Königstein (kw) – In der evangelischen Immanuelkirche finden, wie bereits angekündigt, an den Osterfeiertagen zwei Kantatengottesdienste statt.
An Karfreitag, 18. April, 11 Uhr, steht eines der bekanntesten Werke der Musikgeschichte im Mittelpunkt: der „Messiah“ von Georg Friedrich Händel. Trotzdem ahnen meistens weder Publikum noch Ausführende, welche tiefe Dimension dieses Werk auf der Ebene der Bedeutung mit sich bringt. Was oberflächlich betrachtet aussieht wie eine Vertonung des Lebenswegs des Messias (den wir heute als Jesus Christus interpretieren), ist bei genauerem Hinsehen ein vielschichtiges Gebilde mit religiösen und geschichtlichen Verzahnungen mit alttestamentlichen Texten.
Das Königsteiner Kantatenorchester unter der Leitung von Michael Muche bringt zur Predigt die zum Karfreitag passenden Ausschnitte aus dem Messiah zu Gehör, sodass die Gemeinde beim Hören mitgenommen wird in die Gedankenwelt des 18. Jahrhunderts und gleichzeitig die Bedeutung für unser Leben in der Gegenwart erkennt.
Die Reihe an Aufführungen des „Messiah“ wird am Ostersonntag, 20. April, um 11 Uhr fortgesetzt. Warum wir heute in diesem Messias rückblickend Jesus Christus sehen und welchen Anteil das Werk an den philosophischen Diskussionen seiner Entstehungszeit hatte, verlangt nach einer ausführlichen Erklärung. Während der Predigt wird Pfarrerin Katharina Stoodt-Neuschäfer in die Bedeutung der alttestamentarischen Prophezeiungen zum Ostergeschehen einführen und die philosophischen Zusammenhänge und deren Auswirkungen für unsere heutige Zeit erklären. Anschließend musizieren der Tenor Christan Dietz und das Königsteiner Vokalensemble gemeinsam mit dem Königsteiner Kantatenorchester die zuvor erläuterten Ausschnitte aus dem Messiah.