Fluglärm über Königstein
Unser Leser Michael Grimm, Karlstraße 9, Königstein, schreibt zum Artikel „Neue Flugrouten versetzen Region in Aufruhr“ (KöWo KW 34) Folgendes:
Man fasst sich an den Kopf, wenn man die ständigen Klagen über den angeblich unerträglichen Fluglärm über Königstein liest. Da wohnen Menschen keine 25 Kilometer von einem internationalen Großflughafen entfernt – einem der wichtigsten Verkehrsdrehkreuze Europas – und tun so, als hätten sie Anspruch auf absolute Stille wie in einem Kurort im Schwarzwald.
Wo bitte ist hier der Realismus geblieben? Jeder, der nach Königstein zieht, weiß (oder sollte wissen), dass Flugzeuge nicht auf halber Strecke vom Himmel heruntergeholt werden können, nur weil ein paar empfindliche Ohren sich gestört fühlen. Flugzeuge starten und landen nun mal – und ja, sie fliegen über umliegende Ortschaften.
Manchmal frage ich mich, ob die Betroffenen auch über den Autolärm auf der A66 oder das Martinshorn der Feuerwehr klagen. Wollen wir ernsthaft unsere Mobilität, unsere Wirtschaftskraft und unseren Lebensstandard opfern, nur damit ein paar Menschen meinen, sie müssten in „Flughafennähe“ die absolute Ruhe für sich beanspruchen?
Das grenzt schon an eine Vermessenheit, die ihresgleichen sucht. Man kann nicht die Vorzüge einer Region genießen – wirtschaftliche Stärke, hervorragende Anbindung, hohe Lebensqualität – und gleichzeitig verlangen, dass man von den Begleiterscheinungen vollständig verschont bleibt. Wer das tut, verwechselt Wunschdenken mit Wirklichkeit.