Katharina Wilhelm wird ARD-Korrespondentin in Los Angeles

„Kalifornien zwischen Traum und Wirklichkeit“ titelt die hr-Pressestelle – Universalgenie Katharina Wilhelm wechselt nun beruflich vom Mittelgebirge an den Pazifik. Wer will, kann also noch viel von ihr hören... Foto: Schacht

Königstein (kw) – Am 1. August tritt sie die Nachfolge von Nicole Markwald im ARD-Studio Los Angeles an. Damit gehe „ein großer Traum“ in Erfüllung, bekennt die in Königstein im Taunus aufgewachsene Katharina Wilhelm, die 2009 als Volontärin zum Hessischen Rundfunk (hr) kam und seither als Redakteurin bei hr-iNFO tätig ist.

Mit ihren 36 Jahren bringt Katharina Wilhelm viel Erfahrung für die neue Position mit, die sie bereits als Urlaubsvertretung ausüben durfte. Von Anfang an hat sie sich journalistisch breit aufgestellt und ständig neue Herausforderungen gesucht und gefunden: „Im hr war ich als Reporterin oft aktuell im Ü-Wagen unterwegs, wenn es im wörtlichen Sinne gebrannt hat. Zudem habe ich in der Politikredaktion von hr-iNFO gearbeitet, mit dem Schwerpunkt auf Umweltpolitik.“ Dass die gebürtige Mainzerin als Redakteurin und Autorin auch für die Kinder-Nachrichtensendung „logo!“ im Zweiten Deutschen Fernsehen tätig war, dürfte ihr in ihrem neuen, zunehmend crossmedialen Arbeitsumfeld zugute kommen.

Die Axel-Springer-Preisträgerin will als ARD-Korrespondentin mit diversen Klischees aufräumen, etwa dass Amerikaner am Weltgeschehen desinteressiert und „ignorant“ seien. Das Gegenteil sei der Fall, und „gerade jetzt, wenn es um Themen wie den Brexit geht, erlebe ich oft, dass sich die Menschen darüber austauschen.“ Ein positives Klischee, nämlich dass Kalifornien in Umweltfragen sehr „progressiv“ sei, stimme nur im Vergleich mit anderen US-Bundesstaaten, nicht aber im internationalen Maßstab, denn „hier fährt halt wirklich die große Mehrheit Auto“, während die öffentliche Infrastruktur ebenso wie die Bauten noch immer unterentwickelt und energetisch ineffizient seien.

Zu den journalistischen Dauerthemen gehören für Katharina Wilhelm die Tech-Firmen im Silicon Valley – von Facebook über Google bis Apple – ebenso wie die wiederkehrenden sommerlichen Waldbrände. Auch die grassierende Obdachlosigkeit in den Metropolregionen und die geografisch naheliegenden Themen Flucht und Migration will sie im Blick behalten. Als studierte Filmwissenschaftlerin freut sie sich besonders „auf die großen Veranstaltungen à la Oscars und Emmys“ und will beobachten, „wie gut sich ‚Old Hollywood‘ auf Dauer gegen neue Konkurrenten wie Netflix, Amazon und Hulu behaupten kann“.

Als unabhängiges Land wäre Kalifornien die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt, mit Hollywood und dem Silicon Valley prägt der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat die Populärkultur und den digitalen Alltag nahezu weltweit. Der liberale „Golden State“ ist ein äußerst begehrtes Betätigungsfeld für Journalist*innen, und von hier aus berichtet Katharina Wilhelm ab sofort crossmedial für die Hörfunkprogramme der ARD.



X