„Auf die Schnelle einmal Millionär“

Eine-Million-Schein aus der Sammlung ‚Krönke-Historia‘Foto: Schlott

Königstein (kw) – Die Kunden in der Buchhandlung MillenniuM in Königstein staunen nicht schlecht, erwartet sie doch seit einigen Tagen dort ein Kistchen, aus dem man sich Millionen entnehmen kann. Wohlgemerkt: einen Schein und den in Reichsmark. Aber immerhin gleich fünf Millionen – nachgedruckt freilich.

Die Originale stammen aus der Sammlung von Rudolf Krönke in Königstein: „Ich verwahre noch einige original verpackte Bündel mit Inflationsgeld, das am 16. August in der Königsteiner Hauptstraße gedruckt worden war, in der Druckerei Kleinböhl.“

An dieses 100-jährige kuriose Jubiläum erinnert nun die Reprint-Aktion des Vereins für Heimatkunde e.V. Königstein, der – solange der Vorrat reicht – zwei in braun und grün gehaltene Nachdrucke dieser Reichsmarkscheine zum Mitnehmen kostenfrei auslegt.

„Dabei“, weiß Krönke zu berichten, „war das noch nicht einmal das Ende. Die Milliardenscheine der Hyperinflation 1923 sollten erst noch kommen. Aber immerhin erinnern wir mit dieser Aktion an Königstein als Verwaltungsstandort des ,Kreises Königstein‘ zur Zeit der Weimarer Republik. Mein Vater konnte mir davon noch selbst berichten. Und im November 1923 hatten wir dann die ‚Rheinischen Separatisten‘ in der Stadt. 1923 war also kein gemütliches Jahr.“



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