Pfadfinder waren nach langer Zeit wieder im Zeltlager

Mit selbstgebauten Flößen waren die Pfadfinder auf dem Forggensee unterwegs.

Fotos: privat

Königstein (kw) – Die letzten Monate waren für die Pfadfinder wie für viele Königsteiner Vereine von verschobenen Veranstaltungen und digitalen Zusammenkünften geprägt. Umso freudiger fanden sich am ersten Samstag der Ferien in aller Frühe rund 40 Pfadfinderinnen und Pfadfinder samt Betreuerinnen und Betreuern in der Innenstadt zum gemeinsamen Antigen-Test zusammen. Frisch negativ getestet traten sie anschließend die Reise an den bayrischen Forggensee an. Dort angekommen, taten sie das, was Pfadfinder am liebsten tun: Inmitten der Natur Zelte aufbauen, eine Feuerstelle einrichten und den Lagerplatz für das einwöchige Zeltlager vorbereiten. Das Besondere: Trotz langer Zeit der Abstinenz – das traditionelle Zeltlager im vergangenen Jahr fiel aus – waren Jurten und Kothen schnell aufgebaut, sodass der aufkommende Regenschauer am Abend den Schlafplätzen nichts anhaben konnte. Es sollte auch fast der letzte Regen für die Woche bleiben, was angesichts des wechselhaften Sommers großes Glück bedeutete.

Großes Glück vor allem auch deswegen, da der Lagerplatz direkt am erfrischenden und türkis-grün-funkelnden Forggensee liegt. Für Programm war an den mitunter heißen Sommertagen somit gesorgt. Und in Sachen Lage konnten die Pfadfinder dieses Jahr mit so manchem 5-Sterne-Hotel mithalten: Vom Zeltplatz geht der Blick über den See auf das Schloss Neuschwanstein mit den dahinterliegenden Alpen. Vor dieser Traumkulisse bevorzugten es die älteren Pfadfinder sogar, einige Nächte außerhalb des Zeltes in einer Hängematte zu verbringen. Natur pur!

Das Motto des Zeltlagers war angesichts der Seenähe gewählt. Die Pfadfinder nahmen es mit Wikinger-Häuptling Martinson auf, der im bayrischen Allgäu auf der Suche nach Gleichgesinnten war. So besuchte Martinson jeden Tag die Gruppe und stellte immer neue Aufgaben. Das Bauen von Flößen gehörte ebenso dazu wie die Erkundung der Umgebung durch Wanderungen. Nach und nach erkannte Martinson so, dass die Pfadfinder auch gute Wikinger gewesen wären. Er musste aber auch feststellen, dass er einige Jahrhunderte zu spät ist und auch das Allgäu nicht die erste Siedlungswahl der Wikinger gewesen wäre. Für die Kinder und Jugendlichen im Alter von 8 bis 18 Jahren war die Woche Zeltlager ein echtes „Rauskommen“ nach langer Zeit. Das merkte man auch an den Lagerfeuerabenden, die mit Gitarrenmusik und Gesang eine richtige Pfadfinderatmosphäre darstellten.

Parallel zu den Pfadfindern im Zeltlager trafen sich die Jüngsten aus dem Stamm Königstein im Alter von 6 und 7 Jahren im Königsteiner Pfadi-Garten, um erste Lagerfeuer- und Zeltlagerluft zu schnuppern. Für sie steht dann im nächsten Jahr das erste große gemeinsame Stammeslager an.

Die Pfadfinder suchen dringend neue Leiter oder Interessierte, die Aufgaben übernehmen möchten. Man braucht nicht viel Vorerfahrung, nur Lust auf pädagogische Arbeit und die Natur. Alles andere kommt über die Zeit. Mehr Informationen zu den Pfadfindern unter www.dpsg-koenigstein.de

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