Das Gefängnis der ersten Demokraten

Ungesehene Einblicke in die Thematik Festungsruine Königstein bietet der Verein Denkmalpflege Burg Königstein mit seiner neuen Festungs-Zeitung. Foto: Ellengard Jung

Königstein (kw) – Der Verein Denkmalpflege Königstein e.V. hat das Jahr 2023 genutzt, um einige grundlegende Publikationen in drei unterschiedlichen Formaten zur Königsteiner Festungsruine zu erarbeiten: Zeitung, Bildband, Ausstellung. Seit vergangener Woche hat Königstein eine eigene „Festungs-Zeitung“:

Im Rahmen des Projektes „Kulturelles Erbe Demokratie modern präsentiert: Das Gefängnis der ersten Demokraten Festungsruine Königstein“ sind in den vergangenen Monaten eine 28-seitige Zeitung entstanden, ein 880 Seiten umfassender Bildband zur Festungsruine und eine 30 Rollups umfassende Open-Air-Ausstellung zur Geschichte der Festungsruine, die im Frühsommer das erste Mal im Denkmal präsentiert werden soll.

Doch zunächst stellt der Verein die Zeitung gleichen Titels der Öffentlichkeit vor: Auf 28 Seiten im Berliner Format präsentiert er Aufsätze und Bildstrecken zur Festungsruine Königstein, die zum großen Teil zum ersten Mal in dieser Form einem breiten Publikum an die Hand gegeben werden.

Die Zeitung ist das erste Produkt, was nun von den Initiatoren Ellengard Jung und Paul Ruoff der Öffentlichkeit übergeben wird: Das Blatt liegt in der Buchhandlung MillenniuM in der Königsteiner Hauptstraße kostenfrei zur Mitnahme aus, solange der Vorrat reicht. Auch alle Schüler der weiterführenden Schulen Königsteins werden ein Exemplar erhalten, denn die erste Auflage beträgt immerhin 5.000 Stück. Am Denkmal selbst steht die Zeitung nicht zur Verfügung, auch die Auslagestelle Stadtmuseum entfällt wegen dessen Schließung im Januar.

„Königstein hat eine Festungsruine, in der eine Renaissance-Schlossruine steckt, in der eine mittelalterliche Burgruine steckt. Das sind fast 1.000 Jahre Baugeschichte in einem Satz.“ So beginnt die Zeitung. Und es heißt weiter: „Sie besuchen also keine Burgruine, sondern eine Festungsruine mit einer wichtigen demokratiehistorischen ‚Story‘ aus der Zeit der Französischen Revolution“. Daher lautet der Titel der Zeitung auch: „Königstein. Ein Trip in die Französische Revolution“.

Was der Neue Königsteiner Kreis e.V. und der Verein für Heimatkunde e.V. Königstein in den letzten Jahren mühsam erarbeitet haben, fassen die Macher – mit der grandiosen Unterstützung der Vereinskollegen versehen – nun plakativ und großformatig zusammen: Zum ersten Mal werden moderne Pläne der Ruine präsentiert, zum ersten Mal großformatige Rekonstruktionen gezeigt. Zum ersten Mal können Besucher mit dieser Zeitung in der Hand die Festungsruine sachkundig begehen, zum ersten Mal können sie während ihres Besuches per Handy auf fast 40 kleine Filme zur Festung zurückgreifen, erreichbar über QR-Codes in der Zeitung. Zum ersten Mal können sie von der Zeitung aus auf die Internetführung des Vereins für Heimatkunde e.V. zurückgreifen.

Außerdem führen mehrere Aufsätze in die bedeutende Geschichte der Festung im 18. Jahrhundert ein. Die Historiker Jörg Schweigard und Christoph Schlott haben ziemlich wortgewaltige Beiträge geliefert. Mit dieser Zeitung in der Hand ist endlich ein „Gesamterlebnis Festungsruine“ für alle Königsteinerinnen und Besucherinnen der Stadt möglich.

Das Konzept dafür, das im Sommer 2023 der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien im Bundeskanzleramt vorgelegt wurde, hat überzeugt, und es wurde gefördert. Dafür bedankt sich der Verein ausdrücklich bei der Bundesregierung und sieht das als Beleg für die Qualität der Arbeit der Königsteiner historischen Vereine in den vergangenen Jahren.

Denn sowohl die Zeitung als auch der Bildband, der in den kommenden Wochen folgt, als auch die Ausstellung für die Festungsruine wären ohne die Vorarbeiten der anderen Vereine, deren Geld und deren Erkenntnisse und Bilder nicht möglich gewesen.

„Für uns ist nicht nur diese Zeitung ein Beweis für die neue und gute Zusammenarbeit der historischen Vereine Königsteins, allen offensichtlichen Widerständen zum Trotz. Der Verein Denkmalpflege Königstein e.V. hatte nun die Ehre, diese gemeinsamen Ergebnisse in diesem Zeitungsformat vorzustellen. Darauf sind wir stolz und dafür sind wir dankbar: Das kulturelle Erbe Königsteins verdient diese Art der Darstellung allemal!“, so Ellengard Jung und Paul Ruoff.

Der Verein Denkmalpflege Königstein e.V. und die beiden anderen Vereine widmen diese Zeitung Rudolf Krönke mit folgendem Text: „Diese Zeitung ist dem Historiker und Heimatforscher Rudolf Krönke gewidmet, dem Königstein über mehr als sechs Jahrzehnte Vorträge, Führungen, Museumsaufbau, Forschung, Publikationen und Vereinsführung verdankt!“



X