Integration und Freundschaft – Eine Erfolgsgeschichte aus Königstein

Königstein
(gs) – „Es gibt Menschen, die uns ungefragt, selbstlos und aufrichtig helfen. Wer eine solche Person kennengelernt hat, schätzt sie“ – Victoriya Zapotochna ist dankbar, dass sie Katrin Wolber, Inhaberin der Apotheke am Kreisel in Königstein, getroffen hat. „Trotz der Sprachbarriere hat sie mich mit ihrem freundlichen und liebevollen Herzen gehört“, so beschreibt die Ukrainerin ihre Begegnung mit Katrin Wolber, die ihr und ihrer Familie den Start in ein neues Leben in Deutschland ermöglichte.

Die Apotheke am Kreisel wird seit Dezember 2020 von Katrin Wolber geführt und ist mit knapp 100 Mitarbeitern ein etabliertes, mittelständiges Unternehmen in Königstein. Mit einem Sterillabor gibt es einen separaten Herstellungsbereich, der hochindividuelle Arzneimittel für schwerstkranke Menschen in höchster Qualität herstellt. Präzision und ein Qualitätsversprechen zeichnen die Apotheke aus. Die Apotheke am Kreisel im Facharztzentrum nennt sich nicht umsonst „Familienfreundliche Apotheke“.

Dies bezieht sich nicht nur auf das spezialisierte Sortiment für junge Familien und die, die es werden wollen, sondern auch auf den Umgang mit den Mitarbeitern und deren soziales Engagement. Nicht umsonst plant das Team in den benachbarten Königsteiner Höfen den Bau einer Kita – die Hilfe für ukrainische Flüchtlinge ist da eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Das Team der Apotheke hat die Familie Zapotochna in Königstein willkommen geheißen, aufgenommen und mit Rat und Tat bei der Integration unterstützt.

Aufgeben ist keine Option

Für Victorya Zapotochna begann der „Weg der Veränderung“, der sie selbst und ihre Familie aus einem unbeschwerten und stabilen Leben in Kiew nach Deutschland führte und es ihr letztendlich ermöglichte, ein pharmazeutisches Beratungsunternehmen zu leiten, mit der Flucht vor den kriegerischen Angriffen Russlands auf ihre Heimatstadt und ihre „Hauptstadt des Herzens“. „Katrin Wolber wurde in diesen schwierigen Zeiten zu meiner Stütze und gab mir und ihrem Team die Kraft, weiterzumachen“, blickt Zapotochna zurück. „In ihr spürte ich den unschätzbaren Willen der Menschen in Deutschland, denen, die die Ukraine verlassen mussten, zu helfen“.

Kraft und Zuversicht

Victorya Zapotochna wird oft gefragt, woher sie die Kraft nimmt, mit zwingenden Veränderungen in ihrem Leben umzugehen, für die sie vielleicht nicht bereit ist. Sie entgegnet dann offen, dass sie sich diese Frage gerade in den letzten Monaten sehr oft selbst gestellt habe. „Was sonst noch in meinem Leben passieren und zum Motivator für meine weitere Entwicklung als Frau und als Mensch in der Gesellschaft werden wird, kann ich nicht wissen. Aber mit Sicherheit weiß ich, dass ich diese Veränderungen mit der Unterstützung der Menschen um mich herum und im Vertrauen auf das, was ich hier erleben durfte und schätzen gelernt habe, meistern werde.“

Integration und Freundschaft

„Die Entscheidung, meiner Kollegin aus Kiew zu helfen, stand in dem Moment fest, in dem ich die Frage vom Präsidenten der ESOP (European Society of Oncology Pharmacy) bekam. Da überlegt man nicht lange, wenn seit Tagen die Bilder des Krieges durch alle Medien sehr präsent sind“, beschreibt Katrin Wolber ihre Motivation, Victorya Zapotochna zu unterstützen.

Eine Ferienwohnung zur ersten Bleibe war schnell gefunden und anschließend galt es für die Familie aus Kiew, erst einmal anzukommen. „Mir begegnete eine wunderbare Familie mit einem kleinen Jungen, ähnlich meiner eigenen Kinder“, beschreibt Wolber ihre erste Begegnung. „Mit Viktoriya kam eine Frau, die sehr selbstbewusst und zielstrebig ist und sich von den Unwägbarkeiten ihres geliebten Heimatlandes nicht hat beirren lassen.“ Victoriya Zapozochna, so erzählt Katrin Wolber, kam mit den Motto in Königstein an: „So, dann schauen wir mal, was wir uns in Deutschland aufbauen können!“. Zwei Wochen später waren eine dauerhafte Bleibe gefunden, der kleine Sohn in der Schule angemeldet und die ersten Behördengänge erledigt. „Wir haben uns immer wieder zum Eisessen, zu einem Spaziergang, einer Burgbesichtigung oder Ähnlichem getroffen. Dabei ist eine tiefe Freundschaft entstanden, die weit über ein ,Wir-helfen-bei-der-Integration‘ hinausgeht. „Ich schätze Viktoriya sowohl fachlich als Kollegin, wie auch persönlich als Mensch sehr und bin über unsere Begegnung nachhaltig beeindruckt“, so Katrin Wolber.

Gewinn für das Unternehmen

Die Apotheke im Herzen des Taunus profitiert sehr von den Ideen und Vorschlägen, die Viktoriya macht. Ihr Engagement im Bereich der pharmazeutischen Beratung, dem Marketing von Apotheken oder Imageprofilen sei enorm und extrem wertvoll für sie als Vollblutpharmazeutin, die einen rein naturwissenschaftlichen Hintergrund hat, berichtet Wolber.

Hilfe für die Ukraine

Viktoriya möchte auch aus Deutschland ihrem Heimatland so gut es geht helfen. Momentan versucht sie, für das Krankenhaus in Odessa Medikamente zu organisieren und sammelt hierfür Spendengelder, um diese in den Nachbarländern ankaufen zu können.

Für diejenigen, die zu dem Projekt etwas beitragen wollen, stellt die Apotheke am Kreisel gerne den Kontakt her oder gibt Spenden an die ToryGroup weiter. Interessierte könne gerne das persönliche Gespräch suchen oder sich per E-Mail an info[at]apoamkreisel[dot]de wenden. Spenden können auch direkt per Paypal an k.wolber[at]apoamkreisel[dot]de gesendet werden.

Mehr als Integration – Katrin Wolber (links) und Victoriya Zapotochna arbeiten in der Apotheke am Kreisel nicht nur hervorragend zusammen, sondern die beiden Frauen verbindet auch eine tiefe Freundschaft.
Foto: privat



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