Königstein (kw) – Kapuzinerplatz, Sonntag, den 7. September, 5.30 Uhr: Eine kleine Schar Mitglieder des Vereins für Heimatkunde startet in allen Richtungen: Fußgängerzone, Kapuzinerplatz, Villa Borgnis, Kurpark …
Ausgerüstet mit Luftbildern und dem Eintrag von mehr als 120 Ständen werden Stellplätze auf den Zentimeter genau abgeklebt, Klemmmappen mit Anweisungen hinterlegt. Kurz nach 6 Uhr beginnt die Anfahrt der ersten Standinhaber, ein wenig zu früh, aber diszipliniert und leise – so bestätigen am Tag die Anwohner in der Hauptstraße. Mit dem Zollstock werden die Fluchtwege ausgemessen, noch letzte Standflächen getauscht und korrigiert. Um 7 Uhr steht das, was seit mehr als 30 Jahren als „Königsteiner Antik- und Trödelmarkt“ in der Region bekannt ist. Stimmt das Wetter, stimmt die Stimmung. Noch zwei Fahrzeuge als Barrieren zur Sicherheit gegen mögliche Anschläge: Die Stadt achtet genau auf Sicherheit, die Veranstalter halten sich ebenso genau daran. Die Würstchen am Stand des Plaschis: schon vor Mittag vergriffen. Ein wenig zu wenig Ware für zu viel Andrang. So verschätzt man sich gerne. Traurig für den Hund, der ohne Begleitung aus Falkenstein den Markt besuchte. Eine kundige Standbesitzerin kümmerte sich, rief die Polizei als professionelle Rückführungseskorte zu den beglückten Besitzern oben am Berg. Ein GI aus Ramstein war einer der weit gereisten Gäste: „I heard of Königstein’s Trödelmarkt“; von Lucius D. Clay im Victory Guest House in der Villa Gans vor 80 Jahren wiederum wusste er nicht.
Die Qualität der Stände: von der gediegenen Antiquität bis zum praktischen Haushaltsgerät. Doch alles mit Liebe dekoriert und freundlich ausgelobt. Ist der Tag mehr ein Einkaufstag oder doch eher ein Tag der freundlichen Kommunikation?
„Inzwischen ist der Markt so bekannt, dass wir Standanfragen ablehnen müssen, dass schon am Tag danach die ersten Reservierungen für das nächste Mal eintrudeln“, bestätigt Vereinsvorsitzende und Teamchefin Frauke Heckmann: „Wir überlegen, wie wir den Markt auch zu einer historischen Zeile im Sinne von Stadttourismus entwickeln können. Schließlich kommen Tausende Menschen zu uns nach Königstein, die gut gelaunt für kurzweilige Infos offen sind.“