Neue Sozialwohnungen in Königstein Abbau von Sozialwohnungen im Bundestrend

Erstmals seit der Mitte der Neunzigerjahre werden im kommenden Jahr wieder neue geförderte Wohnungen für geringe und mittlere Einkommen in Königstein errichtet. Aktuell entstehen am Kaltenborn 14 geförderte Wohnungen in verschiedenen Zuschnitten - der Rohbau ist abgeschlossen, die Wohnungen sollen 2023 bezugsfertig werden.

Für diese Wohnungen konnte sich die Stadt Königstein beim Verkauf des Grundstücks ein Belegungsrecht für 25 Jahre sichern, auch die vergünstigten Mieten sind für diese Zeit festgelegt. Dies ist jedoch nur der Anfang einer Initiative zum Bau günstiger Wohnungen, die Bürgermeister Leonhard Helm in der letzten Stadtverordnetenversammlung des Jahres am 15. Dezember 2022 vorstellt. Weitere Bauvorhaben wurden von langer Hand vorbereitet - so die Entnutzung städtischer Flächen am Forellenweg und die Ergänzung der Flächen durch Zukäufe. Der Bürgermeister: „Auf dem über 4.000 qm großen Gebiet könnten etwa 50 Wohnungen entstehen, zumindest ein Drittel davon als geförderter Wohnraum für die Bezieher geringerer Einkommen.“

Ohne Zweifel wurden in den letzten Jahrzehnten auch in Königstein viele Sozialwohnungen abgebaut. Diese Entwicklung ist allerdings keineswegs nur typisch für Königstein, sondern für das gesamte Land und hängt insbesondere mit der Wohnungsbauförderung zusammen. So sind nach Informationen der Stadtverwaltung in den Jahren 1994-2022 in Königstein tatsächlich 236 Wohnungen aus der Sozialbindung gefallen, die in der Regel zur Bauzeit festgelegt wurde. Gerade in der großen Wachstumsphase der Stadt in den 60er, 70er und 80er Jahren war die Wohnraumförderung besonders effizient, fast alle der damals errichteten Wohnungen sind allerdings in den 90er Jahren und Anfang des Jahrtausends aus der Förderung gelaufen. 

Allerdings liegt Königstein zumindest in den letzten 16 Jahren im Bundestrend. Der Bürgermeister widerspricht damit den Darstellungen der Wählergemeinschaft ALK, wonach Königstein hier eine besonders problematische Entwicklung verzeichnete. Und mit den von ihm und den Gremien angestoßenen Plänen könnte hier eine erhebliche Besserung bevorstehen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Gremien auch dem damit verbundenen Flächenverbrauch und dem Einwohnerwachstum der Stadt zustimmen. Helm: „Auch der soziale Wohnungsbau benötigt Flächen, die häufig heute unbebaut sind und deren Bebauung natürlich eine Veränderung der Stadt bedeutet. Aber ohne eine solche Entwicklung muss auch für weitere Jahrzehnte der Abbau von Sozialwohnungen beklagt werden.“

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