Große Ehre für Christoph Schwarzer – Beeindruckende Rede in der Paulskirche

Königstein (gs) - Eine ganz besondere Ehre wurde Christoph Schwarzer am 28. September zu Teil. Anlässlich des 20. Jahrestages der Anschläge auf das World Trade Center in New York war er aufgrund seines großen Engagements für die Feuerwehrfrauen und -männer, sowie deren Familien vor Ort zu der Gedenkveranstaltung in der Paulskirche in Frankfurt eingeladen.

Im Rahmen des deutsch-amerikanischen Freundschaftstages hielt Schwarzer in Anwesenheit von Oberbürgermeister Peter Feldmann und dem amerikanischen Generalkonsul Norman Thatcher Scharpf vor ergriffenem Publikum eine bewegende Rede, für die er im Anschluss langanhaltenden Applaus und stehende Ovationen von den anwesenden Gästen erhielt.

Feuerwehrmann aus Leidenschaft

Christoph Schwarzer ist nicht nur der Inhaber eines florierenden Automatenunternehmens, sowie Betreiber des Magic Bowl in Oberstedten, sondern er ist auch Feuerwehrmann aus Leidenschaft. Heute wohnhaft in Bad Homburg, hatte Schwarzer für viele Jahre das Amt des stellvertretenden Stadtbrandinspektors in Königstein inne. Im Jahr 2008 wurde dem Hauptbrandmeister das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber für mehr als 40 Jahre ehrenamtlichen Engagements und „hervorragender Leistungen“ im Dienst der Feuerwehr verliehen. Darüber hinaus blieb Schwarzer nach seinem Rücktritt der Königsteiner Feuerwehr, soweit dies von seinem neuen Wohnort her möglich war, treu und unterstützt die Kameraden als Pressesprecher bis heute tatkräftig.

Tiefe Betroffenheit

Selbst als Feuerwehrmann jahrzehntelang aktiv, traf das Schicksal der New Yorker Kameraden und deren Familien Christof Schwarzer ganz besonders, als er am 11. September 2001 mit der Welt fassungslos auf deren Einsatz beim Terrorangriff auf das World Trade Center in New York schaute.

Viele Feuerwehrmänner und -frauen ließen ihr Leben bei den Rettungseinsätzen in den einstürzenden Türmen, andere wurden schwer verletzt und viele Familien dieser tapferen Männer und Frauen verloren das Liebste, was sie hatten – eine menschliche Tragödie, die von außen wohl kaum zu ermessen war und es auch niemals sein wird.

Spendensammlung initiiert

Christoph Schwarzer wurde angesichts dieser furchtbaren Begebenheiten aktiv, wo andere „nur“ fassungslos zuschauten: Er initiierte eine Spendensammlung zu Gunsten der „Firefighters“ und deren Familien, damit wenigstens die größten Nöte gelindert werden konnten. Mehrere hunderttausend Euro Soforthilfe und in der Summe mehr als 1 Million Euro sammelte Schwarzer für die Kollegen in New York und hinterließ mit dieser helfenden Aktion einen bleibenden Eindruck jenseits des großen Teiches. „Dieses Zeichen der Solidarität vergisst unsere Nation nie“, versprach ihm damals der amerikanische Botschafter in Deutschland.

Ende September nun kam der amtierende amerikanische Generalkonsul Norman Thatcher Scharpf auf dieses Versprechen zurück und lud Christoph Schwarzer zur offiziellen Gedenkfeier anlässlich des 20. Jahrestages der Anschläge auf das World Trade Center in der Paulskirche ein. Darüber hinaus wurde ihm die Ehre zuteil, eine etwa fünfminütige Rede vor den 200 geladenen Gästen zu halten, in der er auf seine sehr persönlichen Eindrücke zu sprechen kam, die er mit jenem denkwürdigen Tag verbindet.

Eine bewegende Ansprache

Seine Rede begann Christoph Schwarzer mit der Schilderung der ersten Gedanken, die er anlässlich dieses „barbarischen Aktes“ hatte. „Entsetzliche Bilder prägen die Erinnerung, Wut und Betroffenheit über das Barbarische“, schilderte Schwarzer seine Erinnerung. „Die Bilder von den Kollegen, die in New York die Gefahr erfassten, ihr eigenes Leben riskierten und verloren, um Menschenleben zu retten und die Gefahr zu bekämpfen, trafen mich mitten ins Herz“, blickte Christoph Schwarzer zurück. „Sie wussten um die Gefahr und taten dennoch das, was zu tun war. Sie haben nicht gefragt, wer etwas tun kann, sie handelten selbst“, beschrieb er ergriffen genau das, was auch ihm durch den Kopf ging, wenn er als Feuerwehrmann im Einsatz war. Wahre Helden nannte er die Männer und Frauen, die so handelten und damit den Dienst an der Allgemeinheit über das eigene Leben stellten.

Auch im Rückblick auf das Engagement der USA bei der Befreiung Deutschlands von der nationalsozialistischen Diktatur sei es, so Schwarzer in seiner Rede, für ihn selbstverständlich gewesen, den amerikanischen Freunden in diesen schweren Stunden ein Zeichen der Betroffenheit und Hilfe zu senden. Damals hätten viele amerikanische Soldaten ihr Leben für die Befreiung Deutschlands gegeben und die USA hätten den Deutschen in der Nachkriegszeit Unterstützung, Zuversicht und eine neue Zukunft eröffnet. Sein Beitrag, so Schwarzer sei dem gegenüber „nur“ ein kleiner gewesen, vor allem, weil er ihn nicht alleine erbracht habe. Er habe viele Spender werben können, Kinder hätten ihm ihre Sparschweine gebracht und Jugendliche hätten für die Angehörigen der Feuerwehrleute gespendet. Es seien viele gewesen, die damals mitgeholfen haben.

Besonders bewegend war der letzte Satz seiner ergreifenden Rede: „Ich habe nur einen kleinen Beitrag geleistet. Hätte ich das nicht getan, was ich nur mit Unterstützung Vieler tun konnte, dann wäre ich meiner Verantwortung nicht gerecht geworden. Dann müsste ich mich schämen, auf die Freundschaft der Amerikaner nicht mit Freundschaft geantwortet zu haben“ - große Worte in tiefer Freundschaft an ein Volk, das den Deutschen in vielen Belangen tief verbunden ist. Wer Christoph Schwarzer kennt weiß, dass seine Rede ehrlich und authentisch war – sie berührte die Gäste im Innern, was sie durch ihren großen Applaus im Anschluss auch ausdrückten.

Große Ehre

Für Christoph Schwarzer war es eine große Ehre, im Gedenken an die schrecklichen Ereignisse im Jahr 2001, als die Twin Towers in New York dem Terroranschlag nie dagewesenen Ausmaßes zum Opfer fielen, sprechen zu dürfen. Seine Gedanken formulierte er mit Bedacht, geprägt von tiefen Gefühlen für die verstorbenen Feuerwehrleute und deren Familie. Die Familien waren es auch, die Christoph Schwarzer besonders am Herzen lagen. Viele von Ihnen lud er gemeinsam mit seinen Unterstützern nach Hessen ein, unternahm Ausflüge mit Ihnen, zeigte ihnen seine Heimat und bemühte sich, ihnen die notwendige Unterstützung auf breiter Front zukommen zu lassen. „Die Familien hatten in Deutschland die Möglichkeit, sich von dem, was ihnen wiederfahren war, zu erholen - Wir konnten die Welt nicht ändern, aber es tat den Betroffenen gut“, beschreibt Schwarzer sein damaliges Engagement, weit über die Spendensammlung hinaus.

Viele Ehrungen sind ihm im Nachhinein zu Teil geworden. Er besuchte kurz nach dem Anschlag die Feuerwehrleute in New York und durfte als einer der Ersten Ground Zero betreten. Ob Empfänge auf politischer Ebene oder ein Besuch bei Kofi Annan, damaliger UN-Generalsekretär – Christoph Schwarzer ist immer so geblieben, wie er in der Paulskirche zu erleben war: Er selbst – tatkräftig, authentisch und vor allem bodenständig.

Ground Zero
Foto: Schwarzer



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