Mehr Erzieherinnen für neue Kita Hardtberg benötigt – Bewerbertag am 5. September

Fachbereichsleiterin Wanja Winkler-Hesse, Bürgermeisterin Beatrice Schenk-Motzko und Kita-Leiterin Carmen Perez Costa (v.l.) trommeln bei Fachkräften für den neuen Königsteiner Kita-Standort. Fotos: Schramm

Königstein (as) – Der Zeitplan für die Fertigstellung der neuen städtischen Kindertagesstätte Wirbelwind am Hardtberg nimmt konkrete Formen an. „Wir sind auf der Zielgeraden. Was man von der Sodener Straße aus sehen kann, sieht schön aus. Man kann sich nur darauf freuen“, frohlockt Königsteins Bürgermeisterin Beatrice Schenk-Motzko. Aktuell sind Elektroinstallation und der Putz erledigt, als nächstes stehen die Estricharbeiten an.

Insgesamt 136 Kinder können gleichzeitig in der neuen Kita betreut werden, 100 in vier Kindergartengruppen der Drei- bis Sechsjährigen, weitere 36 Babys und Kleinkinder von null bis drei Jahren in drei Gruppen der separaten Krippe. Wenn die Kita im Frühjahr 2026 ihre Türen öffnet, wird es aber so schnell keinen „Vollbetrieb“ geben können. Der Grund ist der Fachkräftemangel.

Denn trotz aller Bemühungen der Stadt, weitere Erziehungen oder Erzieher einzustellen – immerhin haben im August am aktuellen Wirbelwind-Standort in der Eppsteiner Straße zwei neue ausgebildete Frauen und eine weitere als Ergänzungskraft angefangen –, fehlen noch etwa 50 Prozent des benötigten Personals. 20 Fach- und Ergänzungskräfte plus die Kita-Leitung wären laut Manja Winkler-Hesse, der Fachbereichsleiterin Soziales, Kultur und Kinder im Königsteiner Rathaus, dafür nötig. „Das HKJGB macht uns da explizite Vorgaben“, erklärt sie mit Verweis auf das Hessische Kinder- und Jugendhilfe-Gesetzbuch. Aktuell sind es erst elf Kräfte einschließlich der noch einzuarbeitenden Neuzugänge, weswegen die Kita auch trotz zwischenzeitlicher Arbeitnehmerüberlassungen auch schon eine Gruppe schließen musste. Statt der möglichen 75 können aktuell maximal 50 Kinder zwischen drei und sechs Jahren betreut werden.

Das Problem der mangelnden Fachkräfte trifft aktuell so ziemlich jede Kommune. „Ich kenne keinen Ort, in dem nicht gesucht wird“, sagt Carmen Perez Costa, die Leiterin der Kita Wirbelwind. Aber dennoch ist sie optimistisch, dass der neue Standort ein wahrer Türöffner sein kann. „Wir gehen zwar mit dem bestehenden Konzept in die neue Kita, aber wir werden es an die neuen räumlichen Gegebenheiten anpassen“, sagt sie. Geplant ist ein teiloffenes Erziehungskonzept mit freiem Spiel, viel Partizipation und Kommunikation mit den Schützlingen nach dem Ansatz von Emmi Pikler. Neue Kräfte könnten diesen Prozess mitgestalten. „Wir werden noch mit reduzierter Kinderzahl umziehen. Aber ich glaube daran, dass wir, wenn es läuft, alle Gruppen eröffnen können“, so die Leiterin.

Unterstützung erhält sie von der Bürgermeisterin. „Es ist nicht normal, dass die neuen Kräfte gleich bei der Konzeption und Ausstattung eines Kindergartens mitgestalten können“, sieht sie einen großen Vorteil für Bewerberinnen und Bewerber. Hinzu kommt aus Sicht der Stadt die hochmoderne Kita mit guter ÖPNV-Anbindung, Parkplätzen, gelegen in exponierter Hanglage mit Dachterrasse und Burgblick sowie ausgestattet mit einer Küche, in der von einem eigenen Küchenteam (erste Initiativbewerbungen sind eingelaufen) jeden Tag frisch und ausgewogen gekocht wird. Eine besondere Attraktion für Kinder wie Erzieher verspricht zudem der Spielplatz zu werden, auf dem unter anderem die Burg im Kleinformat als Spielgerät aus Holz zu finden sein wird.

All diese Vorzüge möchte die Stadt an einem Bewerbertag am Freitag, 5. September, zwischen 17 und 19 Uhr im Rathaus herausstellen. Dann dürfen sich durchaus auch Männer vorstellen, denn aktuell gibt es nur einen Mann in Mitarbeit zur Fachkraft im städtischen Erzieherteam. Allerdings werden an dem Tag hauptsächlich ausgebildete Fachkräfte (männliche wie weibliche) angesprochen, also Erzieher, Sozialpädagogen, Heilpädagogen, Sozialarbeiter usw., aus Sicht der Stadt am liebsten mit Berufserfahrung. Auch Personen mit der Befähigung zur Ausübung des Lehramtes an Grundschulen würden ins Profil passen. Gerne dürfen sich auch Menschen angesprochen fühlen, deren Ausbildung im Ausland als gleichwertig anerkannt ist.

Sie treffen an dem Abend auf die Bürgermeisterin, auch auf die Fachbereichsleitung, auf Carmen Perez Costa und ihre Stellvertreterin Elisa Mangold und Repräsentanten aller städtischen Einrichtungen – die Stadt möchte sich insgesamt als moderne Arbeitgeberin vorstellen. „Wir freuen uns über viel Besuch“, sagt Manja Winkler-Hesse. Im Wissen, dass man sich auch der Konkurrenz aus anderen Kommunen stellen muss.

Sabine Engel, die sich im Fachbereich um die Kinderbetreuung kümmert, führt noch weitere Faktoren an, die Königstein auf dem „Arbeitnehmermarkt“ in die Waagschale werfen kann: gemeinsame Veranstaltungen mit allen Mitarbeitenden, Gesundheitstage, ein ÖPNV-Ticket und perspektivisch ein subventioniertes Jobrad. Auch die individuelle Weiterqualifizierung wird durch das Landesprogramm „Starke Teams“ sowie über kommunale Mittel gefördert.

Die für Eltern ärgerliche Warteliste für die städtischen Kita- und Krippenplätze soll mit dem wachsenden Personal mittelfristig deutlich kürzer werden. „Wenn die Gruppen alle belegt sind, wird die Warteliste nicht mehr oder kaum noch existent sein“, sagt Sabine Engel.

Was für Bewerber auch noch interessant sein sollte, sind die Öffnungszeiten der neuen Kita Wirbelwind: Montag bis Donnerstag von 7.30 bis 16.30 Uhr und Freitag von 7.30 bis 15 Uhr. Für die Krippe gibt es noch keine Öffnungszeiten. Sie richtet sich an der Zahl der Fachkräfte aus, entscheidend sei hier ein „verlässlicher Betrieb“, benennt Manja Winkler-Hesse genau den Punkt, den auch die Königsteiner Eltern im Blick haben.

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