Engagierte Unterstützung für Kinder in Not

Die Hauptakteure des Abends gemeinsam auf der Bühne

Königstein (kw) – Der jährliche Projektabend der Königsteiner Stiftung Childaid Network fand am 7. November im katholischen Gemeindezentrum in Königstein statt. Rund 80 Gäste folgten der Einladung, um mehr über die Fortschritte der aktuellen Projekte und Entwicklungen zu erfahren. Der Abend bot den Anwesenden tiefgehende Einblicke in die Arbeit der Organisation für benachteiligte Kinder und junge Menschen in Indien, Nepal, Bangladesch und Myanmar.

Dr. Martin Kasper, ehrenamtlicher Vorstand von Childaid Network, begrüßte die Gäste und hob die Bedeutung des Kinderhilfswerks hervor, das sich seit 17 Jahren für die Rechte und Bildung von Kindern und Jugendlichen in abgelegenen Regionen in Südasien einsetzt. Durch den Abend führten Svenja Sender, Projektkoordinatorin, und Franziska Thaller, Junior-Projektkoordinatorin, die spannende Interviews mit den geladenen Gästen moderierten.

Ein besonderer Höhepunkt des Abends war der Bericht von Schwester Therese, die in Indien ein Projekt zur Förderung von Kinderrechten leitet, welches von Childaid Network gefördert wird. Schwester Therese schilderte eindrucksvoll ihren Arbeitsalltag und die Herausforderungen, die sie in einem von Armut und Ungleichheit geprägten Umfeld erlebt. In dem von ihr geleiteten Heim finden Mädchen, die zu Hause Missbrauch und Gewalt erfahren haben, einen Zufluchtsort und die notwendige Unterstützung, um ihr Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen. Das Heim bietet den Mädchen nicht nur Schutz, sondern auch Zugang zu Schulbildung und Berufsausbildung.

Auch Dr. Theo Ebbers, Berater für Organisationsentwicklung bei Childaid Network, bereicherte den Abend mit einem Erfahrungsbericht über seine Tätigkeit in Indien. Der erfahrene Entwicklungshelfer, der seit eineinhalb Jahren im nordostindischen Guwahati tätig ist, betreut für Childaid Network Projekte, die sich auf Schulqualität, Berufsbildung und Kinderrechte konzentrieren. Er hob hervor, dass die Arbeit von Childaid Network insbesondere an staatlichen Schulen unverändert wichtig bleibt, denn noch immer gibt es viele Kinder, die nicht regelmäßig in den Schulen erscheinen. Viele Kinder werden von ihren Familien zu „Gastfamilien“ geschickt, um näher am Schulort zu sein. Leider werden sie dort oft als Haushaltssklaven ausgebeutet und versäumen dadurch den Unterricht. Hier ist es besonders wichtig, dass sowohl Kinder als auch Eltern ebenso wie die Gastfamilien über die Rechte der Kinder aufgeklärt werden.

Sandra Hörbelt, seit 2023 ehrenamtliches Vorstandsmitglied, und Andreas Fachner, ein langjähriger ehrenamtlicher Video-Produzent für Childaid Network, berichteten von ihren Erfahrungen in Nepal. Fachner ist es ein Anliegen, mit seinen Videos die Lebensrealität der Kinder und Familien in den Projektregionen abzubilden. Besonders berührt hat Sandra Hörbelt der selbstbewusste Auftritt einer Mädchengruppe, die durch die Projekte von Childaid Network unterstützt wird und sich aktiv für ihre Rechte einsetzt.

Der Abend bot zudem Einblicke in neue Kooperationen und geplante Aktionen. Ralf Huber vom Königsteiner Reiseunternehmen Ikarus Tours stellte eine neue Kooperation mit Childaid Network vor: Neben der Förderung eines Literaturfestivals in Nepal werden künftig auch Reisebausteine angeboten, die mit Reisen in die Projektregionen von Childaid Network kombiniert werden können.

Jochen Fortner stellte eine Aktion für den Sommer 2025 vor, die 500.000 Euro Spendeneinnahmen erzielen soll. 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer planen, eine Teilstrecke des Jakobsweges zu wandern und Spendengelder über Sponsoren zu sammeln. Bereits jetzt sind Anmeldungen möglich, und es werden weitere engagierte Unterstützer gesucht. Informationen finden sich unter www.spendenlauf2025.de.

Der Abend zeigte eindrucksvoll, wie Hilfe zur Selbsthilfe in benachteiligten Regionen umgesetzt wird. Die Transparenz und authentische Berichterstattung wurden von vielen Gästen positiv wahrgenommen. Dank der breiten Unterstützung vieler Spenderinnen und Spender aus Königstein konnte Childaid Network auch im vergangenen Jahr über 200.000 Kindern und Jugendlichen die Chance auf eine bessere Zukunft bieten.

Sumeera Shrestha Geschäftsführerin in Nepal

Als entsendete Fachkraft im Entwicklungsdienst hat Hakimeh Yagootkar das Team der registrierten Internationalen Organisation in Nepal geleitet, das Projektportfolio weiterentwickelt und vor Ort wichtige Netzwerke aufgebaut. Nun ist es aus aus Sicht der Hilfsorganisation aber an der Zeit gewesen, die Verantwortung in lokale Hände zu geben. Sumeera Shrestha, die bisher als stellvertretende Landesdirektorin von Childaid Network in Nepal fungierte, hat im Oktober die Position der amtierenden Geschäftsführerin übernommen. Bevor Sumeera zu Childaid kam, war sie mehrere Jahre Geschäftsführerin von Women for Human Rights. Sie hat einen Master-Abschluss in Entwicklungsökonomie von der Universität Warschau und einen Bachelor-Abschluss in Entwicklungsstudien von der Universität Kathmandu.

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