Königstein (as) – Kinder, die tanzen, hüpfen, balancieren, basteln, werfen, ihre Reaktionsschnelligkeit testen, mit dem Löschschlauch agieren, Experimente bestehen oder einfach nur beim Rutschen und Buggyfahren Spaß haben – das alles ermöglicht das Sport- und Familienfest „Starke Kinder“ der Carls Stiftung, das am Sonntag zum siebten Mal auf dem Parkplatz von Edeka Nolte stattfand und für Begeisterung, gerötete Wangen und ein bisschen Wettkampfehrgeiz bei den jungen Besuchern sorgte.
„Runter vom Sofa, raus an die frische Luft und nicht nur digital spielen“, benannte Ulrike Soeffing, Vorstandsvorsitzende der Carls Stiftung, das Motto des Nachmittags – dem wieder ganz viele gefolgt waren. Rund 1.000 Besucher waren gekommen, so viele etwa wie im Vorjahr, 600 Begrüßungstaschen hatten die Veranstalter bei freiem Eintritt gepackt. Am Ende des Nachmittags waren die meisten an Kinder und ihre Familien gebracht worden.
18 Stationen hatten die Partnervereine und -firmen aufgebaut, alle Kinder im Alter von drei bis 17 Jahren (so die breite Zielgruppe) wurden mit einem Laufzettel ausgestattet. Viele der Partner sind seit dem ersten Jahr dabei, aber es gibt auch immer wieder Neuzugänge wie Dragon Gym, eine „Kampfkunstschule“ aus Bad Homburg. Natürlich blieb es beim „Schattenboxen“ und es ging darum, Abwehrbewegungen zu erproben. Wer sich an zwölf Stationen zumindest versuchte und sein Bestes gab, bekam dafür einen Aufkleber. Mit zwölf Aufklebern war die Qualifikation für die große Abschlusstombola geschafft … bei der es am Ende eine ganz besondere Überraschung geben sollte.
Aber bis dahin waren einige Abenteuer zu bestehen. Los ging es für viele gleich hinter dem Eingang. Hier konnte man mit der Jugendfeuerwehr Königstein „brennende“ Häuser (natürlich spielerisch) löschen, mit dem Wasserstrahl galt es, die lodernden Flammen auf einer Holztafel zu treffen und damit unschädlich zu machen. Einblick in ein voll ausgestattetes Einsatzfahrzeug gab es genauso wie nebenan beim DRK die Möglichkeit, sich mal auf eine Trage in einen Rettungswagen zu legen – auch eine besondere Erfahrung, die allen Spaß machte, es tat ja nicht weh. Auch der dreijährige Aurelian Bachyn war hier mit Eifer bei der Sache. „Wir sind aus Frankfurt gekommen, die Veranstaltung ist uns auf „RheinMain4Family“ empfohlen worden“, erzählte Mutter Aneta. „Wir sind total begeistert: Man muss nicht lange anstehen, und für unseren Sohn ist es aufregend, so vieles aus der Nähe zu erleben.“ Zum Beispiel auch einen echten Clown, der im wirklichen Leben Christian Heinrich heißt und bei dem man mit Glücksschweinen oder Schaumstoff-Hämmern auf Ziele werfen konnte. Oder beim Workout „Tanzt mit!“ der Tanzschule Pelzer, bei dem die Jugend so aktiv war, dass es dem Tanzlehrer David nach einigen Stunden in Bewegung „fast zu anstrengend“ wurde. Planking oder Baum – beim Kinderyoga waren ordentlich Kraft und Gleichgewichtssinn gefragt, bei Fit4Women geschicktes Springen und auf dem Rollatorparcours der Arche Noah vor allem Geschicklichkeit. Bei der Stadt Königstein ging es bei „Voll auf die Nuss“ um die Reaktionsschnelligkeit, eine rollende Haselnuss mit dem Gummihammer zu erwischen. Und bei der Kunstwerkstatt konnten die Kinder Papierflieger nachbauen und bemalen bzw. eigene Konstruktionen zum Fliegen bringen. Am Stand der Carls Stiftung wurde das physikalische Verständnis getestet, etwa wie man eine Holzkugel zwischen zwei Stäben bergauf rollen lassen kann. Die Versuchsstationen von „Mach mi(n)t“ sind eine weitere Initiative, die sich der Vorstand der Carls Stiftung für Kinder und Jugendliche ausgedacht hat, die dritte sind die „Bärenstark Ferienfreizeiten“.
Zwischendurch gab es zum Aufladen der Energiespeicher Gesundes wie Ananasschnitten am Edeka-Stand und eine kostenlose Kugel Eis bei Brizzi’s Eiswagen – bei so viel Aktivität durfte auch mal ein bisschen „gesündigt“ werden. Ja, es war fast schon wieder richtiges Eiswetter am Sonntag – das Wetter spielte perfekt mit, wonach es lange nicht ausgesehen hatte. Dabei hatten sich die Veranstalter extra für den Wechsel in den Sommer entschieden, nachdem es im vergangenen Jahr im Oktober bitterkalt gewesen war. „Wir haben uns Mut gemacht und uns am Samstag gesagt: „Was heute runterkommt, kommt morgen nicht mehr“, so Ulrike Soeffing lachend. Die Macher, alle Partner und natürlich nicht zuletzt die begeisterten, aktiven Kinder holten sich ihre Belohnung am Sonntag ab… neben Spielen, Büchern, CDs und Sportutensilien wurden in der Tombola sogar die sechs Bobbycars verlost, deren Räder in den Stunden zuvor förmlich geglüht hatten – so beliebt waren diese wirklich zeitlosen Spielgeräte. Der Jubel bei den glücklichen Gewinnern war groß, auch wenn sich alle, die mitgemacht und die Stationen bewältigt hatten, als Gewinner fühlen durften.
Dass das Sport- und Familienfest im nächsten Jahr in seine achte Runde gehen wird, daran lässt Ulrike Soeffing überhaupt keinen Zweifel. Was so etabliert ist und so gut angenommen wird, muss einfach weitergehen – vor allem, wenn es so niederschwellig gelingt, die jüngste Generation auf vielfältigste Weise in Bewegung zu bringen.