgfestbuches und der Detailplanung für das dreitägige Volksfest noch die Teilnahmen beim Ritterturnier und dem Weinfest der Chorgemeinschaft 1860 Königstein ganz oben auf der Agenda. Apropos Wein, den vom Verein betriebenen Weinstand beim Burgfest wird es erneut geben. „Er hat sich zu einem erfolgreichen Treffpunkt entwickelt“, erläuterte Birgit Becker. Relativ zeitnah stattfinden sollen außerdem finale Gespräche mit der Stadt wegen der Unzufriedenheit des Burgvereins über den Standplatz beim letzten Weihnachtsmarkt und mit sämtlichen involvierten Organisationen über eine tragbare Lösung in der Steuerung des Ansturms, vor allem am Auftaktabend des Burgfestes.

Weiterhin Sorgen drücken die nach wie vor im „Zauberberg“ in Ruppertshain untergebrachte Nähstube. Abgesehen davon, dass die Damen sich allein hinsichtlich der möglichen Zeitersparnis einen Standort in der Burgenstadt selbst wünschen würden, ist die anfallende Arbeit aktuell auf zu wenig Schultern verteilt. Zwei noch in diesem Monat vorgesehene Termine eines vhs-Kurs gewähren dessen Teilnehmerinnen Einblicke, unabhängig von möglichem Nachwuchs aus diesen Reihen würde sich der Näh-Kreis um „Chefin“ Inga Ernst über weitere Unterstützung ausgesprochen freuen.

Lobend herausgehoben wurden am Versammlungsabend neben allen Aktiven und Helfern, den Burgfräulein Charlotte I. und ihrer amtierenden Nachfolgerin, Burgfräulein Sophia I. sowie den Hohen Burgfrauen noch Mitglieder ab 65., die in den letzten Monaten einen runden oder halbrunden Geburtstag gefeiert haben. Darüber hinaus galt der warmherzige Dank der Präsidentin langjährigen treuen Mitgliedern. „Sie unterstützen nicht nur den Verein, sondern tragen auch dazu bei, dass die Tradition unseres Vereins in Königstein aufrecht erhalten wird und die Geschichte unserer Heimatstadt lebendig bleibt!“



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