DRK braucht Mitglieder zur Finanzierung der Ehrenamtsarbeit – Werbeaktion beginnt

Hochtaunus (kw) – „Jahrhundertregen“, die sich längst nicht mehr an den Kalender halten, sondern inzwischen gefühlt jährlich vorkommen, Waldbrände in Folge der Dürre wie 2023 am Altkönig – Katastrophen sind heute leider fast schon an der Tagesordnung. Dementsprechend wachsen auch die Aufgaben an die ehrenamtlichen Helfer des Deutschen Roten Kreuzes, auch beim DRK-Hochtaunus. Sie können aber nur erfüllt werden, wenn genügend Helfer zur Verfügung stehen. Das wird immer schwieriger – der Mitgliederschwund bereitet dem Kreisverband und seinen Ortsvereinigungen zunehmend Sorge. Ehrenamtliches Engagement ist nicht mehr so selbstverständlich, wie es sein sollte. Darunter leidet nicht nur die Präsenz der Helfer am Einsatzort, sondern auch die Ausbildung der Ehrenamtlichen, bei deren Finanzierung das DRK zu einem erheblichen Anteil auf Mitgliedsbeiträge angewiesen ist.

Königstein und Glashütten dabei

Eine Mitgliederwerbeaktion soll nun Abhilfe schaffen. Professionelle Werber werden vom Montag, 15. September, bis zum 13. Oktober in Kronberg, Königstein, Glashütten und Steinbach im Auftrag des DRK-Kreisverbandes Hochtaunus unterwegs sein. Ihr Auftrag: Lust auf DRK machen, Menschen davon überzeugen, dass eine Mitgliedschaft im Deutschen Roten Kreuz, der größten humanitären Hilfsorganisation in Deutschland, helfen, sehr häufig sogar Menschenleben retten kann.

Sechs junge Leute werden in den nächsten Tagen in den vier Taunuskommunen mit all ihren Ortsteilen unterwegs sein, von Haus zu Haus gehen und für die Idee, die hinter dem Deutschen Roten Kreuz steht, werben, aber auch darüber aufklären, dass es gewissermaßen zwei DRK gibt: Das hauptamtliche mit Blaulicht und Rettungswagen, um das es bei der Werbeaktion aber nicht geht, und das vom Ehrenamt getragene DRK, das Sanitätsdienste bei großen Festen wie dem Königsteiner Burgfest, der Thäler Kerb oder dem Radrennen am 1. Mai leistet und sie als Teil der vorgeschriebenen Sicherheitskonzepte damit überhaupt erst ermöglicht, in der Wohlfahrts- und Sozialarbeit sowie der Betreuung von Geflüchteten wichtige Aufgaben in der Gesellschaft übernimmt. Im Notfall, bei Überlastung des Regelrettungsdienstes, stehen ehrenamtliche Retter bereit, ihre hauptamtlichen Kollegen zu unterstützen. Dann ist auch das Ehrenamt mit Blaulicht unterwegs, was die Ortsvereine aber finanziell stark belastet, müssen sie doch die dafür nötigen Rettungsmittel, in erster Linie sind das Rettungstransportwagen, aber auch medizinische Geräte für die Erstversorgung, aus Eigenmitteln beschaffen und unterhalten.

Mitgliederschwund ernstes Problem

Zahlen belegen, wie wichtig die Werbeaktion für das DRK ist: Von einstmals 12.000 Mitgliedern im Hochtaunuskreis sind derzeit nur noch rund 7.000 übrig, der Mitgliederschwund entwickelt sich zu einem ernsthaften Problem, denn nur über die Mitgliedsbeiträge sowie Erlöse aus Sanitätsdiensten, Altkleidercontainern, Kleiderkammern, wie der in Königstein, und Spenden lassen sich die Arbeit und die Ausbildung der Ehrenamtlichen finanzieren. Darüber hinaus stehen ehrenamtliche DRK-Helfer in Multifunktionalen Einsatzeinheiten jederzeit 24/7 bereit, Feuerwehrleute und andere Krisenhelfer mit Speisen und Getränken zu versorgen. Gerade der Ortsvereinigung Kronberg mit ihrer Küchenmannschaft bekommt hier eine zentrale Bedeutung zu. Und auch darauf weist der Kreisverband hin, weil es zur Wahrheit dazugehört: Die eingenommenen Beiträge zur Finanzierung der Arbeit werden zwischen Ortsvereinigungen, Kreisverband und Landesverband aufgeteilt.

Die Werber, die sich nicht als „Spendensammler“, sondern als „Menschensammler“ verstehen, werden vor ihrem Einsatz intensiv geschult, verfügen über Informationsmaterial und können sich selbstverständlich ausweisen.



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