Rudolf Kramer – ein Gestalterdes Königsteiner Stadtbildes ist gestorben

Der Königsteiner Architekt Rudolf Kramer

Foto: Kramer

Königstein (kw/mk) – Am 25. Mai 2023 verstarb der Königsteiner Architekt Rudolf Kramer, nur wenige Wochen vor seinem95. Geburtstag, nach einem langen und erfüllten Leben. Über einen Zeitraum von mehr als 40 Jahren prägte er mit seinem Architektenbüro Kramer + Partner das Stadtbild von Königstein und den umliegenden Gemeinden.

Rudolf Kramer kam als Sohn des langjährigen Forstmeisters Friedrich Kramer 1938 nach Königstein. Nach dem Abschluss der Schule entschied er sich für ein Studium der Architektur an der Technischen Hochschule in Darmstadt, das er im Jahr 1953 erfolgreich abschloss. Schon bald erzielte Kramer große Erfolge in Architektenwettbewerben – sowohl mit seinem eigenen Architektenbüro als auch in der Partnerschaft Kramer-Seidel-Hausmann, die bis 1964 bestand.

Unter seiner Führung war das Architektenbüro Kramer + Partner bis in die späten 90er Jahre tätig. In dieser Zeit entstanden zahlreiche öffentliche und private Bauten, die das heutige Stadtbild maßgeblich prägen. Zu den bekanntesten Projekten zählen das Gymnasium Taunusschule (1961), das Katholische Gemeindezentrum (1966), die Königsteiner Volksbank (1971), die City-Arkaden (1978), die Renovierung des Luxemburgischen Schlosses (1983), die Grundschule Königstein (1988) sowie die Wohnanlagen Marienhöhe (1985) und Mettenheimer Park (1991). Zudem realisierte er eine Vielzahl repräsentativer Privatvillen.

Eine weitere bemerkenswerte Arbeit Rudolf Kramers ist das Wohngebiet Roter Hang in Kronberg, das 1974 fertiggestellt wurde. Besonders stolz war Kramer darauf, dass der Rote Hang im Jahr 2016 „aus bau- und siedlungsgeschichtlichen sowie künstlerischen Gründen“ unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Rudolf Kramer pflegte eine enge und langjährige Zusammenarbeit mit seinen Mitarbeitern, von denen einige ihn über Jahrzehnte hinweg begleiteten. Besonders begeisterten ihn Architektenwettbewerbe, bei denen er an einer Vielzahl von Ausschreibungen teilnahm, denn der direkte fachliche Wettkampf um die beste Idee faszinierte ihn sehr.

Im Jahr 1997 beendete das Architektenbüro Kramer + Partner seine Tätigkeit. Doch auch danach ließ die Begeisterung für Architektur bei Rudolf Kramer nicht nach. Er verfolgte weiterhin aufmerksam die Entwicklung der Branche und engagierte sich aktiv in der Diskussion um die städtebauliche Weiterentwicklung Königsteins.

Nach seinem Rückzug ins Privatleben unternahm er gerne Reisen mit seiner Ehefrau, mit der er glückliche 57 Jahre verheiratet war. Seine beiden Söhne leben in Hamburg und Berlin. Der jüngere der beiden blieb dem großen Thema seines Vaters treu und arbeitet nach abgeschlossenem Architekturstudium heute in der Immobilienbranche.

Rudolf Kramer wird als einer der prägendsten Architekten in Königstein und Umgebung in Erinnerung bleiben.



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