Generationswechsel in der Revierförsterei Königstein – Forsthaus Billtalhöhe wieder besetzt

Amtsleiter Sebastian Gräf, der neue Revierförster Lucas Stübner und Bürgermeisterin Beatrice Schenk-MotzkoFoto: Stadt Königstein

Königstein (kw) – Im Forsthaus Billtalhöhe hat ein personeller Wechsel stattgefunden: Die Revierförsterei Königstein, die mit 1.700 Hektar das größte Revier im Zuständigkeitsbereich des Forstamts Königstein bildet, steht seit Kurzem unter der Leitung von Lucas Stübner. Er übernimmt das Amt von Marie Wittmer-Eigenbrodt, die das Revier nach dem altersbedingten Ausscheiden von Förster Jochen Raus übergangsweise betreut hatte.

Das Revier Königstein erstreckt sich überwiegend über Staatswaldflächen – rund 1.580 Hektar – während der städtische Waldanteil etwa 120 Hektar beträgt. Zwei Drittel des Stadtwaldes sind als Schutzwald ausgewiesen, insbesondere an den Hängen der Burghaine Königstein und Falkenstein. Aufgrund der Höhenlage zwischen 700 und 800 Metern ist der Fichtenanteil im Revier bislang vergleichsweise stabil geblieben, während in anderen Teilen des Forstamtsgebietes massive Schäden durch den Borkenkäfer aufgetreten sind.

Ein zentrales Thema im Revier ist derzeit die Wiederbewaldung. Dabei liegt der Fokus auf der Förderung natürlicher Verjüngung, die sich in Königstein bereits gut entwickelt. Ziel ist der Aufbau artenreicher Mischbestände mit fünf bis sechs verschiedenen, unterschiedlich wachsenden Baumarten pro Hektar. Zusätzlich bedarf es intensiver Pflege und Schutzmaßnahmen, insbesondere bei Altbuchen und Eichen, die im Bereich der Burgen zunehmend Vitalitätsverluste zeigen.

Das Revier unterliegt einem hohen Freizeitdruck aufgrund der Nähe zum Rhein-Main-Gebiet. Zu den regelmäßigen Herausforderungen zählen das unerlaubte Befahren und Betreten des Waldes abseits der Wege, wildes Campieren sowie illegales Grillen – trotz der bekannten Waldbrandgefahr. Zuletzt mussten mehrere unerlaubte Nutzungen, darunter eine größere Grill- und Discoparty auf einer als Uhu-Schutzzone ausgewiesenen Fläche, unterbunden werden.

Das Forstamt Königstein verfolgt derzeit eine umfassende personelle Erneuerung. Laut Amtsleiter Sebastian Gräf stehen viele altersbedingte Personalabgänge bevor. Lucas Stübner ist 26 Jahre alt, kommt aus Neu-Anspach und hat in Göttingen ein Studium der Forstwissenschaften abgeschlossen. Seine Zeit der Anwartschaft auf den gehobenen Forstdienst absolvierte er im Forstamt Darmstadt. Mit der Besetzung des Reviers Königstein durch einen jüngeren Forstbeamten wurde ein erster Schritt hin zu einer langfristigen personellen Stabilisierung getan. Die Stadt Königstein misst dem Wald als Erholungsraum große Bedeutung bei. Bürgermeisterin Beatrice Schenk-Motzko plant in Zusammenarbeit mit dem Forstamt und der neuen Revierleitung regelmäßige Waldbegehungen zur Umweltbildung. Auch ein sogenannter „Geburtswald“ ist im Gespräch: Dabei könnten junge Familien zur Geburt eines Kindes einen Baum pflanzen – eine Maßnahme zur Förderung des Umweltbewusstseins und zur langfristigen Bindung an den Waldstandort.



X